Die Braut fuer eine Nacht
zu Ihrer Schwester fliegen können."
Sprachlos starrte Kelly ihn an. Das war zu viel! Genau das, was sie sich gewünscht hatte! „Dimi! Wie kann ich Ihnen je dafür danken?"
„Sie brauchen sich nicht bei mir zu bedanken, bedanken Sie sich bei Ihrem Mann. Er hat das alles arrangiert."
Steve bestand darauf mitzukommen. „Du brauchst jemanden, der bei dir ist", sagte er, während er Kelly beim Kofferpacken half. Sie war so glücklich, dass sie gar nicht darauf achtete, was sie einpackte.
Bette saß an Colleens Bett, als Kelly und Steve das Krankenhauszimmer in Los Angeles betraten. Kelly fühlte, dass Steve ein wenig zögerte, doch sie hielt seine Hand fest und zog ihn mit sich.
Sie hatte Bette gebeten, niemandem etwas von ihrer Ankunft zu verraten. Colleens freudig überraschte Miene war der Mühe wert.
In dem großen weißen Krankenhausbett, inmitten vieler prächtiger Blumen, sah Colleen recht verloren aus. Aber in ihren grünen Augen las Kelly zum ersten Mal seit Monaten Hoffnung.
Und wenn Colleen hoffte, war alles möglich.
„Hübsche Blumen hast du bekommen", bemerkte Kelly, während sie sich einen Stuhl an das Bett zog.
„Mr. Alexandras hat einen Blumenstrauß geschickt, die Orchideen dort drüben. Und von Steve habe ich auch einen Strauß bekommen." Colleen warf ihrem Schwager einen schüchternen Blick zu. „Danke."
„Gern geschehen." Steve stand noch immer an der Tür. Kelly hörte eine der Schwestern bei seinem Anblick leise aufschreien. Sie sah, wie Steve die Stirn runzelte, dann einen Schritt ins Zimmer machte und die Tür hinter sich schloss.
„Beeilt euch, in einer Stunde muss Colleen in den Operationssaal", sagte Bette. „Ich hole mir eine Tasse Kaffee, dann komme ich wieder."
„Die kann ich doch auch holen", bot sich Steve an.
„Damit alle Schwestern hinter dir herlaufen, wie? Nein, nein, bleib du nur hier." Bette ging und schloss leise die Tür hinter sich.
„Ich bin hier wohl nur im Weg", murmelte Steve.
„Nein!" rief Colleen. „Nein, ich glaube, du bist genau das, was Kelly sich schon immer gewünscht hat."
„Colleen!"
„Weißt du noch, als wir einmal zu Weihnachten unsere Wunschzettel geschrieben haben?" fragte Colleen, dann wandte sie sich an Steve. „Ich war damals gerade erst sechs, und jemand hatte mir gesagt, dass es keinen Nikolaus gibt. Kelly war schrecklich wütend, ich habe sie noch nie so wütend gesehen. Jedenfalls wollte sie, wir sollten beide einen Wunschzettel schreiben und darauf um das bitten, was wir uns am sehnlichsten wünschten."
„Und?" fragte Steve und kam ein paar Schritte näher.
„Kelly hat sich gewünscht, dass sie sich in einen wundervollen Mann verliebt, mit dem sie glücklich würde." Colleen lächelte Steve an. „Sie ist sehr romantisch, aber das weißt du ja sicher."
„Ja, das weiß ich."
„Kelly, erinnerst du dich noch daran, was ich mir damals gewünscht habe?" fragte Colleen ihre Schwester.
Kelly nickte nur, sprechen konnte sie nicht. Nachdem sie an dem Abend Colleen ins Bett gebracht hatte, war sie schnell ins Wohnzimmer gegangen, um zu lesen, was ihre kleine Schwester auf ihren Wunschzettel geschrieben hatte. Sie wusste, sie würde Himmel und Erde in Bewegung setzen, um ihr den Wunsch zu erfüllen.
Bette saß auf der Couch, und um ihre Mundwinkel zuckte es verräterisch. „Lies es lieber nicht", hatte sie gemeint. „Den Wunsch kannst du ihr sowieso nicht erfüllen."
Natürlich hatte Kelly den Wunschzettel trotzdem gelesen. „Bitte, lieber Nikolaus, kannst du mein Herz wieder heil machen?" hatte darauf gestanden.
„Siehst du, Kelly, unsere Wünsche sind nun doch noch in Erfüllung gegangen!" sagte Colleen jetzt. „Wenn es auch nicht Sankt Nikolaus ist, der sie uns erfüllt: ein Nick ist es doch. Nick Derringer."
Dr. Benedict hatte Bette, Kelly und Steve die gute Nachricht überbracht, dass die Operation ohne Komplikationen verlaufen war. Colleen war geheilt.
In zehn Tagen
durfte sie nach Hause und konnte ein völlig neues Leben beginnen.
Steve stand allein auf dem Balkon des Hotels und blickte über Los Angeles. Morgen würden er und Kelly zur „Aphrodite" zurückfliegen, und in nicht einmal einer Woche war ihre Hochzeitsreise vorüber.
Und was dann?
Steve stand allein auf dem Balkon ihres Hotels, blickte über Los Angeles und überlegte, was er tun sollte.
Behalt sie bei dir, sagte ihm eine Stimme in seinem Inneren.
Warum? konterte eine andere Stimme. Du hast ihr nichts zu bieten.
Am besten, du fährst
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