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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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eindeutig ohne Umwege auf die totale Bedröhnung zu, und dass der Fix kostenlos war, machte nur einen Teil seiner Euphorie aus. Der eigentliche Knaller an der Sache war, im Überfluss baden zu können.
    Phury kannte diesen orgiastischen Rausch. Er erlebte ihn jedes Mal, wenn er sich mit einem fetten Beutel rotem Rauch und einem neuen Päckchen Drehpapier im Badezimmer einschloss. - BLUTLINIEN, Seite 78
    Sich in einem anderen Süchtigen wiederzuerkennen, war ein wichtiger Schritt in Phurys Heilung. Aber es musste erst noch schlimmer kommen:
    »Bin ich immer noch ein Bruder?«
    Der König starrte nur unverwandt den Dolch an - was Phury seine Antwort klar und deutlich gab: nur dem Namen nach.
    - BLUTLINIEN, Seite 129
    Dass Phury aus der Bruderschaft verstoßen wird, hat jedoch nicht alleine mit seinem Drogenmissbrauch zu tun, sondern
auch mit einer anderen Methode, mit der er versucht, mit seinen Gefühlen umzugehen: Er quält Lesser , bevor er sie tötet.
    Ursprünglich dachte ich, das sei etwas, das Zsadist tun würde. Das habe ich sogar auf dem Forum angedeutet. Aber ich hatte mich getäuscht. Es war Phury, der die Lesser zerstückelt, bevor er sie tötet - was ziemlich übel ist. Als mir diese Szenen zum ersten Mal in den Sinn kamen, dachte ich nicht, dass Phury, der nette, sanfte Phury, zu so etwas Grausamen überhaupt fähig wäre. Aber - und das ist eine der Erkenntnisse in Phurys Buch - auch Leute, die sich gut anziehen, einen vermeintlich guten Hintergrund haben und aufgeräumt wirken, können innerlich völlig aus der Bahn geraten sein.
    Wo wir gerade über persönliche Hintergründe sprechen, ein Wort zu Cormia. Die Parallelen zwischen ihr und Marissa sind augenscheinlich. Beide sind von hohem Stand und leiden unter den Erwartungen, die mit den Rollen, in die sie hineingeboren wurden, einhergehen - und beide schaffen es, sich zu wandeln, und werden zu Kämpferinnen - nicht nur für ihre eigene Befreiung, sondern auch für die von anderen (ihre Stimme bei der Ratsversammlung und die Arbeit im Refugium in Marissas Fall; Phury bei der Transformation der Auserwählten zu helfen in Cormias Fall).
    Phury und Cormia passen in vieler Hinsicht gut als Paar zusammen, und im folgenden Absatz wird Cormias Haltung zur Beziehung der beiden deutlich:
    Doch das war es nicht, was sie für ihn einnahm. Er war der Inbegriff all dessen, was sie als wertvoll erachtete: Er war immer auf andere bedacht, nie auf sich selbst. Bei Tisch war er derjenige, der sich nach dem Befinden jedes einzelnen der Anwesenden erkundigte, der nachforschte, was aus Verletzungen und verdorbenen Mägen und großen und kleinen Sorgen geworden war. Er forderte nie Aufmerksamkeit für sich selbst ein. Zog nie das Gespräch auf sich. Half jedem.

    Wenn eine schwierige Aufgabe anstand, meldete er sich freiwillig. Wenn es etwas zu erledigen gab, kümmerte er sich darum. Wenn Fritz unter der Last eines Tabletts schwankte, sprang der Primal als Erster auf und eilte ihm zu Hilfe. Den Gesprächen bei Tisch zufolge kämpfte er für ihr Volk und unterrichtete den Nachwuchs und war jedem ein guter, aufrichtiger Freund.
    Er war wahrlich das Musterbeispiel der selbstlosen Tugenden der Auserwählten, der vollkommene Primal. Und irgendwann während der Sekunden und Stunden und Tage und Monate ihres Aufenthaltes hier war sie vom Pfad der Pflichterfüllung abgekommen und in den verworrenen Wald des freien Willens gelangt. Nun wollte sie bei ihm sein. Es gab kein musste, sollte, brauchte. - BLUTLINIEN, Seite 39/40
    Natürlich bringt sie das in Konflikt mit ihrer Rolle als erste Partnerin, die in der Tradition der Auserwählten den Primal mit ihren Schwestern teilen muss. Diese Diskrepanz zwischen Cormias Erziehung und ihren wahren Gefühlen ist der Kern ihres Konflikts, sowohl persönlich als auch in der Liebe.
    Von Phurys Seite aus passt Cormia nicht nur instinktiv, sondern auch in jeder anderen Hinsicht zu ihm. Sie ist unglaublich tapfer und verständnisvoll, und die beiden gehen zusammen durch dick und dünn. Außerdem spielt sie eine entscheidende Rolle in seinem Kampf gegen die Sucht, aber dazu später mehr.
    Phurys verlässt die Talsohle des Drogensumpfes, nachdem er Sex mit Cormia hatte. Die Szene, in der er Cormia entjungfert, war schwierig zu schreiben. Ich wusste, dass ich mit dem, was ich vor mir sah, sehr bedacht umgehen musste, denn ich wollte nicht, dass irgendwelche Missverständnisse aufkommen: Cormia war mit dem, was passierte absolut einverstanden, aber

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