Die Bruderschaft der Black Dagger
auf der Tanzfläche.
Letzter Satz: »Ich muss doch sehr bitten, nicht mit dem guten Leinen zu werfen«, ließ sich der Butler streng vernehmen. Dann blickte er lächelnd in die Runde: »Möchte jemand Pfirsiche?«
Kommentar der Autorin:
Nachtjagd und Blutopfer sind immer noch die Bücher, auf die ich mit dem größten Stolz blicke. In meinen Augen könnte das Tempo nicht besser sein, und außerdem habe ich beim Schreiben dieser Bücher meine Stimme als Schriftstellerin gefunden. Natürlich habe ich mir in die sprichwörtlichen Hosen gemacht, als es darum ging, die verdammte Story wirklich umzusetzen, denn es war ein hartes Stück Arbeit. Sehr hart. Davor hatte ich noch nie aus verschiedenen Perspektiven geschrieben oder richtige Handlungen entworfen oder gar eine ganze Serie und die Welt, in der sie spielt, entwickelt. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was zu tun ist, wenn es um … na ja, sagen wir mal, so gut wie alles geht: Obwohl Nachtjagd bereits mein
fünftes Buch war, das veröffentlicht werden sollte, war es doch etwas völlig anderes im Vergleich zu allem, was ich vorher geschrieben hatte. Es war fast so, als hätte ich wieder bei null anfangen müssen.
Im Übrigen war ich auch vorher beim besten Willen kein Experte. Bei meinen ersten vier Büchern handelte es sich jeweils um in sich abgeschlossene Liebesgeschichten, die ich noch unter meinem Pseudonym Jessica Bird veröffentlicht hatte. Sie waren alle mehr oder minder inspiriert von meiner begeisterten Lektüre von Harlequin Presents und Silhoutte Special Editions . Nun ja, davon und von der Tatsache, dass ich eine geborene Schriftstellerin bin. Das Schreiben ist bei mir einfach Veranlagung und etwas, das ich tun muss, um glücklich zu sein und nicht abzudrehen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Die Jessica-Bird-Bücher zu schreiben, machte mir sehr viel Spaß, aber mein Vertrag wurde nicht verlängert … Das bedeutete natürlich, dass ich keinen Verlag mehr hatte. Ich wusste, dass ich die Richtung ändern musste, wenn ich weiterhin einen Job haben wollte. Also versuchte ich mich in verschiedenen Untergenres. Ich schusterte eine Outline für eine Spannungsromanze zusammen, aber der Stoff war nicht stark genug. Ich dachte darüber nach, Frauenromane oder Chick Lit zu schreiben - aber das waren nicht gerade die Genres, die ich selbst gerne las, wahrscheinlich weil mir die Themen einfach nicht entsprechen. Ich zog auch in Betracht, weiterhin moderne Liebesromane zu schreiben und mir einfach einen neuen Verlag zu suchen, aber ich wusste, die Chancen, dass mich ein anderes Haus aufgreift, waren eher gering.
Doch dann, im schwärzesten Moment, als mir die frischen Ideen ausgingen und mir klarwurde, dass ich mich unbedingt neu erfinden muss, da ich sonst geliefert sein würde … in genau diesem Moment tauchte Wrath auf. Obwohl ich immer ein Horrorfan gewesen bin, war mir doch nie in den Sinn gekommen, mich an einer Paranormal Romance zu versuchen. Aber plötzlich spukte mir dieser mehr als ansehnliche männliche Vampir
im Kopf herum, und er und seine Brüder drängten aus meinem Hirn heraus wie aus einem brennenden Haus.
Okay. Gut. Man nehme Horror gespickt mit Liebe, Erotik, Fantasy und Hip Hop, füge ein bisschen Leder, Tattoos im Miami Ink -Stil und glänzende Felgen hinzu, rühre das Ganze mit einem Baseballschläger um, garniere es mit ein wenig Talkum und serviere es mit etwas heißem Heilige-Mutter-Gottes-das-mussklappen-oder-ich-muss-bis-ans-Ende-meiner-Tage-Anwältin-blei- ben.
Gar kein Problem.
Verdammt, ich erinnere mich noch allzu gut, dass ich dachte: Warum fängst du nicht an zu trinken? Oder stopfst zumindest Schokolade in dich hinein?
Das bringt mich auf meine erste Grundregel für Schriftsteller: PR ist entscheidend fürs Überleben, und ich spreche hier nicht von Public Relations.
Sondern von Persist und Reinvent - niemals lockerlassen und immer offen sein für neue Ideen. Wenn sich deine Bücher nicht gut verkaufen oder du auf dein Material keine guten Rückmeldungen von Agenten oder Verlagen bekommst, versuche es mit etwas anderem, ob es nun eine neue Stimme oder ein anderes Genre ist. Lass dich nicht beirren. Versuch es immer weiter. Halte Ausschau nach neuen Richtungen, die dich interessieren. Finde einen anderen Weg.
Bei mir hat es funktioniert.
Das heißt aber nicht, dass P&R immer Spaß macht. Als ich mich hinhockte, um die Probekapitel von Wraths Geschichte zu schreiben, fühlte ich mich gleichzeitig einmalig
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