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Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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für fähig, Saffira zu töten.
    Das vermochte kein Mann fertigzubringen.
    Zudem hatte sie eine derartige Behandlung nicht verdient.
    Saffira war dumm, nicht böse.
    Doch selbst wenn er sie für durch und durch böse gehalten hätte, niemals, das wußte er, hätte er einen Finger gegen sie erheben können.
KAPITEL 3
Ein naiver Waffenbruder
    rst nach Sonnenuntergang traf Iome auf Burg Groverman ein.
    ESowohl Binnesman als auch Jureem ritten jene prachtvollen Tiere, die Raj Ahten ihnen eine Woche zuvor so gnädig überlassen hatte, und Myrrima saß auf Sir Borensons Pferd, dem schnellsten, das Mystarria zu bieten hatte. Das Kraftpferd jedoch, das Iome gezwungen gewesen war, aus den königlichen Ställen zu stehlen, besaß lediglich drei Gaben.
    Nach einhundert Meilen hatte es die Grenze der Erschöpfung erreicht, daher war Iome gezwungen, langsamer zu reiten, bis sie nach Bannisferre kämen, wo sie ein frisches Pferd kaufen konnten.
    Noch immer leuchteten die Sterne hell, und die Luft im Dunnwald war kühl und frisch, von daher gestaltete sich der abendliche Ritt angenehm.
    Bei ihrem Aufbruch zum König hatte ihr Gefolge aus Jureem, Binnesman und Myrrima bestanden, außerdem gehörten ihre Days und der klumpfüßige Junge dazu.
    Von einem der Kommandanten erfuhr sie, daß Gaborn sich in Herzog Grovermans Bergfried mit einer Anzahl weiterer Lords zum Abendessen zurückgezogen hatte.
    Iome ging zum Audienzsaal des Lords. Eben wollte sie die roten Vorhänge am Eingang zurückziehen, da hörte sie, wie jemand mit barscher Stimme das Wort an ihren Gemahl richtete. »Das ist eine Farce, Euer Hoheit!« rief ein Ritter in zu lautem Ton. »Ihr dürft sie jetzt nicht umkehren lassen, noch bevor die Jagd begonnen hat! Das wäre Feigheit!«
    Sie kannte die weinerliche Stimme. Sie gehörte Sir Gillis aus Tor Insell.
    Ein Kerl mit tiefer Stimme ereiferte sich: »Euer Hoheit, ich werde mich weder von diesem Mann Feigling schimpfen noch meinen König als einen solchen bezeichnen lassen. Ich verlange eine Entschuldigung!«
    Iome gab jenen hinter ihr ein Zeichen stehenzubleiben. Sie teilte den Vorhang ein kleines Stück. Herzog Groverman hatte ein prächtiges Bankett ausgerichtet, und Gaborn drängte sich mit drei Dutzend Lords um eine Tafel, an der unter normalen Umständen kaum zwei Dutzend Personen Platz gefunden hätten.
    In der Mitte des Saales stand ein junger Mann mit pickeligem Gesicht, Theovald Orwynnes Sohn, der vierzehn Jahre alte Agunter.
    Die Kunde von den Ereignissen des Tages hatte sich entlang der Straße wie ein Lauffeuer ausgebreitet. König Orwynne und sein Sohn Barnell waren vom Glorreichen der Finsternis getötet worden, wie Iome wußte. Agunter wäre nun der nächste in der Erbfolge. Zudem hatte sie erfahren, daß Gaborn seine Gaben verloren hatte.
    Neben Agunter stand ein Bär von einem Mann, Sir Langley, hinter dem einige Berater warteten.
    »Ich verlange eine Entschuldigung von diesem täppischen Lümmel…«, schrie Sir Langley Sir Gillis an, »oder Genugtuung!«
    Gaborn wandte sich im Tonfall leicht bemühter Heiterkeit nach links, wo Sir Gillis einige Plätze weiter an der Tafel saß.
    »Was sagt Ihr, Sir Gillis? Werdet Ihr Euch für Eure
    Beleidigung entschuldigen, oder werden wir alle Gelegenheit haben zuzusehen, wie Orwynnes Kämpe Euch die Zunge aus dem Mund reißt?«
    Mit hochrotem Gesicht warf Sir Gillis ein Schwanenbein beiseite, an dem er gerade genagt hatte, und blickte wütend von seinem Teller auf. »Ich wiederhole es noch einmal!
    Orwynne hat dem Erdkönig Treue geschworen, und wenn
    Agunter und seine Ritter sich entscheiden, jetzt, gerade vor der Schlacht, abzuziehen, dann sind sie, so behaupte ich, allesamt Feiglinge! Reißt mir die Zunge raus, wenn Ihr dazu in der Lage seid, Sir Langley. Auch wenn ich ohne Zunge bin, wird das nichts an der Wahrheit ändern!«
    Sir Langley widmete Sir Gillis einen bitterbösen Blick, und seine Hand wanderte zum Dolch am Gürtel; in Gegenwart des Königs wagte er ihn jedoch nicht zu ziehen.
    »Bitte, Euer Hoheit!« rief einer von Orwynnes Beratern. »Es war nicht Lord Agunters Wunsch, auf seine Ländereien zurückzukehren. Ich war es, der ihn den ganzen Tag davon zu überzeugen suchte, daß dies das klügste wäre!«
    »Sprecht weiter«, forderte Gaborn den Berater auf.
    »Ich… ich möchte lediglich herausstellen, daß Agunter erst vierzehn ist und ihm zwar die Körpergröße eines erwachsenen Mannes eigen ist sowie der Mut, es mit jedem Mann in diesem Raum

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