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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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jetzt?«
    Moshav zuckte mit den Schultern.
    Tom erwartete die beiden am Ausgang. »Welches Zimmer?«, fragte er.
    »311«, wiederholte Moshav. »Was willst du jetzt tun?«
    »Das lass nur meine Sorge sein«, antwortete Tom. »Ihr müsst mich nur ein wenig unterstützen.«
     
     
    La Croix Valmer, Provinz VAR, Côte d’Azur …
     
    Pierre Benoit hatte zu einem Empfang in seiner Sommerresidenz, der Domain de Croix bleu, unweit von La Croix Valmer geladen, und alles, was Rang und Namen hatte, war gekommen. Der Parkplatz unmittelbar vor dem imposanten Herrensitz, unterhalb des Montejean, strotzte vor teuren Limousinen und Sportwagen. Ob Bentley, Mercedes, Ferrari oder Porsche, allein die Wagen vor dem Haus hätten ausgereicht, ein weiteres Anwesen dieser Art zu finanzieren. Und dabei war es damals, als Benoit es kaufte, für knapp eine Million Dollar zu haben. Allerdings waren die Gebäude abgenutzt und teils verfallen gewesen. Inzwischen, acht Jahre später, war das Anwesen zu einem Schmuckstück geworden.
    Dreieinhalb Hektar umfasste das Gelände. Obwohl es am Hang des Montejean lag, war es in drei Terrassen eingeteilt und aufgeschüttet worden. Über dem Herrensitz lag eine kleine Kapelle, die aus dem 17. Jahrhundert stammte und von Benoit aufwändig renoviert worden war. Auf der dritten Terrasse vervollständigten eine großzügige Stallung und diverse Nebengebäude das Arrangement. Eine der bekanntesten Pferdezuchten Europas befand sich dort, denn Benoit liebte Pferde.
    Alles in allem war auf den ersten Blick zu erkennen, dass Pierre Benoit, Aufsichtsratsvorsitzender diverser Bankkonsortien und einziger Sohn wohlhabender und einflussreicher Eltern, niemals in seinem Leben unter Armut leiden würde. Von der riesigen Yacht mit dem Namen Silent Knight, die im Hafen von Saint-Tropez lag, ganz zu schweigen. Allein die Liegegebühren in der Hafenstadt hätten einer achtköpfigen Familie ein unbeschwertes und arbeitsfreies Leben beschert. Dennoch liebte Pierre Benoit die Ruhe. Seine Frau war vor vier Jahren gestorben, und die Ehe war kinderlos geblieben. Pierre Benoit war ein sehr gläubiger Mensch, und wenn er einmal nicht mehr wäre, würde sein gesamter Besitz ausgewählten Teilen der Kirche zufallen. Weil er daraus kein Geheimnis machte, war es nur allzu verständlich, dass sich unter den Gästen des Abends auch hochrangige Kirchenfürsten befanden.
    Kardinal Borghese, der alte Freund Benoits, stand auf der Terrasse und blickte über die bewaldeten Hügel auf das blaue Meer. Am Mittag hatte es geregnet und Benoit befürchtete schon, dass er die Festlichkeiten vollständig im Inneren seines Hauses abhalten musste. Doch schließlich hatte der Herr im Himmel ein Einsehen mit seinem gönnerhaften irdischen Freund und ließ die Sonne scheinen. Erst in den letzten Minuten trieben wieder dichtere Wolken auf das Festland zu.
    »Es wird hoffentlich nicht regnen, werter Freund«, sagte Benoit und warf einen skeptischen Blick in den Himmel. Im Hintergrund spielte ein Streicherquartett, während sich die meisten Gäste außerhalb des Saales versammelt hatten, beieinanderstanden, den Champagner genossen und zwanglos plauderten.
    Benoit zeigte auf einen älteren Mann im blauen Blazer. »Lord Withington würde Sie gerne kennenlernen«, sagte er zum Kardinal.
    Der Kardinal wandte sich um. Seine Miene wirkte wie eine in Eis erstarrte Maske.
    »Warum so betrübt, werter Freund?«, sagte Benoit. »Es wird schon gut gehen. Wir machen uns viel zu oft grundlos Sorgen.«
    Der Kardinal räusperte sich. »Es gab Komplikationen.«
    »Komplikationen?«, wiederholte Benoit.
    »Sie haben ihn wieder aus den Augen verloren«, seufzte der Kardinal.
    »Und wenn schon, sie werden ihn finden. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    Der Kardinal warf Benoit einen strengen Blick zu. »Zeit, die wir nicht haben«, sagte er leise.

23
    Paris, Police national, Cité Île de France …
     
    Die beinahe siebenstündige Zugfahrt von München nach Paris war zermürbend. Als der Taxifahrer den Peugeot auf dem Parkplatz vor dem Hauptquartier der Police national parkte, stieß Bukowski einen lauten Seufzer aus. Er öffnete die Wagentür und wälzte sich nach draußen, während Lisa sich vom Gurt befreite und frohgelaunt die Umgebung musterte.
    »Ah, Paris, mitten in Paris, das ist herrlich. Diese Stadt ist einfach ein Traum!«
    »Vergiss nicht, wir sind dienstlich hier«, holte sie Bukowski grob in die Realität zurück.
    Das Gebäude, in dem die Police national

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