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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elda Minger
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daraus etwas Gutes entstehen könnte?
    Immerhin hatte sie eine Hochzeitsnacht erlebt. Steve war ehrlich gewesen. Von Anfang an hatte er sich geweigert, sich gefühlsmäßig an sie zu binden. Aber sie hatte ihn gedrängt und gedrängt...
    Sie holte das Fläschchen aus ihrer Tasche, sah es noch einmal an und dachte an den alten Chinesen, der den Trank für sie zubereitet hatte. Und bevor sie es sich anders überlegen konnte, warf sie das Fläschchen ins Meer. Ehe es ins Wasser fiel, blitzte es noch einmal auf, dann wurde es von den tanzenden Wellen davongetragen.
    Hoffentlich sinkt es auf den Grund, wo es niemandem mehr schaden kann, dachte sie.
    „Kelly."
    Vor diesem Augenblick hatte sie sich ge fürchtet. Aber schließlich konnte sie Steve nicht für den ganzen Rest der Reise aus dem Weg gehen.
    Sie holte tief Luft, dann wandte sie sich zu ihm um. Er sah genauso nervös aus, wie sie sich fühlte. Und müde und beunruhigt.
    „Kelly, es tut mir leid ..."
    „Es ist schon in Ordnung", sagte sie leise.
    „Nein, das ist es nicht. Du hast mir vertraut, und ich habe dein Vertrauen missbraucht.
    Ich ... möchte, dass du erfährst ..." Plötzlich wusste er nicht weiter, und das rührte Kelly.
    Steve Delany, alias Nick Derringer,
    fand nicht die richtigen Worte? Das machte ihn irgendwie menschlicher.
    „Es war nicht deine Schuld", entgegnete sie. „Ich hatte dir einen Liebestrank in den Kaffee geschüttet."
    „Was denn für einen Liebestrank?" fragte Steve verblüfft.
    „Ich hatte ihn in Honolulu gekauft."
    „Wie bitte?"
    „Er sollte dazu dienen ... ich dachte, ich würde ... ich wünschte mir, dass du mich liebst, und ..."
    „Augenblick mal. Wovon redest du überhaupt?"
    Da gestand Kelly ihm alles. „Du bist also nicht verantwortlich für das, was geschehen ist, denn ich ... ich habe dich ja unter Drogen gesetzt", schloss sie.
    Steve lachte. Kelly konnte es kaum glauben, aber er lachte tatsächlich.
    Sie wandte sich um und wollte gehen, doch er stellte sich ihr in den Weg und zog sie an sich.
    „Ich habe diesen Kaffee gar nicht angerührt", sagte er. „Ich glaube, Donatella hat ihn getrunken."
    „Was?"
    „Sie wollte mit mir eine Tasse Kaffee trinken - auf die ,guten alten Zeiten', wie sie sagte. Aber ich hatte keine Lust, länger mit ihr zu reden, deshalb habe ich ihr meinen Kaffee angeboten und bin gegangen."
    „O du liebe Güte!" rief Kelly. Dann erzählte sie Steve von ihrem Gespräch mit Dimitri über Donatella.
    „Ach du Schande!" Auch Steve war jetzt erschrocken. Er dachte einen Augenblick nach, dann sagte er: „Aber weißt du was? Ich glaube, im Grunde hast du Dimi mit deinem Liebestrank einen Gefallen getan."
    „Das mag schon sein", sagte Kelly nachdenklich. „Aber ich verstehe nicht, wieso du . .
    heute Nacht..."
    „Ich wollte dich", erwiderte Steve auf ihre unausgesprochene Frage. „Kein Liebestrank auf der Welt hätte mein Verlangen nach dir noch steigern können."
    Kelly wollte ihm sagen, dass er ihr die wundervollste Nacht ihres Lebens geschenkt hatte, doch sie brachte nicht den Mut dazu auf.
    „Du sollst wissen, dass es nie wieder vorkommen wird", fuhr Steve fort.
    Diese Worte trafen Kelly wie ein Schlag. Sie sah zu ihm auf, die Sonne blendete sie, und es kam ihr vor, als ersterbe etwas in ihr.
    Sie legte Steve eine Hand auf den Arm, entschlossen, ihm nicht zu verraten, dass ihr Herz brach. „Ich verstehe."
    Ich werde ihm nicht länger zur Last fallen, dachte sie. Unsere gemeinsame Zeit ist vorbei, der Vertrag ist erfüllt. Das Beste, was ich jetzt tun kann, ist, dass ich verschwinde.
    „Kelly, ich möchte mit dir reden über ..."
    „Nein." Sie hob beide Hände und lächelte ihn strahlend an. „Es ist alles in Ordnung, wirklich." Der Gedanke, dass Steve sie mit irgendeinem billigen Trost abspeisen würde, war ihr unerträglich.
    „Ich wollte die letzte Nacht, und ich werde nie bedauern, was geschehen ist." Entsetzt stellte sie fest, dass ihre Stimme zitterte, doch sie sprach weiter. „Aber ich glaube, unser ursprünglicher Vertrag ist erfüllt."
    Als Steve nicht antwortete, flüsterte sie: „Die Zeit ist vorbei, Steve. Wir brauchen einander nicht mehr."
    „Glaubst du das wirklich?"
    „Das glaube ich wirklich."
    Steve legte eine Hand an ihre Wange, und Kelly musste sich sehr zusammennehmen, um nicht den Kopf an seine Brust zu legen. Sie blinzelte die Tränen weg.
    „Ist das dein Ernst?"
    „Ja." Wenigstens meinen Stolz werde ich nicht aufgeben, und wenn es mich umbringt, dachte

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