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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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werden dort arbeiten und uns auf den Fall konzentrieren. Das ist schließlich kein Betriebsausflug.«
     
     
    Jerusalem, King David Hotel …
     
    Hoch über der Altstadt von Jerusalem, auf einer Anhöhe gelegen, thronte der imposante Bau des ehrwürdigen King David Hotels. Die gelb schimmernde Fassade glänzte im Sonnenlicht. Unter der schattigen Arkade tummelten sich Menschen aller Nationen. Hotelbedienstete in Livree liefen umher, trugen Koffer vorbei, öffneten die Wagentüren der noblen Karossen oder geleiteten ankommende Gäste zum großen Portal.
    Yaara beobachtete staunend das Szenario. »Das ist bestimmt nicht billig«, stöhnte sie.
    »Dreihundert Dollar die Nacht«, antwortete Tom. »Der Professor ließ sich seinen Aufenthalt in Jerusalem ordentlich was kosten.«
    »Es ist schon beinahe eine Woche her, glaubst du im Ernst, dass er hier noch ein Zimmer hat?«, fragte Moshav.
    »Wir werden sehen«, antwortete Tom und hielt zielstrebig auf den Eingang zu. Yaara und Moshav folgten. Argwöhnische Blicke des jungen Türstehers in blauer Livree folgten ihnen, als sie das Hotel betraten.
    Tom zögerte einen Moment. »Also, wie besprochen«, raunte er Yaara zu, ehe er in Richtung der Rezeption davoneilte. Yaara und Moshav warteten einen kurzen Augenblick, dann folgten sie Tom in einigem Abstand.
    Tom trat an den Empfangspult und wartete geduldig, bis eine der Angestellten ein Ohr für ihn hatte. Die junge, schwarzhaarige Frau lächelte ihm freundlich zu. »May I help you?«, fragte sie.
    »Wohnt Professor Chaim Raful noch in Ihrem Hotel?«, fragte Tom.
    Die Frau musterte Tom. »Einen Augenblick, bitte.«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu und vergrub ihr Gesicht hinter einem Bildschirm. Kurz darauf tauchte sie wieder auf. »Er wohnt hier, aber er ist außer Haus«, sagte sie.
    »Welches Zimmer bewohnt er denn?«
    »Bedaure, unser Hotel legt sehr viel Wert auf Diskretion«, antwortete die Frau, ihr Lächeln war verschwunden.
    »Kann ich wenigstens eine Nachricht hinterlassen, ich bin Archäologe und arbeite mit dem Professor zusammen. Es ist dringend.«
    Die Frau blickte sich um. Hinter ihr an der Wand befanden sich diverse Fächer. »Sie sind offenbar nicht der Einzige, der den Professor sucht.«
    Tom folgte ihrem Blick, doch er konnte nicht erkennen, welches Fach die Angestellte anvisierte.
    »Erst gestern hat ein älterer Herr nach ihm gefragt«, fuhr die Frau fort und reichte ihm Stift und Notizblock.
    Tom nickte ihr dankend zu. »Etwa einen halben Kopf größer als ich, graue Haare, um die sechzig«, murmelte er. »Bestimmt unser Grabungsleiter. Es gibt nämlich Probleme, und der Professor wird dringend benötigt.«
    Die Angestellte zupfte ihre weiße Bluse zurecht. »Falsch, etwa sechzig, klein und dick«, antwortete sie und nahm Toms Nachricht entgegen.
    »Vielen Dank«, verabschiedete sich Tom. »Und wie gesagt, es ist wichtig, dass die Nachricht so schnell wie möglich den Professor erreicht.«
    »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann, aber versprechen kann ich nichts. Der Professor ist schon mehrere Tage außer Haus.«
    Tom nickte ihr zu und wandte sich um. Sie erwiderte den Gruß und blickte ihm noch eine Weile nach, bis er in der Menge der Menschen im Foyer untertauchte.
    »Nun mach schon!«, murmelte Yaara, die mit Moshav im Hintergrund stand.
    »Dir gefallen wohl die Blicke nicht, die sie Tom zuwirft«, scherzte Moshav.
    »Sie ist nicht sein Typ«, antwortete Yaara. »Achtung, pass auf!«
    Die Angestellte hinter der Rezeption wandte sich um und ging zielstrebig auf die Fächer der Hotelgäste zu. Sie schob Toms Zettel in eines der Fächer und eilte davon.
    »Hast du es gesehen?«, fragte Yaara.
    »Wir sind zu weit weg«, antwortete Moshav.
    »Dann komm!«
    Yaara zog Moshav regelrecht mit sich und trat vor die Rezeption. Die Angestellte musterte Yaara, setzte ihr Betriebslächeln wieder auf und fragte freundlich, ob sie helfen könne.
    »Ich will zu Herrn Colombare«, antwortete Yaara.
    Die Frau entschuldigte sich und warf erneut einen Blick auf den Computerbildschirm. Schließlich tippte sie den Namen ein, bevor sie nach einem kurzen Moment, den Kopf schüttelnd, zurückkehrte. »Ein Herr Colombare logiert nicht in unserem Haus.«
    »Dann ist er wohl im Palast-Hotel abgestiegen«, antwortete Yaara. »Vielen Dank.«
    »Keine Ursache.«
    Nachdem sich Yaara und Moshav vom Empfang entfernt hatten, fragte sie: »Konntest du es lesen?«
    »Zimmer 311«, antwortete Moshav.
    »Also gut, und was machen wir

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