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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Dörfern und Marktflecken aufgetreten war. Doch sie hatten den Grundstein für das Werk gelegt, das jetzt in Compiègne zu voller Blüte gelangen sollte. » Wir sind eine Schlacht von der Verwirklichung unserer Träume entfernt «, erhob er seine Stimme. » Eine einzige Schlacht. Und die wird morgen stattfinden. Wir werden uns mit den Kräften von Charles von Navarra vereinigen und gegen den Dauphin kämpfen, wir aus unseren Interessen, Navarra aus seinen. Und obwohl wir vorübergehend Verbündete sind, wird unser Bündnis enden, wenn die Schlacht gewonnen ist. Ich werde Navarra unsere Forderungen präsentieren, uns selbst zu regieren. Und wenn er diesen Forderungen nicht entspricht, dann werden wir für sie kämpfen, notfalls bis zum letzten Mann. «
    Nach diesem Schlußsatz herrschte düsteres Schweigen. Karle schaute seine Leute an und sagte: » Mit Gottes Hilfe wird es dazu nicht kommen. «
    » Mit Gottes Hilfe «, murmelten alle.
    Er führte das Pferd dahin, wo Kate neben Alejandro stand, und reichte ihr die Hand. In strahlender Anbetung ergriff sie seine Hand, und Alejandro hob sie hoch, so daß sie im Sattel vor ihrem Gatten landete. Er schlang einen Arm um ihre Taille und ritt hinaus auf die Wiese. Seine Leutnants folgten ihm auf den Fersen. Sie umrundeten das Übungsfeld unter Jubel und Hochrufen der buntgescheckten Armee, die dort versammelt war, winkten und lächelten; alle, die sie sahen, rissen die Arme hoch und schwangen die Fäuste, Schwerter, Knüppel, Speere oder andere primitive Waffen, die gerade zur Hand waren. Danach ritten Karle und Kate zum Langhaus zurück, und Karle gab seine letzten Anweisungen.
    » Wenn ich heute abend nicht wieder da bin, dann zieht morgen früh in der Formation aus, die wir vereinbart haben. Denn wenn ich nicht heil zurückkomme, werdet ihr wissen, daß wir gegen Navarra kämpfen müssen, nicht gegen den Dauphin. Tut alles, was nötig ist, um ihn aus der Deckung zu locken, und wenn seine Truppen exponiert sind, greift an! «
    Kate erhielt noch einen Kuß, dann setzte er sie neben Alejandro ab. Er beugte sich nieder und sagte: » Einmal habt Ihr Eure Tochter in meine Obhut gegeben, damit ich sie vor allem Leid bewahre. Ich habe mich der Aufgabe würdig erwiesen. Jetzt bitte ich Euch, Arzt, sorgt dafür, daß meiner Frau nichts zustößt. «
    Alejandro erwiderte seinen Blick und nickte. Karle wendete sein Pferd und ritt davon.
     
    V on seinem Ausguck auf der Mauer des Châteaux aus beobachtete Charles von Navarra, wie die winzige Staubwolke auf der Straße nach Westen allmählich größer wurde. Er hatte recht ungeduldig auf diesen Reiter gewartet, und er brannte vor Neugier auf den Bericht des Mannes. Wenn Guillaume Karle seiner Aufforderung Folge leistete, würde er vor Mittag eintreffen. Navarra schätzte nach dem Stand der Sonne, daß es bald so weit wäre. Er war versucht, ihm einen Stallknecht mit einem frischeren Pferd entgegenzuschicken, entschied sich dann aber dagegen.
    Alles zu seiner Zeit, sagte er sich. Die Einzelteile setzten sich nach und nach zu einem Ganzen zusammen. Geduld war vonnöten.
    Wie er das Warten haßte! Was würde sein Spion ihm wohl berichten? Er starrte auf die Staubwolke, als könne sein Wille sie zwingen, sich schneller zu bewegen; aber sie behielt ihr gleichmäßiges Tempo bei, ein Tempo, das am Boden schnell wirkte, aber aus luftiger Höhe, wie der Himmel es sehen mochte, eher de m T empo einer Schnecke glich. Würden die Truppen des Dauphins, wie man munkelte, seinen eigenen an Zahl weit unterlegen sein? Dann hätte er das Bündnis mit Karle nicht nötig. Oder hatten die Anhänger des Dauphins so viele Kräfte gesammelt, daß man sie ernst nehmen mußte?
    Der Reiter würde es wissen. Er brauchte nur zu warten.
    KAPITEL 30
    K ristina erschien am späteren Vormittag und legte Janie die Ergebnisse ihrer Bemühungen vor – eine Schachtel voll kleiner, gut ausgepolsterter Päckchen, jedes an einen der auswärtigen Mitarbeiter adressiert.
    » Der Extrakt von Alejandro «, sagte sie mit einem triumphierenden Lächeln. » Bereit, in die Schlacht zu ziehen. Genug, um jeden einzelnen der Jungen zu behandeln, von denen wir wissen. Wir werden sie per Flieger verschicken müssen. «
    » Ich kann gar nicht fassen, daß Sie das so schnell geschafft haben «, meinte Janie ungläubig.
    » Nachtschicht – habe am Computer geschuftet wie ein Kuli! «
    » Gute Arbeit «, lobte Janie. Dann fügte sie etwas zögernd hinzu:
    » Das ging wahrhaftig schnell.

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