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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Fall.«
    »So«, sagte Bukowski gedehnt. »Warte, ich schalte den Lautsprecher ein, Lisa steht neben mir.«
    »Bonjour Mademoiselle«, grüßte Rouen freundlich. »Ich hoffe, es geht Ihnen gut und wir sehen uns bald wieder.«
    Lisa beugte sich zum Telefon. »Salut, Maxime«, antwortete sie. »Danke, es geht mir gut.«
    »Genug Süßholz geraspelt, was hast du für uns?«, unterbrach Bukowski.
    »Es ist ein Dossier über einen reichen Geschäftsmann namens Pierre Benoit aus La Croix Valmer. Das liegt in Südfrankreich. Das Dossier entlarvt ihn als Auftraggeber für die Morde. Er ist ein Nachfahre einer bedeutenden Familie. Sogar ein Papst reiht sich in die Ahnenreihe ein. Clemens der Fünfte, er war vor siebenhundert Jahren für den Fall des Templerordens verantwortlich. Er hat einflussreiche Freunde in Politik und Kirche. Es wird nicht leicht werden, ihn zu Fall zu bringen. Aber ich habe hier Überweisungen an Santini und einen gewissen Thierry Gaumond, einen ehemaligen Priester aus Aix-en-Provence. Offenbar hat Benoit Gelder dafür bezahlt, dass man ihm ein paar alte Schriften besorgt. Es geht um drei Millionen Dollar. Sie wurden von einer Schweizer Kreditanstalt auf eine Bank auf den Bahamas transferiert. Wir sind gerade dabei, die Bankverbindungen zu überprüfen, aber es scheint, dass sich daraus ein schlagender Beweis ergibt.«
    »Benoit«, sagte Lisa. »So hieß doch auch der Besitzer dieser Immobilie, in der dieser Stein und seine Freundin festgehalten worden sind.«
    »Ich brauche umgehend einen Bericht«, sagte Rouen. »Wir bereiten für morgen eine Durchsuchung seines Anwesens vor. Außerdem solltet ihr Gaumond noch einmal nach Benoit befragen. Ich bin heute noch bis zehn Uhr im Büro.«
    »Wir kümmern uns darum«, antwortete Bukowski. »Aber ich glaube nicht, dass Gaumond seiner Aussage noch etwas hinzufügt. Er wäscht sich von allen Sünden rein und räumt lediglich seine Beteiligung an der Geiselnahme ein. Er weiß, was auf dem Spiel steht.«
    Für einen kurzen Augenblick herrschte Schweigen. »Wir kriegen Gaumond wegen Mordes an Colombare dran, wenn die Behauptungen im Dossier stimmen. Und daran herrscht kein Zweifel. Ich denke, spätestens dann wird er reden.«
    »Dann halte uns bitte auf dem Laufenden«, entgegnete Bukowski.
    Nachdem Bukowski den Hörer aufgelegt hatte, schüttelte er den Kopf. »Wie sich manche Dinge entwickeln«, sagte er.
    »Dann scheint dieser Benoit der große Unbekannte im Hintergrund zu sein.«
    »Wir werden sehen«, antwortete Bukowski.

58
    Rom, Sanctum Officium …
     
    Auf dem Schreibtisch im Zimmer des Kardinalpräfekten lagen zwei kubische Metallboxen sowie ein metallener Koffer. Pater Leonardo saß locker in einem Sessel und trank einen Schluck Kaffee.
    »Haben Sie die Schriften geprüft?«, fragte der Kardinalpräfekt.
    Pater Leonardo stellte seine Tasse vor sich auf den Tisch. »Es handelt sich um die Schriften von Shelamizion«, antwortete Pater Leonardo. »Er war zu der Zeit, als Jesus über die Erde wandelte, der Lehrer der Gerechtigkeit bei den Essenern und quasi der Mentor des Herrn während dessen Jugend. Sie dürften, wenn sich Chaim Raful nicht täuscht, aus der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts stammen.«
    »Ich weiß, wer Shelamizion war«, antwortete der Kardinalpräfekt. »Werden die Archäologen schweigen?«
    Pater Leonardo schüttelte den Kopf. »Dieser Deutsche hadert noch mit sich, er ist nicht sicher, was er tun soll. Aber in ein paar Tagen, denke ich, wird es keine Rolle mehr spielen, wie er sich entscheidet.«
    »Dann ist wohl alles erledigt.«
    Pater Leonardo erhob sich aus seinem Sessel und trat an das Fenster. Er warf einen Blick hinaus. Die Heilige Stadt lag im Sonnenglanz zu seinen Füßen. »Etwas ist noch zu tun, denn ich denke, diese Archäologen werden nicht über ihre Schatten springen können, aber das lassen Sie nur meine Sorgen sein.«
    Ein Sonnenstrahl fiel durch das Fenster. Der Kardinalpräfekt holte die Tageszeitung hervor und zeigte Pater Leonardo den Artikel auf der ersten Seite. Darin hieß es, dass die Schriftrollen, die bei Ausgrabungsarbeiten in Jerusalem von Unbekannten gestohlen worden waren, nun in die Obhut der Kirche zurückgekehrt sind. Es handele sich um Schriftrollen aus der Zeit um Jesus Christus, und das Kirchliche Amt für Altertümer werde die Schriften auswerten. Es werde zwar eine gewisse Zeit dauern, jedoch verspreche man sich weiteren Aufschluss über das Leben von Jesus Christus. Weiterhin war die Rede

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