Die Bruderschaft der Black Dagger
du. Deine Sorge galt allein ihr … und ich hätte es nicht ertragen, wenn du sie verloren hättest.«
Bella runzelte die Stirn. »Du meinst kurz vor dem Kaiserschnitt?«
»Ja … du hast Jane gebeten, dafür zu sorgen, dass sie durchkommt. Das waren deine letzten Worte.«
Bella legte ihm die Hand auf die Wange. »Ich dachte, ich müsste sterben, und ich wollte nicht, dass du ganz allein zurückbleibst. Ich … ich habe das Licht des Schleiers gesehen. Es war überall um mich herum, es hüllte mich ein. Und ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht … was wäre, wenn ich nicht mehr da wäre.«
Sein Gesicht wurde noch bleicher, was bewies, dass es eine noch hellere Farbe als Weiß auf dem Spektrum gab. »Das habe ich geahnt. Himmel, ich kann nicht fassen, wie knapp das war.«
Jane trat an den Behandlungstisch. »Entschuldigt, dass ich unterbreche. Ich möchte nur schnell seine Vitalfunktionen überprüfen.«
»Natürlich.«
Janes Geisterhände erinnerten Bella daran, wie die Ärztin ihrer Tochter auf die Welt geholfen hatte.
»Gut«, sagte Jane und legte sich das Stethoskop um den Hals. »Das sieht gut aus. Er ist stabil und sollte in etwa einer Stunde in der Lage sein, aufzustehen und etwas herumzulaufen.«
»Danke«, murmelten Bella und Zsadist wie aus einem Munde.
»War mir ein Vergnügen. Das könnt ihr mir glauben. Und jetzt sollten wir anderen uns vielleicht mal verziehen, damit ihr zwei allein sein könnt.«
Der Raum leerte sich unter guten Wünschen und Hilfsangeboten. Wrath ging zur Tür, blieb stehen und sah Bella an.
Ihr Griff um Zs Schulter verstärkte sich, als der König den Kopf leicht neigte und dann die Tür schloss.
Bella räusperte sich. »Brauchst du etwas zu …«
»Wir müssen reden.«
»Das kann doch warten …«
»Bis du weg bist?« Z schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen jetzt reden.«
Bella zog einen Hocker mit Rollen neben die Liege und setzte sich. Weil sie seine bandagierten Hände nicht halten konnte, streichelte sie seinen Unterarm. »Ich habe Angst. Wenn wir … diese Kluft nicht überbrücken können …«
»Ich habe auch Angst.«
Während ihre Worte noch in der Stille des gefliesten, sterilen Raums hingen, dachte Bella daran, wie sie nach dem Kaiserschnitt aufgewacht war. Zsadists Augen waren das Erste gewesen, was sie gesehen hatte. Agonie hatte in seinem Blick gelegen, doch allmählich hatte der Schmerz sich verflüchtigt und war erst Unglauben, dann Hoffnung gewichen.
»Zeig ihr das Baby«, hatte Z schroff gerufen. »Schnell.« Vishous hatte den Brutkasten neben die Liege gerollt, und Bella hatte einen ersten Blick auf ihre Tochter geworfen. Die Infusion in ihrem Arm mitschleifend, hatte sie die Fingerspitzen auf das Plexiglas gelegt. Sofort hatte die Kleine den Kopf gewandt.
Bella hatte Zsadist angesehen. »Können wir sie Nalla nennen?«
Ihm waren die Tränen in die Augen gestiegen. »Ja. Auf jeden Fall. Was immer du willst.«
Er hatte sie geküsst und sie an seiner Ader trinken lassen und alles getan, was man sich von einem fürsorglichen, liebevollen Partner nur wünschen konnte.
Mit einem Kopfschütteln kehrte sie in die Gegenwart zurück. »Du hast so glücklich ausgesehen. Unmittelbar nach der Geburt.
Du hast dich mit den anderen gefreut. Du warst da, als die Wiege mit Schleifen verziert wurde … Du hast Phury besucht und für ihn gesungen …«
»Weil du am Leben warst und nicht den Verlust deines Kindes ertragen musstest. Meine schlimmste Furcht hatte sich nicht erfüllt.« Zsadist hob eine Hand, als wollte er sich die Augen reiben, doch dann stockte er, als er bemerkte, dass das mit den Verbänden nicht ging. »Ich war glücklich für dich.«
»Aber nachdem du mich genährt hattest, hast du neben dem Brutkasten gesessen und die Hand darauf gelegt. Du hast sogar gelächelt, als sie in deine Richtung geblickt hat. In deiner Miene lag Liebe, nicht nur Erleichterung. Was hat sich verändert?« Auf sein Zögern hin sagte sie: »Ich gebe dir gern mehr Zeit, wenn es das ist, was du brauchst, aber du musst mich teilhaben lassen. Was ist passiert?«
Z starrte die über ihm hängende Deckenleuchte unter dem Gitter an und schwieg lange - so lange, dass Bella dachte, sie stünden vielleicht vor einer unüberwindlichen Mauer.
Doch dann bildete sich eine einzelne dicke Träne in seinem linken Augenwinkel. »Sie ist in dem Traum bei mir.«
Die Worte waren so leise, dass Bella sich vergewissern musste, sie richtig verstanden zu haben. »Wie
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