Die Bruderschaft der Black Dagger
vor all seinen erstaunten Brüdern, die ihn noch nie zuvor so vertraut mit einer Vampirin erlebt haben. Nachdem er ihnen in der alten Sprache gesagt hat, was sie ihm bedeutet, geht er, um ihr das zu bringen, wonach sie sich in dem Moment am meisten sehnt - Schinken und Schokolade. Daraufhin erweisen ihr die Brüder auf besondere Weise Respekt:
Lautes Schaben ertönte, als fünf Stühle gleichzeitig gerückt wurden. Die Männer standen geschlossen auf. Und kamen auf sie zu.
Sie sah in die beiden bekannten Gesichter, doch ihre ernsten Mienen waren nicht gerade ermutigend.
Und dann blitzten die Messer auf.
Mit einem metallischen Zischen wurden fünf schwarze Dolche gezogen.
Panisch taumelte sie rückwärts, die Hände abwehrend vor das Gesicht gehalten. Sie stieß gegen die Wand und wollte gerade um Hilfe schreien, als die Männer im Kreis um sie herum auf die Knie fielen. Völlig synchron, als folgten sie einer ihr unbekannten Choreographie, stießen sie die Dolche in den Boden zu ihren Füßen und neigten die Köpfe. Das dumpfe Geräusch von Stahl und Holz schien gleichzeitig Gelöbnis und Schlachtruf zu sein.
Die Griffe der Dolche zitterten, während der dröhnende Rap noch immer den Raum erfüllte.
Die Vampire schienen auf eine Reaktion zu warten.
»Ähm. Danke schön«, sagte sie.
Die Köpfe der Männer hoben sich. Auf ihren harten Gesichtszügen lag ein Ausdruck grenzenloser Verehrung. Selbst der mit der Narbe wirkte respektvoll.
Und dann rauschte Wrath mit einer Flasche Schokosoße in der Hand herein.
»Der Schinken ist unterwegs.« Er lächelte. »Hey, sie mögen dich.«
»Und ich danke Gott dafür«, murmelte sie mit einem Blick auf die Dolche.
- BLUTOPFER, Seite 148
Hier grüßen die Brüder ihre neue Königin, doch Beth ist die Rolle, die sie in Zukunft spielen wird, noch überhaupt nicht klar. Sie durchlebt in dieser Nacht also eigentlich zwei Transitionen: Die erste macht sie zur Vampirin, und mit der zweiten wird sie als Lielan , als »mein Liebstes« in der privaten Welt von Wraths Bruderschaft willkommen geheißen.
Die erotischste Szene des Buches? Abgesehen vom ersten Mal, als sie Sex haben, würde ich sagen, als Beth und Wrath die Verabredung in Darius’ Haus haben. Der Abend fängt eher etwas holprig an (unter anderem aufgrund von Wraths Streit mit Tohr). Wie auch immer, als das Paar allein ist, redet Wrath darüber,
wie sehr er Pfirsiche mag und … nun ja, die düstere, angespannte Stimmung wird plötzlich sinnlich:
Beth lehnte sich nach vorn, öffnete den Mund und legte die Lippen um die Erdbeere. Sie biss die ganze Frucht auf einmal ab. Wraths Nasenflügel bebten. Als ein Spritzer süßen Saftes danebenfloss und ihr über das Kinn tropfte, zischte er.
»Lass mich das machen«, flüsterte er kaum hörbar. Sanft nahm er ihr Kinn in seine Hand. Hob die Serviette mit der anderen.
Beth legte ihre Hand auf seine. »Mit dem Mund.«
Ein tiefes Geräusch aus seiner breiten Brust hallte durch den Raum.
Wrath beugte seinen Oberkörper vor und legte den Kopf zur Seite. Kurz blitzten seine Fänge auf, als seine Lippen sich öffneten und die Zunge herausglitt. Zärtlich leckte er den Saft ab und zog sich wieder zurück.
Er sah sie an. Sie sah ihn an. Die Kerzen flackerten.
»Komm mit mir.« Er hielt ihr seine Hand hin.
- BLUTOPFER, Seite 34
Die berührendste Begegnung? Für mich ist das eindeutig die Szene am Ende in Havers’ Klinik. Wrath ist immer noch ziemlich mitgenommen, nachdem er einen Bauchschuss erlitten hat und gerade erst aus dem Koma erwacht ist. Beth versucht, mit ihm zu kommunizieren, um ihn etwas zu beruhigen, da er ziemlich aufgebracht und bestürzt ist, aber er hat Schwierigkeiten zu sprechen. Sie fragt ihn, ob sie den Arzt rufen soll, oder ob er Essen, Wasser oder Blut braucht, aber er will etwas anderes:
Seine Augen fixierten ihre verschränkten Hände und wanderten dann wieder zu ihrem Gesicht.
»Mich?«, flüsterte sie. »Du brauchst mich?«
Er drückte und drückte ihre Hand, er hörte gar nicht mehr auf.
»Aber Wrath, ich bin ja bei dir. Wir sind zusammen, mein Liebster.«
Tränen strömten ihm über das Gesicht, seine Brust wurde von Schluchzen erschüttert, sein Atem ging stoßweise.
Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und versuchte, ihn zu trösten. »Ist ja gut. Ich gehe nicht weg. Ich verlasse dich nicht, das verspreche ich dir. Ach, mein Liebster …«
Endlich wurde er etwas ruhiger, und die Tränen versiegten allmählich.
Ein Krächzen kam
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