Die Braut fuer eine Nacht
es tun, „Ich möchte dir sagen, warum ich davon überzeugt bin, dass ich nicht der richtige Mann für dich bin."
„Gut. Dann will ich jetzt tanzen." Mit unsicheren Schritten ging Kelly auf die Tanzfläche zu.
Steve wollte ihr folgen, aber da schloss sich eine Hand um seinen Ellbogen. „Steve!
Was hast du getan, dass deine kleine Frau so böse auf dich ist?"
„Halt den Mund, Donna."
Selbst Donatella wusste, dass sie ihn nicht reizen durfte, wenn er so verärgert war.
Steve wandte kein Auge von Kelly, die inzwischen zu einem jungen Griechen getreten war. Der lächelte sie an, nahm ihre Hand und führte sie auf die Tanzfläche. Als er den Arm um sie legte, biss Steve die Zähne zusammen.
„Mein Gott, du führst dich so grob auf, wenn du in ihrer Nähe bist", meinte Donatella.
„Bist du wirklich so primitiv, Steve?"
„Nur, wenn ich etwas haben will." Er riss seinen Blick von Kelly los und betrachtete die Frau neben sich. „Was willst du von mir?"
„Das weißt du doch."
„Die Antwort ist ,nein'."
„Nicht einmal, wenn Kelly nicht da ist? Sie scheint mit dir nicht sehr glücklich zu sein."
„In jeder Ehe gibt es Probleme."
„Aber in deiner anscheinend ziemlich viele."
Als Steve sie jetzt wütend anstarrte, verschwand plötzlich jede Fröhlichkeit aus Donatellas Blick und machte einem ungläubigen Gesichtsausdruck Platz. „Du liebst sie wirklich, nicht wahr?"
Es erstaunte Steve, dass sie ihn durchschaute. Er hatte geglaubt, Donatella interessiere sich nur für Dinge, die sie selbst betrafen. Doch jetzt stellte er fest, dass sie begann, den Gedanken an eine erneute Beziehung zu ihm aufzugeben.
„Es war nur ein Wochenende, Donna, nicht mehr. Ich habe dich nie angelogen."
Donatella sah ein wenig blas aus. „Nein, das hast du wirklich nicht getan", gab sie zu.
Sie kramte in ihrer Handtasche nach einer Zigarette. „Nun, wie wäre es mit einer guten Tasse Kaffee, als Erinnerung an die alten Zeiten?"
„Du kannst meinen Kaffee haben." Steve stand auf und ging zum Strand hinunter. Was auch immer Kelly vorhatte, er wollte es gar nicht sehen.
Dimi würde auf sie aufpassen, er selbst hatte bereits genug Schaden angerichtet.
Selbst am Strand fand Steve keine Ruhe, immer musste er an Kelly denken. Er kannte Ehen, bei denen die Partner anfangs noch viel weniger miteinander verband als sie beide, und die dennoch glücklich geworden waren. Vielleicht besaß ja Kelly genug Liebe für sie beide. Vielleicht sollte er sie doch auf die Yacht zurückbringen und ihr die Wahrheit sagen, dann würde sie ihn verstehen.
Er war etwa eine halbe Meile am Strand entlang gelaufen, nun wandte er sich wieder um. Die Musik war jetzt noch lauter, es wurde gelacht und geklatscht.
„Mr. Danger?" Ein kleiner Mann, der bis jetzt am Strand seine Netze geflickt hatte, stand auf und reichte ihm ein Stück Papier und einen Stift für ein Autogramm.
Ein Fischer in Griechenland. „Nick Derringers" Fernsehruhm war also bis hierher gedrungen. Steve kritzelte seinen Namen auf das Stück Papier.
„Warum sind Sie nicht auf der Party?" fragte er den Mann.
„Ich gehe jetzt hin, das Netz ist fertig."
Auf diesen kleinen Inseln gelten noch die alten Sitten. Der Tag eines Fischers ist nicht beendet, solange die Netze nicht geflickt sind. Steve lächelte und schlug dem Mann auf die Schulter.
„Kommen Sie, wir trinken etwas zusammen."
Doch als sie in den Lichtkreis der Party traten, war der Gedanke an einen Drink wie weggeblasen. Kelly stand mit geschürztem Rock auf einem Tisch und wirbelte zum Klang der Musik herum.
Steve sah ihre langen, sonnengebräunten Beine, den bunten Rock, erhaschte einen Hauch vo n schwarzer französischer Unterwäsche ...
Das war es, was ihm den Rest gab: diese Unterwäsche - und die Worte des Fischers.
„Ist das Ihre Frau?" fragte der Fischer ihn mit ungläubiger Miene. „Wie können Sie, Nick Danger, bei Ihrer eigenen Frau so etwas zulassen?"
Später wusste Steve nicht mehr, wie er sich einen Weg durch die Menge gebahnt, Stühle und sogar Tische beiseite geschoben hatte. Er hörte Gläser klirren, Geschirr fiel auf den Boden. Als er vor dem Tisch stand, starrte Kelly ihm erschrocken ins Gesicht.
Er sah ihr an, dass sie gar nicht wusste, welches Schauspiel sie hier bot und in welcher Gefahr sie sich befand.
Er griff nach ihr, hob sie von dem Tisch und warf sie über seine Schultern. Kelly schrie ängstlich auf, doch Steve trug sie unbeirrt durch die Menschenmenge, hinunter zum Strand und zu dem
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