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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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nur richtig abbiegen müssen«, entgegnete Bukowski und schaute aus dem Beifahrerfenster. Wiesen und Auen flogen vorbei.
    »Wir sind hier falsch«, zischte Lisa. Die schmale Straße war in einen unbefestigten Feldweg übergegangen.
    »Fahr weiter!«, ordnete Bukowski an.
    Lisa schüttelte den Kopf und gab Gas. Der BMW machte einen Satz. Sie tauchten in ein Wäldchen ein, das nach einigen hundert Metern wieder endete. Auf der anschließenden Wiese grasten ein paar Kühe.
    »Ruf doch noch einmal an«, bat Lisa Herrmann.
    Bukowski wies mit dem Zeigefinger auf die gegenüberliegende Seite, auf der Dutzende von Schafen standen. »Wer sagt es denn«, knurrte er.
    »Fahr rechts ran.«
    »Ich kann doch nicht mitten auf dem Weg halten«, widersprach Lisa.
    »Dann lass mich aussteigen«, erwiderte Bukowski.
    Lisa bremste den Wagen ab, so dass Bukowski ordentlich durchgeschüttelt wurde.
    »Bitte, der Herr!« Kaum war er ausgestiegen, gab sie Gas und brauste davon.
    Bukowski schüttelte den Kopf.
    »Die jungen Leute heutzutage«, hörte er eine Stimme in seinem Rücken. »Immer nur Rasen im Kopf.«
    Bukowski wandte sich um. Der Schäfer stand am Straßenrand und blickte dem Wagen nach. Ein großer schwarzer Hund lag zu seinen Füßen und beobachtete die Schafe.
    »Sie sucht einen Parkplatz«, erklärte Bukowski.
    »Der nächste ist an der B 17, ein paar Kilometer von hier«, antwortete der Schäfer. »Sind Sie Herr Bukowski?«
    Bukowski nickte. »Herr Higl, wenn ich nicht irre.«
    »Richtig. Sie wollen hören, was ich in der Nacht auf Donnerstag in der Nähe der Wieskirche gesehen habe?«
    »Genau deshalb bin ich hier.«
    »Schlecht geworden ist die Welt«, holte der Schäfer aus. »Jetzt brechen die Verbrecher schon in das Gotteshaus ein. Schlecht geworden, schlecht und durchtrieben.«
    »Sie haben einen Wagen bemerkt«, unterbrach Bukowski den Redeschwall des Mannes.
    »Richtig«, bestätigte der Schäfer. »Ich war mit meinen Schafen auf meiner Wiese. Die liegt östlich von Wies. Es war schon dunkel, als ich meinen Rundgang machte. Da stand das Auto mitten auf dem Weg und niemand war drinnen.«
    »Wissen Sie noch, was für ein Wagen das war?«
    Der Schäfer nestelte in der Brusttasche seiner blauen Latzhose.
    »Moment«, sagte Higl. »Ich kann mir Zahlen so schlecht merken, aber ich habe sie aufgeschrieben. Es war ein schwarzer Mercedes. Ein teurer Wagen. Die Kennzeichen waren gelb. Keine deutschen.«
    »Gelb?«
    »Ah, hier habe ich es. Das Kennzeichen lautet 347 HG 13. Gelber Untergrund. Ich hatte meine Lampe dabei. Muss aus Frankreich gewesen sein. Zumindest war ein F direkt neben der Nummer.«
    »Frankreich«, wiederholte Bukowski nachdenklich. »Da sind Sie sicher?«
    »Absolut«, antwortete Higl. »Ich bin zwar schon vierundsechzig, aber ich weiß immer noch, was ich sehe. Außerdem kam mir der Wagen komisch vor, deshalb habe ich auch die Nummer notiert. Man weiß ja nie.«
    »Das war sehr gut, wann genau haben Sie den Wagen gesehen?«
    »Zweimal«, entgegnete Higl. »Das erste Mal so um zehn, das zweite Mal eine Stunde später. Am nächsten Morgen war er weg.«
    »Wann am nächsten Morgen?«
    »Um acht.«
    »Ich würde gerne sehen, wo der Wagen gestanden hat«, fuhr Bukowski fort. »Hätten Sie Zeit, könnten Sie uns die Stelle zeigen?«
    Higl wies auf seine Schafe. »Die kommen auch eine Stunde ohne mich aus. Aber einen Wagen habe ich nicht.«
    »Wir nehmen Sie mit.«
    Lisa Herrmann kam des Weges gelaufen. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Verdammt, ich musste fast bis zum Ende des Weges fahren, damit ich den Wagen abstellen konnte«, stöhnte sie.
    »Du kannst den Wagen wieder holen«, entgegnete Bukowski. »Wir sind hier fertig.«
    Zornesröte färbte Lisas Teint.
     
     
    Jerusalem, östlich des Tempelberges …
     
    Dekan Yerud lächelte freundlich, als er Jonathan Hawke die Hand schüttelte. Hawkes Überraschung über seinen nächtlichen und gänzlich unerwarteten Besucher war nicht zu verbergen.
    »Ich wusste nicht …«
    »Schon gut«, antwortete der Dekan und wies auf seinen Begleiter. »Das ist Pater Phillipo. Er ist ebenfalls Archäologe und würde sich gerne unsere Arbeiten hier anschauen. Er wurde uns vom Amt für Altertümer bereits avisiert, aber ich konnte Professor Raful nicht erreichen.«
    Jonathan Hawke bot seinen beiden Besuchern Platz an. Pater Phillipo schaute sich in dem geräumigen Zelt um.
    »Wir wissen ebenfalls nicht, wo sich Professor Raful aufhält. Er ist seit zwei Tagen wie

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