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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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aussah, und dann … tauchte er ab. Es brauchte nur ein paar Sekunden zu dauern.
    Als sie das Grundstück von Michael und Caroline erreichte, schwitzend und fröstelnd zugleich, sah sie die beiden in der Abendstille auf ihrer Verandaschaukel sitzen. Sie fühlten sich mühelos wohl miteinander, das konnte Janie sogar in der Dunkelheit ausmachen. Doch ihr gemeinsames Behagen würde, das wußte sie , noch viele Abende durch diese Frage gestört werden: Warum hatte Caroline es für richtig gehalten, Michael seinen Taschencomputer zu entwenden, eine Tat, die so schreckliche Auswirkungen zeitigte?
    Es war Loyalität, Michael, hätte Janie gern gesagt. Sie ist mir gegenüber loyal, weil ich ihr das Leben gerettet habe. Aber so eine Erklärung konnte Caroline selbst besser und glaubwürdiger vorbringen. Janie zweifelte nicht daran, daß sie sie demnächst abgeben würde. Gegenwärtig wirkten die beiden, als ginge es ihnen recht gut.
    Nachdem Janie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, verließ sie die samtigen Schatten und trat ins Licht der Straßenlaterne.
    » He! « rief Caroline herzlich, als sie Janie entdeckte. » Komm und setz dich zu uns. « Sie klopfte neben sich auf den Sitz der Schaukel.
    Janie bedankte sich und nickte Michael grüßend zu. » Ich hab mir überlegt … ich wollte, eh, fragen … « Sie hielt einen Moment inne und senkte den Blick. Nach einigen Sekunden innerer Buße blickte sie wieder auf. » Tut mir leid «, setzte sie neu an. » Ich hätte vorher anrufen sollen. Aber in letzter Zeit mag ich Telefone nicht sonderlich … vor allem, wenn man über Dinge reden muß, die andere Leute nicht hören sollen. «
    Michael wußte, was Janie wollte, ohne es lange erklärt zu bekommen. Der Tod des Trainers würde für sie Gesprächsstoff sein, bis sie ihn in die Geschichte ihrer Beziehung verwoben hatten – bis er eine selbstverständliche Nebensache geworden war, über die man nicht mehr nachgrübelte. Er gab ihr ein paar Augenblicke, sich zu fassen, und ließ sich dann über die kleinen Stückchen Information aus, die er ihr schon mitgeteilt hatte.
    » Es ist nicht offiziell als verdächtiger Todesfall eingestuft worden. Und das wird vermutlich auch nicht passieren, weil es keine Hinweise gibt, die zu einem Verdächtigen oder sonst einer Anklage führen könnten. Aber genau das macht dieses Unglück eigentlich suspekt. Es müßte wenigstens irgend etwas geben, das man sich näher ansehen könnte. «
    In diesem Augenblick fragte sich Janie, ob sie Kristina vom Tod des Trainers erzählen sollte. Vermutlich weiß sie schon davon, dachte sie. Aber wenn nicht? War es wichtig, daß sie – oder die anderen – davon erfuhr? Aber wenn sie es Kristina berichtete, würden Caroline und vielleicht sogar Michael hineingezogen. Es wa r e twas anderes, sich selbst in die Mitte eines Tornados zu begeben, als seine Freunde ähnlichen Gefahren auszusetzen.
    » Merkwürdig, daß es keine Spuren gab! « Janie fuhr sich durchs Haar. » Sind sie da sicher? Sie haben aber auch gar nichts gefunden? «
    » So ist es. «
    » Nun, das bedeutet, daß sie nicht nach Caroline, dir oder mir Ausschau halten werden; aber das bedeutet auch, daß sie wahrscheinlich nicht herausfinden, wer ihm das angetan hat – wenn es denn jemand war. «
    » Oder es handelte sich wirklich um einen Unfall. «
    Michael sah sie überrascht an. » Das hörte sich aber vor ein paar Tagen noch ganz anders an. Da warst du sicher, daß an der Sache etwas faul ist. «
    » In mir geht es drunter und drüber «, gab Janie nach einer Weile zu.
    Michael und Caroline wußten nichts von Kristina und der Arbeit, die Janie für sie übernommen hatte. Kristina wußte nichts von Janies kleinem Fischzug mit Caroline, um an die Daten der Jungen zu kommen. Sie hatte Janie durch ihre Erkundigungen beim Camp gefunden. Zumindest hatte sie das gesagt. Aus irgendeinem Grund, den Janie nicht erklären konnte, glaubte sie ihr.
    Was bedeuten würde, daß irgendeine andere Person oder Gruppe oder Agentur die Jungen aus Camp Meir im Visier hatte. Nicht unbedingt das Camp selbst – obwohl das noch nicht feststand. Der tote Mann mußte eine Drohung gewesen sein – und Janie hatte keinen Grund zu der Annahme, daß sie an Michael oder Caroline gerichtet war. Aber wenn Kristina und ihre Agentur sie durch das Lager gefunden hatte, würden die anderen, die in ihrer Vorstellung rasch zu den Bösen wurden, sie dann nicht auch auf diesem Wege finden?
    Vielleicht nicht. Oder bereits passiert

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