Die Braut fuer eine Nacht
glaubte Kelly, die Grenzen dessen erreicht zu haben, was sie ertragen konnte.
„Steve!"
Wieder geschah es, sie konnte es nicht aufhalten: Sie erlebte ihren zweiten Höhepunkt.
Sie schloss die Augen, hielt sich an Steve fest und wünschte, sie brauchte ihn nie wieder loszulassen.
Diesmal wartete Steve nicht, bis sie in die Wirklichkeit zurückkehrte. Ganz langsam drang er in sie ein. Sie spürte ihn in sich, spürte, wie er sich langsam zu bewegen begann.
Es fiel Kelly nicht schwer, sich seinem Rhythmus anzupassen. Dann bemerkte sie, wie sein Atem schneller ging. Immer tiefer drang er in sie ein, höher und höher flog sie mit ihm, bis sie noch einmal die Erfüllung fand.
Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, sah sie heftig atmend zu ihm auf.
Steve
lächelte sie an.
„Steve, ich ..." Ich liebe dich.
Er musste es in ihren Augen gelesen haben, denn er küsste sie und erstickte so ihre weiteren Worte. Sie klammerte sich an ihn, als seine Stöße heftiger wurden, hielt ihn in ihren Armen, als auch er den Höhepunkt erreichte.
Später lag Kelly in dem großen Bett in Steves Armen und starrte in die Dunkelheit. Jetzt wusste sie, dass Steve recht gehabt hatte: Körperlich war es wundervoll gewesen.
Gefühlsmäßig hatte sich alles geändert. Ob sie stark genug sein würde, diese Veränderungen zu ertragen?
Plötzlich fühlte sie sich unendlich einsam. Wie sonderbar: Eben noch waren sie und Steve einander so nahe gewesen, und jetzt schien es ihr, als wäre sie meilenweit von ihm entfernt!
Steve schlief nicht. Kelly spürte den leichten Druck seiner Hand an ihrer Hüfte. Ihre Wange lag an seiner Brust, und sie wünschte, sie brächte den Mut auf, ihm zu sagen, wie sehr sie ihn liebte und dass sie bei ihm
bleiben wollte. Der Gedanke, nach Verlassen der Yacht Steve vielleicht nie wiederzusehen, brachte sie zur Verzweiflung.
„Kelly?" fragte er leise.
„Ja?"
„Ist alles in Ordnung? Fühlst du dich wohl?"
Die Wahrheit lag ihr auf der Zunge. Wie gern hätte sie ihm gesagt, was sie wirklich fühlte! Doch dann dachte sie daran, wie ungeschickt und unerfahren sie damit in seinen Augen aussehen würde und wieviel Schwierigkeiten sie ihm sowieso schon gemacht hatte.
Auch wenn ihr Herz übervoll war: sie konnte die Worte nicht aussprechen. „Klar", erwiderte sie nur.
Schweigend lagen sie einige Minuten nebeneinander, dann fragte sie Steve: „Habe ich es richtig gemacht?"
Anstatt einer Antwort nahm er ihre Hand und legte sie auf die Stelle seines Körpers, die schon wieder voll erregt war. Ein leises Glücksgefühl durchströmte Kelly bei dem Bewusstsein, dass sie solche Macht über ihn hatte. Für Geständnisse war jetzt nicht die Zeit. Jetzt war die Zeit, Erinnerungen zu schaffen, von denen sie für den Rest ihres Lebens zehren würde.
Sie drängte sich an ihn, dann schlang sie die Arme um seinen Hals, zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn.
Nach einer Weile entfernte er sich ein wenig von ihr. „Keine Derringers mehr?" fragte er, und Kelly vermeinte in der Dunkelheit sein Lächeln zu hören.
„Nein." Und als er dann seine Lippen wieder auf ihre legen wollte, konnte Kelly, nicht umhin zu flüstern: „Aber ich weiß, sie schießen zwei..."
Der Rest des Wortes wurde durch seinen Kuss erstickt.
Als Kelly am nächsten Morgen erwachte, spürte sie, dass Muskeln in ihrem Körper schmerzten, von denen sie bisher nicht einmal geahnt hatte, dass sie existierten. Sie blickte zu dem Mann hinüber, der dafür verantwortlich war, und stellte fest, dass er noch schlief - sanft und ruhig wie ein Baby.
Bald würde er aufwachen, und sie hatte keine Ahnung, wie sie sich dann verhalten sollte.
Was sollte sie dem Mann sagen, der ihr ganzes Leben verändert hatte? Wie sollte sie ihm dafür danken, dass er ihre Gefühle aus dem Gefängnis befreit hatte? Konnte sie so tun, als wäre nichts geschehen, und ihn fragen, ob sie noch Freunde waren, wenn sie ihn doch von ganzem Herzen liebte?
Kelly entschied sich für die Politik der kleinen Schritte und wählte den leichtesten Ausweg. Leise schlüpfte sie aus dem Bett und verschwand im Bad. Die Tür konnte sie nicht hinter sich schließen, denn die hatte Steve ja am vergangenen Abend aufgebrochen.
Sie brauchte Zeit zum Nachdenken.
Plötzlich kamen all ihre Zweifel zurück. Steve würde nichts von ihren Gefühlen wissen wollen, nicht hören wollen, was sie für ihn empfand und dass sie ihn nicht verlassen mochte noch konnte. Dass ein Leben ohne ihn für sie unvorstellbar
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