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Die Bruderschaft Christi

Die Bruderschaft Christi

Titel: Die Bruderschaft Christi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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untätig herumsitzen, ich will wissen, was hinter der Sache steckt.«
    »Ein Psychopath hat Gina ermordet«, antwortete Jean kalt. »Aaron ist auf eine Mine aufgefahren, und Chaim Raful hat sich in ein stilles Kämmerchen zurückgezogen und glaubt noch immer, er wird von der Kirche verfolgt. Die Behörden haben die Grabungen eingestellt, weil es zu gefährlich auf dem Grabungsfeld ist, und die Polizei führt Ermittlungen durch und hält sich mangels ausreichender Spuren an uns, weil wir mit Gina zusammen waren. Und wer anderes dahinter vermutet, der sollte sich zusammen mit dem Professor Chaim Raful in Behandlung begeben!«
    Jean Colombare verließ ohne ein weiteres Wort den Raum und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Ich werde uns einen Anwalt organisieren«, sagte Professor Hawke nach einer Weile. »Ich hoffe, der Dekan wird uns unterstützen.«
     
     
    Staatliches Amt für Altertümer, Jerusalem …
     
    Benyamin Yassau schloss den Kragen seines Hemdes, räusperte sich und nahm den Stempel zur Hand. Nachdem er ihn im Stempelkissen ordentlich eingeschwärzt hatte, drückte er ihn auf das vor ihm liegende Dokument. Damit war endgültig besiegelt, dass die Bar-Ilan-Universität weitere Grabungen im Kidrontal einstellte. Die Grabungsarbeiten waren aufgrund äußerer Umstände, ihrer Gefährlichkeit wegen, vorerst beendet worden. Inzwischen lag der Antrag des Kirchlichen Amtes vor, die Grabungsarbeiten fortzusetzen. Das Kirchliche Amt sicherte darin zu, die kostspielige Untersuchung des Geländes durch ein Spezialistenteam nach weiteren Minen auf ihre Rechnung durchführen zu lassen. Dem Antrag, das konnte Yassau der Akte entnehmen, wurde seitens der politischen Verantwortlichen der Stadt höchste Priorität eingeräumt. Schon Anfang nächster Woche sollte das Team von Minenräumspezialisten mit ihrer Arbeit beginnen. Benyamin Yassau war zufrieden. Er war ein überaus korrekter Beamter und kannte sich in allen Erlassen und Anordnungen aus, und dieser vorliegende Antrag entsprach allen Regeln, die es zu beachten galt. Nur eines wunderte ihn doch, ansonsten dauerten Grabungsgenehmigungen ein paar Wochen, denn schließlich mussten alle Aspekte eines solchen Unterfangens geprüft werden. Sicherheitsbestimmungen, Umweltverträglichkeit, Auswirkungen auf Anwohner sowie politische Erwägungen spielten eine Rolle. Doch im Antrag der Kirche waren alle Bereiche bereits positiv beschieden. Außerdem prangten die Unterschrift und der Stempel des Amtsleiters auf dem Dokument, so dass er, als kleiner Sachbearbeiter, in dessen Zuständigkeitsbereich das Kidrontal und die Altstadt gehörten, einfach nur noch gegenzuzeichnen brauchte.
    Er griff zu seinem Füller mit der dokumentenechten Tinte. Schwungvoll setzte er auch seine Unterschrift unter das Dokument und klingelte nach seiner Sekretärin. »Machen Sie das heute noch fertig!«, sagte er. »Die Genehmigung wird dringend benötigt.«

22
    München, Bayrisches Landeskriminalamt, Dezernat 63 …
     
    »Bist du schon nervös?«, fragte Bukowski, nachdem er seine Reisetasche zusammengepackt hatte.
    Lisa saß ihm gegenüber am Schreibtisch und blickte auf den Computerbildschirm. Sie verzog keine Miene.
    »Hoffentlich hast du dir auch ein paar schöne Klamotten eingepackt. Die Franzosen lieben es feminin, da hast du mit einer Jeans keine Chance.«
    »Ich bin auch nicht auf der Suche nach einem Mann«, antwortete Lisa, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden.
    »Bekämpfung der organisierten Kriminalität innerhalb eines grenzenlosen Europas«, murmelte Bukowski. »Ich hoffe, du hast dich etwas darauf vorbereitet.«
    »Ich bin nur dabei, ich begleite dich. Für den Rest bist du zuständig.«
    Bukowski stellte seine Reisetasche auf den Boden. »Zwei Nächte in Paris, das ist himmlisch.«
    »Freu dich nur nicht zu früh«, antwortete Lisa. »Und keine falschen Gedanken!«
    »Mach dich fertig, wir wollen los!«, mahnte Bukowski und warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Es ist verhext, ich kann die vierte Person auf dem Foto nicht identifizieren.«
    »Lass jetzt, ich habe dafür gesorgt. Mittermaier ruft beim Zeitschriftenverlag an. Wenn wir wiederkommen, dann liegt das Ergebnis bestimmt schon auf meinem Schreibtisch. Und jetzt mach schon. Wir sind schließlich ein paar Stunden unterwegs. Ich will nicht zu spät kommen. Maxime erwartet uns gegen drei.«
    Lisa ging zur Tür. »Also dann, los geht’s, Paris wartet. Drei herrliche Tage in der Stadt der Liebe.«
    »Na, na, jetzt also. Wir

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