Die Braut fuer eine Nacht
Alexandras wird Sie doch sicher auch für die Rolle engagieren, wenn Sie Single sind. Ich meine, Sie sind doch ein hervorragender Schauspieler." Das war ihr so herausgeschlüpft, und sie fühlte, wie sie rot wurde.
„Finden Sie? Danke." Er zögerte. „Gefällt Ihnen meine Serie?"
„Ich sehe sie mir jede Woche an. Sie hatten ein paar sehr gute Drehbuchautoren."
„Ohne die geht gar nichts." Steve lächelte sein umwerfendes Nick-Derringer-Lächeln, das Kelly den Atem raubte. Sie versank so sehr in Gedanken, dass sie seine nächsten Worte gar nicht hörte. Als sie aufsah, bemerkte sie, dass Steve sie beobachtete.
„Was?"
„Ein Surfbrett. Sie sind auf einem Surfbrett herübergeklettert?" Er schüttelte den Kopf.
„Sie sind wirklich verrückt, Lady. Mutig, aber total verrückt."
Jetzt schien er gar nicht mehr so böse auf sie zu sein. Kelly überlegte, ob sie ihn bitten solle, ihr Script zu lesen, doch dann entschied sie sich dagegen.
„Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe, ich muss noch packen. Morgen reise ich ab."
Steve deutete auf die Wand, die sein Zimmer von ihrem trennte. „Sie sind extra meinetwegen hierher gekommen?" Sie nickte. „Das Hotel ist sehr teuer."
„Wem sagen Sie das!"
„Ist es ein gutes Script?"
Ihr Herz klopfte laut, sie schluckte. „Ja", flüsterte sie.
„Ich werde es mir ansehen."
„O Gott, oh, Mr. Delany ..."
„Ich glaube, das haben Sie verdient, nachdem Sie schließlich Ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben."
„Danke, danke, danke..."
„Ich verspreche nichts, aber ... Sie haben gesagt, Sie wollten wiedergutmachen, was Sie angerichtet haben."
„Ja, sicher."
„Nun, mir ist da etwas eingefallen. Ich glaube, Sie könnten mir wirklich helfen.
Wollen Sie ein Geschäft mit mir machen?"
Kelly bekam eine Ahnung von dem berühmten Delany-Charme, der dem Mann geholfen hatte, ein so erfolgreicher Schauspieler zu werden. Eine leise Stimme in ihrem Inneren riet ihr, vorsichtig zu sein, sich nicht von ihm überrumpeln zu lassen.
„Nun ja ...", begann sie zögernd.
„So schlimm ist es nicht. Kommen Sie heute Abend mit mir, damit Dimi Sie kennenlernen kann. Wir tun so, als stünden wir kurz vor unserer Verlobung, damit er sich davon überzeugt, dass ich wirklich ein Familienmensch bin."
„Das kann ich nicht!"
„Warum nicht?"
„Es wäre eine Lüge."
„Sehen Sie es doch als eine schauspielerische Leistung an. Dieser Drink heute Abend mit Dimi ist für mich genauso wichtig, als hätte er mich gebeten, in sein Studio zu kommen."
Langsam begann Kelly zu begreife n, warum Steve Delany so erfolgreich war. Und sie hatte das Gefühl, dass er sich mit einer Ablehnung nicht zufriedengeben würde.
Dennoch musste sie es versuchen. „Das wird Mr. Alexandros niemals glauben."
„Doch, das wird er. Die Menschen sehen nur das, was sie sehen wollen."
Kelly zögerte und suchte nach einem anderen Grund, abzulehnen. Doch Steve ließ es erst gar nicht dazu kommen. „Wenn Sie mir meine Pläne nicht verdorben hätten ..."
„Also gut. Aber nur für einen Abend." Dieser Mann hatte so etwas an sich, dass sie das Gefühl hatte, von Anfang an Grenzen setzen zu müssen. Sie wollte nicht, dass ihr die Kontrolle entglitt.
„Das wird auch genügen. Und ich werde dafür sorgen, dass Ihr Script an die richtigen Leute gelangt."
Kelly war ziemlich sicher, dass er dieses Versprechen halten würde.
„Also, Kelly, einverstanden?" Er streckte ihr die Hand hin und sah ihr dabei tief in die Augen.
Sie schüttelte seine Hand. „Einverstanden. Ein Abend und ein kleiner Drink. Was kann daran schon falsch sein?"
„Wunderbar. Ich hole Sie um halb zwölf ab. Wir sollen uns um Mitternacht mit ihm treffen."
„Was soll ich anziehen?"
„Hmmm. Was haben Sie denn?"
Einen Augenblick später standen sie in Kellys Suite und starrten auf die dürftige Garderobe in ihrem Schrank.
„Es tut mir leid, Mr. Delany."
„Steve. Ich heiße Steve. Wenn du meine Verlobte spielen willst, müssen wir einander beim Vornamen nennen." Er blickte sich um. „Das ist wirklich schwierig."
„Ich habe noch etwas Geld, ich könnte mir vielleicht ein Kleid kaufen."
„Geld spielt hier keine Rolle, aber wir haben nicht mehr viel Zeit." Er schnippte mit den Fingern. „Luis!"
„Luis?"
„Ein guter Freund, der mir noch etwas schuldig ist."
Kelly wusste nicht, wovon Steve redete, doch sie sah ihm widerspruchslos zu, wie er zum Telefon ging und eine Nummer wählte.
„Luis? Steve hier. Ich bin in Schwierigkeiten und
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