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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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arabischen Händler das Fragment einer Papyrusrolle. Sie war in althebräischen Zeichen verfasst. Und sie stammte aus einer der Höhlen von Qumran, dafür verbürgte sich der Händler. Tatsächlich schien sie sehr alt zu sein. Ich zahlte ihm beinahe fünfhundert Dollar, doch die Investition hat sich gelohnt. Sie enthielt Hinweise auf eine weitere Höhle, die sich westlich der Siedlung und der bislang gefundenen Höhlen befinden sollte. Beinahe zwei Jahre habe ich gesucht. Dann fand ich unweit von Kalya in einer hoch aufragenden Wand den Eingang. Er lag versteckt und war verschüttet vom Staub der Jahrhunderte. Es befanden sich die gleichen Tonkrüge in der Höhle, wie man sie auch in Qumran fand, doch leider ist das Gebiet empfänglicher für Feuchtigkeit. Der Inhalt der Behälter war bereits verrottet. Doch ich fand noch etwas: eine Kupferrolle, die der Verwitterung getrotzt hatte. Es war nicht leicht, die Rolle, die in Latein verfasst war, zu entschlüsseln. Ich musste Stück um Stück abtrennen, aber es gelang. Der Verfasser, ein gewisser Flavius der Ältere, war ein römischer Schriftgelehrter und Künstler, der von einem gewissen Jeschua sehr angetan war, dessen Leben er mit Interesse verfolgte. Flavius fertigte insgesamt sechs Appliken an. Sie gehörten zu einem Wandschmuck, der die alten Wirkungsstätten Jeschuas zeigte. Ich fand lediglich vier in der Höhle. Aber ich entdeckte Jahre später in einer mittelalterlichen Schrift einen Hinweis auf eines der beiden verbliebenen Artefakte.«
    Jonathan Hawke atmete tief ein. »Wo befinden sich diese Artefakte jetzt, und was ist mit dem sechsten Wandteller?«
    »Der sechste Teller ist weiterhin verschollen, aber er ist nicht wichtig. Es war der fünfte Teller, den ich suchte.«
    »Der Teller im Grab des Ritters«, murmelte Jonathan Hawke.
    Chaim Raful lächelte. »Es befindet sich alles in Sicherheit, und Sie werden bald einen Blick darauf werfen können. Auch auf die Rolle, die leider nur noch in einzelnen Streifen vorhanden ist. Aber nun ist meine Sammlung vollständig.«
    »Diese Teller«, fragte Jonathan Hawke zögerlich. »Was zeigen sie, was sind das für neue Erkenntnisse, die Sie uns präsentieren wollen?«
    »Sie zeigen Jeschuas Taufe, sie zeigen ihn, wie er zu Menschen spricht, bei seinem Einzug nach Jerusalem. Auch das Mahl mit seinen Getreuen wird dargestellt, doch nicht nur zwölf sitzen zu seiner Seite, es gibt eine weitere Person, die unmittelbar neben Jeschua sitzt. Aber das werden Sie alles noch zu Gesicht bekommen. Die beiden weiteren Wandteller kennen Sie ja schon. Jeschuas Kreuzigung und die Verbrennung seines Leichnams. Ich denke, das wird Rom nur wenig gefallen.«
    »Weshalb?«, fragte Jonathan Hawke. »Weil er möglicherweise nach seinem Tod verbrannt wurde?«
    »Das Bildnis ist eindeutig, doch wie heißt es so schön in den Briefen der Korinther, Christus ist gestorben für unsere Sünden nach der Schrift; er wurde begraben; er wurde auferweckt am dritten Tage nach der Schrift; er wurde gesehen von Kephas, danach von den Zwölf. Danach wurde er gesehen von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal – von denen die meisten heute noch leben, während einige schon gestorben sind. Danach wurde er gesehen von Jakobus; danach von allen Aposteln. Kurzum, wenn sein Leichnam verbrannt wurde, dann gibt es kein Grab, dann gibt es auch keine Auferstehung, damit ist dieser Farce ein für alle Mal der Garaus gemacht.«
    Jonathan Hawke schüttelte den Kopf. »Machen Sie es sich nicht ein wenig einfach?«, fragte er. »Gott beherrscht nicht nur die Seele, er ist auch Herr über die Materie. Konnte Jesus nicht sogar durch Wände gehen und verschlossene Räume aufsuchen?«
    Raful lächelte. »Die Geschichte ist hier erst am Anfang und Geistwesen gibt es in jeder Mythologie, aber warten Sie nur ab. Eine kleine Anmerkung zu Ihrer These: Legte nicht der ungläubige Thomas nach dem Johannesevangelium seine Finger in die Wunden des Erlösers, weil er nicht an die Auferstehung glauben wollte? Kann man das, bei einem Geistwesen? Nein, Jonathan, ich zeige Ihnen die Beweise, und Sie werden staunen, alter Freund. Und Ihr Name wird untrennbar mit dem Vermächtnis des Templers verbunden sein. Ich bin Ihnen unendlich dankbar, Jonathan, und es zeigt mir, dass meine Wahl, die Leitung der Ausgrabungen an Sie und Ihre Crew zu vergeben, kein Fehler gewesen ist.«
    Mit einer Handbewegung schnitt Jonathan Hawke Raful das Wort ab. »Ich bin hier, um eine römische Garnison

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