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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Beamten des Einsatzkommandos stürmten die Wohnung, und erst als alle Räume durchsucht waren und gesichert war, dass sich außer den beiden gefesselten Geiseln niemand mehr in der Wohnung befand, entspannten sich ihre Körper.
    »Bleiben Sie ruhig liegen!«, sagte einer der maskierten Polizisten im ruhigen Ton zu Tom und Yaara.
    Tom nickte nur. Seine Knie zitterten, doch er war erleichtert, dass Yaara und ihm nichts zugestoßen war.
    »Sicherheit!«, brüllte schließlich einer der Beamten. Tom und Yaara wurden hochgehoben und auf das Sofa gesetzt.
    »Kommen Sie erst einmal wieder zu sich«, sagte ein Polizist, der sich der beiden Geiseln annahm.
    »Danke«, erwiderte Tom.

57
    München, Bayrisches Landeskriminalamt, Dez. 63 …
     
    »Sie haben mir nicht alles erzählt«, sagte Bukowski vorwurfsvoll.
    »Sie haben mich nicht danach gefragt«, antwortete Tom.
    Bukowski lächelte. »Wenn ich Sie nicht hätte beschatten lassen, dann wären Sie jetzt vielleicht tot. Manchmal ist es wohl doch besser, wenn man die ganze Wahrheit sagt.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Und manchmal ist die Welt noch nicht reif für die Wahrheit.«
    Bukowski hielt den Schlüssel in der Hand, den die Spurensicherung am Schuppen unterhalb des Watzmanns gefunden hatte. Nachdenklich betrachtete er den Schlüsselanhänger mit dem Horus-Auge. Inzwischen wusste er, dass der Schlüssel zum Haus in der Amalienstraße gehörte. Die Verbrecher hatten die Wohnung wohl schon eine Weile als Unterschlupf benutzt. Offenbar war sich Tom Stein überhaupt nicht bewusst gewesen, in welcher Gefahr er geschwebt hatte.
    »Was wollen Sie damit sagen?«, mischte sich Lisa ein. »Wieso ist die Welt noch nicht reif für die Wahrheit?«
    »Das war nur ein Wortspiel«, lenkte Tom ab.
    Tom und Yaara saßen in Bukowskis Büro. Yaara war in eine Decke gehüllt und umklammerte mit beiden Händen eine heiße Tasse Tee. Sie zitterte noch immer am ganzen Körper. Die letzten Tage waren zu viel für sie gewesen. Sie hatte erzählt, wie Jean sie mit nach Deutschland genommen, wie er die Wohnung aufgesucht hatte, in der Antonio di Salvo bereits wartete. Arglos war sie in die Falle getappt, die ihr Jean gestellt hatte. Wer hätte auch ahnen können, welch falsches Spiel Jean spielte.
    »Fakt ist«, meldete sich Bukowski zu Wort, »Jean Colombare ist nicht der, für den er sich ausgibt. Der echte Jean liegt im Norden von Paris auf einem Friedhof. Wir gehen davon aus, dass er nicht ganz freiwillig in die Seine gesprungen ist. Vieles spricht dafür, dass man ihn umbrachte, um quasi einen Verbindungsmann der Bande in Ihrem Team platzieren zu können. Schließlich war lange vorher schon bekannt, dass die Ausgrabungsarbeiten im Kidrontal stattfinden würden und Chaim Raful die Gesamtleitung über die Grabungsarbeiten innehat. Und vor dem ersten Zusammentreffen des Grabungsteams verschwindet der echte Jean in den Fluten, und sein Doppelgänger taucht auf, um sich an den Arbeiten zu beteiligen.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Yaara.
    »Ich habe gute Verbindungen zur französischen Polizei«, entgegnete Bukowski.
    »Sie sprechen von einer Bande«, meinte Tom. »Was meinen Sie damit?«
    »Colombare, oder besser Thierry Gaumond, versucht gerade seine Situation ein klein wenig zu verbessern«, erklärte Lisa. »Gaumond redet, und er spricht von einer Bande, die sich für Altertümer interessiert. Sie hatten erfahren, dass Raful nach dem Templergrab sucht. Deswegen wurden ein Pfarrer, ein Kirchendiener und ein Mönch im Kloster Ettal ermordet. Er behauptet natürlich, an keinem der Morde beteiligt gewesen zu sein.«
    »Was geschieht jetzt mit Jean, ich meine mit Gaumond?«, fragte Yaara.
    »Wir werfen ihm Beihilfe zu mehrfachem Mord und Geiselnahme vor. Er sitzt gerade nebenan und handelt einen Deal mit dem Staatsanwalt aus. Ihm droht lebenslange Haft. Das bedeutet, dass er wohl erst im hohen Alter das Gefängnis verlassen wird.«
    Tom griff nach Yaaras Hand und drückte sie fest. »Und was geschieht jetzt mit uns?«
    Bukowski zuckte mit der Schulter. »Wir nehmen jetzt eure Aussagen auf, und dann könnt ihr beide gehen.«
    »Heißt das, wir sind frei?«
    »Niemand hat Sie festgenommen, Frau Shoam.«
    Tom fuhr sich durch seine Haare. »Da ist noch eins«, sagte er zögerlich. »Die Schriftrollen, die Jungblut in dem Gepäckfach versteckte. Ich nehme an, sie befinden sich jetzt hier.«
    Bukowski erhob sich und trat ans Fenster. »Ich habe sie der Staatsanwaltschaft übersandt.«
    »Sie haben

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