Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Vampirversion von Ein Baby kommt zu lesen, verfügte sie über genug Hintergrundwissen, um zu begreifen, dass es kein Zurück mehr gab, wenn die Fruchtblase erst geplatzt war.
    Zehn Minuten später hatte sie flach auf dieser Liege hier gelegen, während Jane rasch eine Untersuchung durchgeführt hatte.

    Die Ärztin kam zu dem Schluss, dass Bellas Körper noch nicht bereit war, die Sache durchzuziehen, dass aber Nalla geholt werden musste. Pitocin, das häufig bei menschlichen Frauen eingesetzt wurde, um die Wehen einzuleiten, wurde verabreicht, und kurz darauf lernte Bella den Unterschied zwischen Schmerzen und Wehen kennen.
    Schmerzen weckten Aufmerksamkeit. Wehen forderten volle Aufmerksamkeit.
    Zsadist war draußen in irgendeinen Kampf verwickelt gewesen, und als er eintraf, war er so in Panik, dass die kurzen Stoppeln auf seinem Kopf steil nach oben standen. Er hatte seine Waffen auf einen Haufen geworfen und war an ihre Seite geeilt.
    Noch nie hatte sie ihn so verängstigt gesehen. Nicht einmal, wenn er aus seinen Träumen über seine sadistische Herrin aufwachte. Seine Augen waren tiefschwarz gewesen, nicht vor Wut, sondern aus Angst, und seine Lippen hatten praktisch nur noch zwei weiße Striche gebildet.
    Ihn bei sich zu haben, hatte ihr durch die Schmerzen geholfen. Und sie hatte ihn gebraucht. Jane hatte ihr von einer Epiduralanästhesie abgeraten, da Vampire darauf oft mit bedrohlichem Absinken des Blutdrucks reagierten. Daher hatte es also keinerlei Abfederung gegeben.
    Es war auch keine Zeit geblieben, sie noch in Havers’ Klinik zu verlegen; sobald das Pitocin wirkte, waren die Wehen derart schnell vorangeschritten, dass Bella nicht mehr transportfähig war. Und da der Morgen nahte, konnte man den Arzt auch unmöglich rechtzeitig auf das Anwesen holen.
    Bella kehrte in die Gegenwart zurück und strich mit der Hand über das dünne Kissen auf der Liege. Sie konnte sich erinnern, Zs Hand so fest gedrückt zu haben, dass sie ihm beinahe die Knochen brach, und dass sie sich angestrengt hatte, bis ihr die Zähne wehtaten und sie das Gefühl hatte, in der Mitte auseinandergerissen zu werden.
    Und dann hatten ihre Vitalfunktionen versagt.

    »Bella?«
    Sie wirbelte herum. Wrath stand im Türrahmen, sein riesiger Körper füllte ihn komplett aus. Mit seinem hüftlangen schwarzen Haar, der Panoramasonnenbrille und der schwarzen Lederhose wirkte er wie eine moderne Version des Sensenmanns.
    »Oh, bitte nicht«, sagte sie und klammerte sich an der Liege fest. »Bitte …«
    »Nein, alles okay. Alles okay mit ihm.« Wrath trat vor und nahm ihren Arm, um sie zu stützen. »Er wurde stabilisiert.«
    »Stabilisiert?«
    »Er hat einen offenen Unterschenkelbruch, und das hat ziemlich geblutet.«
    Ziemlich im Sinne von heftig , dachte sie. »Wo ist er?«
    »Er war bei Havers, wird aber gerade nach Hause gebracht. Ich dachte mir, du machst dir wahrscheinlich Sorgen, deshalb wollte ich dir Bescheid geben.«
    »Danke. Danke …«
    Trotz der Probleme, die sie in letzter Zeit miteinander gehabt hatten, zog ihr die Vorstellung, ihren Hellren zu verlieren, den Boden unter den Füßen weg.
    »Hey, ganz ruhig.« Der König schlang seine massigen Arme um sie und umarmte sie sanft. »Lass das Zittern durch dich hindurchlaufen. Dann kannst du leichter atmen, glaub mir.«
    Sie versuchte es, lockerte die Starre, unter die sie ihre Muskeln gezwungen hatte. Daraufhin bebte ihr gesamter Körper von den Schultern bis hinunter zu den Waden, und sie musste sich auf den König stützen, sonst wäre sie zu Boden gegangen. Aber seltsamerweise hatte er Recht. Obwohl sie noch zitterte, konnte sie ein, zwei tiefe Atemzüge holen.
    Als sie sich wieder einigermaßen stabil fühlte, löste sie sich von ihm. Mit einem Seitenblick auf den Behandlungstisch runzelte sie die Stirn und nahm ihre nervöse Wanderung wieder auf. »Wrath, darf ich dich mal was fragen?«
    »Aber sicher.«

    Sie musste ein paar Schritte auf und ab laufen, bevor sie die Frage vernünftig formulieren konnte. »Wenn Beth … wenn Beth und du ein Kind hättet, würdest du das Kind so sehr lieben, wie du sie liebst?«
    Der König sah sie überrascht an. »Äh …«
    »Entschuldige. Das geht mich nichts …«
    »Nein, darum geht es nicht. Ich suche nach der richtigen Antwort.«
    Er hob die Brille von seinen leuchtend hellgrünen Augen. Während er ausgiebig nachdachte, spielte er mit den Bügeln der Sonnenbrille, klappte sie mit seinen kräftigen Fingern auf und zu, das Quietschen

Weitere Kostenlose Bücher