Die Bruderschaft der Black Dagger
nicht mal Pause machen.
Einige Worte zu meinem täglichen Arbeitspensum.
Mein Schreibzeitplan ist wie in Stein gemeißelt. Ich schreibe sieben Tage die Woche, keine Ausreden, keine Kompromisse: Egal, ob ich krank bin, ein Feiertag ist oder ich unterwegs bin, ich setze mich auf meinen Hintern und schreibe. Das ziehe ich nun schon seit etwa zehn Jahren durch, und ich schätze, ich habe mir in diesem Jahrzehnt, wenn es hoch kommt, drei Ausnahmen gegönnt. Manchmal bin ich um halb
fünf Uhr morgens in irgendeinem Hotelzimmer in Manhattan aufgestanden, um zu schreiben. Sogar nach einer Wurzelbehandlung habe ich gearbeitet. Ich saß drinnen am Computer, während draußen die Sonne schien. Schreiben ist einfach meine absolute Priorität, und alle Menschen um mich herum wissen, dass die Zeit, in der ich an meinen Büchern arbeite, nicht verhandelbar ist. Nicht, dass ich eine Superheldin wäre. Ich bin nur sehr diszipliniert, und ich muss einfach schreiben. Wenn ich es nicht tue, ist das wie bei einem Sportler, der sein Training schwänzt. Ich werde total unruhig und muss mich an die Arbeit machen.
Natürlich sind nicht all diese Tage schriftstellerische Sternstunden. Manchmal schreibe ich auch totalen Schrott, wie jeder andere auch. Aber ich bleibe einfach dran und überarbeite es so lange und tippe dran herum, bis es sich gut anhört. Manchmal geht es nur sehr zäh voran und ist ziemlich ermüdend. Wenn ich an einem ersten Entwurf arbeite, schaffe ich nur etwa sechs bis zehn Seiten pro Tag. Wenn ich den Text zum ersten Mal überarbeite, komme ich in der Regel nur zehn Seiten pro Tag vorwärts. Dann fünfzehn. Dann zwanzig. Nachdem meine Lektorin es gelesen hat, gehe ich es selbst immer und immer wieder durch, wobei ich nie mehr als 25 Seiten pro Tag schaffe. Beim Redigieren mache ich dann täglich vielleicht vierzig Seiten. Und wenn mir schließlich die Druckfahnen vorliegen, schaffe ich maximal zwischen fünfzig und fünfundsiebzig.
Ich schreibe nicht schnell, aber dafür lang - ich hänge einfach noch ein paar Stunden dran.
An einem normalen Tag setze ich mich gegen acht Uhr morgens oben an den Computer. Dann schreibe ich gute zwei Stunden. Danach lege ich eine Kaffeepause ein (während der ich manchmal an einem anderen Computer unten meine E-Mails checke). Dann setze ich mich wieder für etwa zwei Stunden an die Arbeit. Danach gehe ich Laufen und verbringe den restlichen Tag mit der Bearbeitung meines Textes und kümmere mich um geschäftliche Angelegenheiten. Wenn jedoch die Deadline
näher rückt, ändert sich mein Tagesablauf - dann entferne ich mich nur noch vom Computer, um hin und wieder Laufen zu gehen.
Der Computer, an dem ich meine Bücher schreibe, hat keinen Internetanschluss. Das rate ich auch jedem, der es sich leisten kann, mehrere Rechner zu haben. Als Autor hält man sich beim Schreiben am besten so weit wie nur irgend möglich von Internet und E-Mails fern. Zum Schreiben nutze ich einen bestimmten Teil meines Gehirns. Wenn ich meine Arbeit unterbreche, um mich, wenn auch nur kurz, mit irgendetwas anderem auseinanderzusetzen, ist es sehr schwer für mich, schnell wieder in den Schreibmodus hineinzukommen.
Außerdem hat niemand Zutritt zu meinem Arbeitszimmer, außer mein Hund (der ist immer willkommen) und mein Mann (der ist meistens willkommen). Wie es dort aussieht, verrate ich nicht. Nur so viel: Es ist total schlicht eingerichtet und sehr hell. Der Grund, warum ich mein Arbeitsterritorium so abschotte, liegt darin, dass ich, indem ich den Rest der Welt davon fernhalte, mich dort besser auf die Geschichten in meinem Kopf konzentrieren kann. Außerdem ist mir meine Privatsphäre sehr wichtig, und das Schreiben ist eine sehr persönliche Angelegenheit - also schütze ich mich gern vor fremden Blicken.
Abgesehen von meinem Agenten und meiner Lektorin (und all den anderen tollen Leuten aus meinem Verlag), arbeite ich noch mit einer Reihe weiterer absolut großartiger Menschen zusammen. Meine persönliche Assistentin sorgt dafür, dass alles glattläuft, und hilft mir, auf der Spur zu bleiben, indem sie immer völlig unbeeindruckt von all dem Trubel bleibt und mich trotzdem mag (na ja, die meiste Zeit über wenigstens - manchmal gehe ich ihr mit meinem Kram auch ganz schön auf die Nerven, und sie bleibt nur, weil sie meinen Hund so gernhat). Mein Recherche-Assistent ist eine wandelnde Black-Dagger -Enzyklopädie - außerdem ist er unglaublich geduldig mit mir und einer der nettesten Menschen, die
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