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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Jean Colombare im Bahnhof von Berchtesgaden widerstandslos festgenommen worden war.
    »Der Mann sagte etwas von einer Geiselnahme«, erzählte der Beamte, der für die Verhaftung Colombares zuständig gewesen war. »Offenbar muss er Dokumente übergeben, sonst werden diese Geiseln getötet.«
    »Bringen Sie den Festgenommenen auf das Präsidium, wir kümmern uns um den Rest«, antwortete Bukowski.
    »Wir sind fertig!«, sagte der Einsatzleiter.
    »Wir müssen auf alle Fälle verhindern, dass die Geiseln zu Schaden kommen«, mahnte Bukowski.
    »Meine Leute wissen Bescheid, sie sind auf alles vorbereitet.«
    »Gut«, antwortete Bukowski und atmete schwer ein. »Dann schlagen Sie zu!«
    »Zugriff in einer Minute!«, blaffte der Einsatzleiter in das Funkgerät.
    Nach und nach bestätigten die Einsatzgruppen ihre Bereitschaft. Bukowski ließ sich auf der Sitzbank nieder und wandte sich Lisa zu.
    »Wie geht es dir?«, fragte er.
    »Gut.«
     
    Antonio di Salvo saß in der Ecke des Zimmers auf einem Barhocker und blickte gelangweilt auf seine beiden Geiseln, die ihm gefesselt gegenübersaßen. Er hatte die ganze Zeit geschwiegen. Nachdenklich blickte er auf seine Armbanduhr. Eine Stunde und fünfzig Minuten waren inzwischen vergangen. Er überlegte sich, was er tun würde, wenn Jean endlich mit den Dokumenten aufkreuzte. Eines war klar, auch wenn Jean den beiden versprochen hatte, sie am Leben zu lassen, konnte er nicht zulassen, dass Zeugen zurückblieben. Sein Entschluss stand fest. Zuerst würde er den Mann erschießen und anschließend die Frau, wenngleich dieses Wesen mit den großen und ängstlichen Augen verdammt gut aussah und er bestimmt an ihr seine Freude gehabt hätte. Doch dafür war keine Zeit. Sobald sie die Schriften in den Händen hielten, galt es, Deutschland zu verlassen. Mit der Summe, die er für den Auftrag erhalten würde, konnte er es in Brasilien eine ganze Weile aushalten. Und Frauen gab es dort genug.
    Er erschrak, als es plötzlich an der Tür klingelte. Er nahm die Waffe in Anschlag und richtete sich auf.
    »Keinen Laut!«, sagte er.
    Es klingelte erneut. Er schaute sich um und trat geschützt durch die Wände an das Fenster. Vorsichtig warf er einen Blick hinaus. Draußen war es ruhig. Die Eingangstür konnte er nicht sehen.
    Erneut klingelte es. Langsam wurde er unruhig. Er trat vom Fenster weg und durchquerte den Raum. »Bleibt ruhig, wenn ihr leben wollt«, raunte er seinen Gefangenen zu. War der ungebetene Besucher unten an der Tür oder bereits im Haus? Hatte Jean vergessen, die Eingangstür abzuschließen? Das hätte gerade noch gefehlt. Er schlich sich zur Wohnungstür. Die Waffe hielt er immer noch in Anschlag. Es konnte nicht schaden, einen Blick durch den Türspion zu werfen. Kurz blickte er sich noch einmal um. Seine beiden Gefangenen saßen noch immer regungslos auf dem Sofa. Er konnte ihre Rücken sehen.
    Schließlich trat er von der Seite vor die Tür und beugte seinen Oberkörper in Richtung des Spions.
     
    Der Beamte, der die kleine Stethoskopkamera bediente, hatte die Hand in die Höhe gestreckt und den Zeigefinger abgespreizt. Als der Körper des Geiselnehmers in vollem Umfang im Monitor zu sehen war, ballte der Beamte seine Hand zur Faust. Ein Zeichen für die fünf weiteren Kollegen, dass der Zugriff unmittelbar bevorstand. Zwei Beamte in ihren Schutzanzügen hielten eine Ramme in der Hand, während ein weiterer den Sicherungsstift aus der Blendgranate zog.
    Plötzlich schnellte die Faust des Mannes am Monitor nach unten. Die beiden Kollegen an der Ramme holten kräftig aus. Mit einem lauten Schlag krachte die Ramme gegen das Türblatt. Gleichzeitig splitterten die Fensterscheiben. Das Holz knirschte und die Tür sprang auf. Die Blendgranate flog ins Innere des Flures. Zwei Sekunden später explodierte die Granate, und ein gleißender Blitz erhellte den Flur.
    Als Tom das Krachen der Tür hörte, wusste er, was gleich geschehen würde. Geistesgegenwärtig ließ er sich vom Sofa fallen und riss Yaara mit sich.
    Mit einem lauten Kampfschrei riss der Geiselnehmer seine Waffe hoch. Der Blitz hatte ihn geblendet, dennoch schoss er in die Richtung, in der sich die Tür befinden musste. Noch bevor er ein weiteres Mal abdrücken konnte, schlugen beinahe gleichzeitig drei Feuerstöße aus Maschinenpistolen in seinen Oberkörper ein. Der Gangster ließ seine Waffe fallen und stürzte rücklings gegen die Wand. Ein letztes Mal bäumte er sich auf, ehe er tot zu Boden sank.
    Die

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