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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Voraussetzung für gute Arbeit. Das Ego ist nicht mein Freund und war es auch nie.
    Doch zurück zu Nachtjagd und Blutopfer . Die Bilder in meinem Kopf waren so klar, dass ich nur zwei Wochen brauchte, den ersten Entwurf des Handlungsverlaufs und der Welt zu schreiben (und die ersten neunundsechzig Seiten des Romans). Natürlich schlief ich in dieser Zeit kaum oder machte Pausen. Ich war völlig in meinem Element und hatte keinerlei Interesse daran, einen Gang herunterzuschalten.
    Das geht mir übrigens auch heute noch so.
    Als ich alles, was mir im Kopf herumspukte, zu Papier gebracht hatte, war die Outline ganze vierundvierzig Seiten lang. Ich war sprachlos. Denn davor hatte ich immer höchstens zehn Seiten hinbekommen.
    Meine größte Sorge war, dass die Lektoren die Outline nicht zu Ende lesen würden. Obwohl man als bereits veröffentlichter Autor durchaus neue Projekte auf gut Glück und der Basis einer Inhaltsangabe und dreier Musterkapitel verkaufen kann, war ich verunsichert und fühlte mich dem Buch und seinen Figuren unglaublich nah. Natürlich war das auch ein Vorteil, denn ich wusste genau, worauf ich hinauswollte und wie jede Figur sich entwickeln sollte. Ich hatte alles schon im Vorfeld bedacht - und mir wurde klar, dass es viel leichter war, einen oder zwei Absätze in der Outline umzustellen, als später ganze Kapitel streichen oder neu schreiben zu müssen.
    Glücklicherweise wurde mein Serien-Konzept von der spektakulärsten Lektorin, mit der ich je gearbeitet habe, gekauft. Die ersten drei Bücher wurden fest eingeplant. Mann, war das aufregend. Aber ich hatte auch fürchterliche Angst, denn ich wusste nicht, ob ich das auch bringen würde, was man nun von mir erwartete. Also versuchte ich, mir einzubläuen, dass mit meiner großartigen Outline eigentlich gar nichts mehr schiefgehen konnte. Solange ich die hatte, musste ich die Story einfach nur noch in meinen Computer hacken.
    Aber sicher.

    Die Ausführung war dann doch viel kniffliger, als ich gedacht hatte, und das aus verschiedenen Gründen.
    Die größte Herausforderung beim Schreiben von Nachtjagd und Blutopfer war für mich die, mit mehreren Handlungssträngen und Perspektiven zu arbeiten. Es gibt drei Hauptstränge der Handlung: Wrath und Beth, Mr X und Billy Riddle und die Geschichte von Butch. In jedem Handlungsstrang werden unterschiedliche Aspekte der Welt eingeführt, die dem Leser Einblick geben in die Gesellschaft der Vampire, ihren geheimen Kampf gegen die Lesser und ihr Zusammenleben mit den Menschen. Das ist natürlich eine ganze Menge. Und um die Sache noch komplizierter zu machen, werden diese Handlungsbögen auch noch aus den Perspektiven von acht verschiedenen Figuren erzählt.
    Ziemlich viel, an das man denken muss.
    Ziemlich viel, das man von Kapitel zu Kapitel voranbringen muss.
    Und die vierte Regel für mich als Schriftstellerin? Handlungsstränge sind wie Haie: Wenn sie sich nicht mehr bewegen, sind sie gestorben.
    Bei so vielen Dingen, die passieren, ist es wichtig, immer das richtige Tempo zu finden: Damit das Buch ein Erfolg würde, musste ich alle Handlungsstränge am Laufen halten. Während ich erzählte, wie Wrath und Beth sich näherkommen, gefühlsmäßig wie körperlich, musste ich auch Butch und José de la Cruz im Auge behalten. Ihre Mordermittlungen erschlossen dem Leser nicht nur die Welt der Bruderschaft, sondern enthüllten Schritt für Schritt auch die Übeltaten von Mr X. Parallel dazu mussten auch die anderen Brüder in die Geschichte eingeführt und der Krieg musste umrissen werden, und dann galt es ja auch noch die Jungfrau der Schrift und die Andere Seite vorzustellen.
    All das musste geschehen, ohne dass die Geschlossenheit des Plots verlorenging. Darüber hinaus sollten auch die Gefühle realistisch und lebhaft wirken, ohne ins Melodramatische abzurutschen.
    Butch musste Zugang zur Bruderschaft finden, was über Beths Verbindung mit Wrath geschehen sollte. Außerdem sollte Butch
mit Marissa zusammenkommen. Gut. Prima. Weiter so. Das Problem war nur, wie konnte ich Butchs Szenen mit denen von Beth und Wraths Liebesgeschichte verweben, zusammen mit all den Erzählsträngen von Mr X und der Gesellschaft der Lesser … ohne, dass das Ergebnis uneinheitlich und unverständlich war?
    Außerdem brauchten alle Plots auch noch ihren eigenen emotionalen Höhepunkt, und das auch noch in der richtigen Reihenfolge. Beth und Wrath sollten natürlich das dynamischste Ende haben - und wenn es nach den Bildern in

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