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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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des Plastiks hallte in dem gefliesten Raum wider.
    »Also, bei mir - und ich glaube, bei allen gebundenen Vampiren - ist das so: Die Shellan ist das schlagende Herz in deiner Brust. Sie ist dein Körper und deine Haut und dein Geist … alles, was du jemals warst und jemals sein wirst. Deshalb kann ein Mann nie mehr für irgendjemanden empfinden als für seine Partnerin. Das ist einfach nicht möglich - und ich glaube, man sieht hier die Evolution am Werk. Je tiefer du liebst, desto mehr beschützt du, und deine Frau - koste es, was es wolle - am Leben zu erhalten, bedeutet, dass sie sich um ihr Kind kümmern kann. Trotzdem liebt man seine Kinder natürlich. Denk nur an Darius und Beth … er wollte mit allen Mitteln für ihre Sicherheit sorgen. Und Tohr und John … und … genau, also, man hat sehr tiefe Gefühle für sie, das ist klar.«
    Das leuchtete ein. Aber Zsadist wollte Nalla nicht mal auf den Arm nehmen …
    Die Tür zur Turnhalle wurde krachend aufgestoßen, und Z wurde hereingerollt. Er trug einen OP-Kittel, ohne Zweifel, weil man ihm seine eigenen Klamotten in Havers’ Klinik vom Leib geschnitten hatte. Seinem Gesicht fehlte jegliche Farbe. Beide Hände waren verbunden und der Unterschenkel eingegipst.
    Er war bewusstlos. Schlimmer noch, er sah tot aus.
    Entsetzt rannte sie zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Zsadist? Zsadist? «

    Infusionen und Pillen waren nicht immer die beste Behandlung für Verletzte. Manchmal bedurfte es nur der Berührung durch die Geliebte und des Klangs ihrer Stimme und des Wissens, dass man zu Hause war, und plötzlich kehrte man zurück.
    Z schlug die Augen auf. Der saphirblaue Blick, dem er begegnete, trieb ihm Tränen in die Augen. Bella beugte sich über ihn, ihr schweres, mahagonifarbenes Haar fiel über eine Schulter, ihre klassischen Gesichtszüge waren von Sorge gezeichnet.
    »Hallo«, sagte er, weil er etwas Besseres nicht zustande brachte.
    In der Klinik hatte er jedes Schmerzmittel verweigert, weil ihn die Trägheit, die dadurch hervorgerufen wurde, immer an die Mittel erinnerte, die ihm seine ehemalige Herrin zwangsweise verabreicht hatte. Deshalb war er bei vollem Bewusstsein gewesen, als das Bein geöffnet und wieder eingerichtet worden war. Zumindest einige Zeit lang. Ein Weilchen lang war er auch ohnmächtig gewesen. Mit dem Ergebnis, dass er sich fühlte wie der Tod. Und zweifelsohne auch so aussah. Dabei gab es doch so viel zu sagen.
    »Hallo.« Sie strich ihm über den geschorenen Kopf. »Hallo …«
    »Hallo …« Bevor er sich total zum Affen machte und zusammenbrach, sah er sich um, wer außer ihr noch im Behandlungsraum war. In einer Ecke, neben der Massagewanne, unterhielten sich Wrath und Rhage. Qhuinn, John und Blay standen vor den Stahl-Glas-Vitrinen rum.
    Zeugen. Mist. Er musste sich zusammenreißen.
    Er blinzelte, bis die Einzelheiten des Raums vor seinen Augen allmählich Schärfe annahmen, und dachte an das letzte Mal, als er hier gewesen war.
    Die Geburt.
    »Schsch«, machte Bella, da sie ganz offensichtlich den Grund für sein Zusammenzucken missverstand. »Schließ einfach die Augen und ruh dich aus.«
    Er gehorchte ihr, weil er wieder auf der Kippe stand, und nicht, weil er solche Schmerzen hatte.

    Gott, jene Nacht, als Nalla auf die Welt gekommen war … als er beinahe seine Shellan verloren hätte …
    Z kniff die Augen zu, er wollte die Vergangenheit nicht noch einmal durchleben … oder zu eingehend die Gegenwart betrachten. Er lief Gefahr, Bella zu verlieren. Schon wieder.
    »Ich liebe dich …«, flüsterte er. »O Gott, bitte verlass mich nicht …«
    »Ich bin ja bei dir.«
    Ja, aber nicht mehr lange.
    Die Panik, die er nun empfand, versetzte ihn zurück in die Nacht der Geburt … er war mit Vishous unterwegs gewesen und hatte in einem Entführungsfall in der Innenstadt ermittelt. Als der Anruf von Jane kam, hatte er V stehenlassen wie einen alten Schirm und sich in den Innenhof des Anwesens dematerialisiert. Wie ein Rammbock war er durch die Eingangshalle in den Tunnel getrampelt. Alle, die Shellans und Doggen und sogar Wrath, waren ihm hastig aus dem Weg gesprungen, um nicht wie Kegel abgeräumt zu werden.
    Unten im Trainingszentrum - in ebendiesem Raum - hatte er Bella ausgestreckt auf der Liege gefunden, auf der er jetzt lag. Er war genau während einer Wehe angekommen und hatte zusehen müssen, wie Bellas Körper auf den Tisch gepresst worden war, als würde ihre Mitte von der Hand eines Riesen zermalmt. Nachdem

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