Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bruderschaft der Woelfe

Die Bruderschaft der Woelfe

Titel: Die Bruderschaft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
Vom Netzwerk:
als spreche er zu einem zurückgebliebenen Kind. »Die Gefahr ist vorüber, und den Waffenstillstand kann man sich jetzt getrost ersparen.«
    »Vielleicht ist eine Schlacht gewonnen, aber nicht der ganze Krieg«, erwiderte Pashtuk.
    »Wie kommt Ihr darauf, die Greifer könnten zurückkehren?«
    fragte Raj Ahten in vernünftigem Ton. »Woher sollen wir wissen, ob sie zurückkehren?«
    »Oh Großmächtiger«, antwortete Pashtuk, »ich bitte um Verzeihung. Ich wollte Euch nicht kränken: aber er ist zweifellos der Erdkönig. Er hat Euch Erwählt.«
    »Ich bin nach Norden gezogen, um die Menschheit zu
    retten«, erinnerte Raj Ahten Pashtuk. »Auch ich kann Greifer vernichten.«
    Raj Ahten hörte Gaborns Warnung in seinem Kopf: »Hütet Euch!«
    Pashtuk hob seinen Kriegshammer, sprengte vor und holte aus, doch der Mann konnte nicht mehr als drei oder vier Gaben des Stoffwechsels besitzen.
    Raj Ahten duckte sich und schlug Pashtuk die gepanzerte Faust an die Schläfe. Der Hieb zerschmetterte dem Leibwächter den Schädel und trieb Knochensplitter in sein Hirn.
    »Hütet Euch!« erklang abermals Gaborns warnende Stimme.
    Raj Ahten fuhr herum. Zwei Unbesiegbare hinter ihm hatten in mörderischer Absicht ihre Waffen gezogen. Er lieferte sich ein kurzes Gefecht mit ihnen und zwei anderen, die sich ebenfalls in das Handgemenge stürzten.
    Doch Raj Ahten war kein Narr. Auf einen Gewöhnlichen
    mochten seine Unbesiegbaren furchterregend wirken, er jedoch hatte stets geahnt, daß sich eines Tages einige von ihnen gegen ihn wenden würden.
    Er entledigte sich der vier Männer rasch und trug nur eine einzige Dolchwunde im Rücken davon. Dank seiner Tausende von Gaben des Durchhaltevermögens war die Verletzung verheilt, bevor der letzte Mann zu Boden sank.
    Einen Augenblick lang stand er keuchend da und musterte die acht weiteren Unbesiegbaren, die ihn eingekreist hatten.
    Ein Blitz zuckte vom Himmel, es donnerte krachend. Keiner der acht wagte, sich ihm zu widersetzen, und doch fragte er sich dumpf, ob er sie nicht trotzdem töten sollte.
    In Raj Ahtens Verstand erscholl Gaborns Stimme. »Zu Euren Füßen liegen Tote, Männer, die ich Erwählt habe. Euer eigener Tod wartet schon ganz nah. Ich biete Euch ein letztes Mal Schutz und Zuversicht…«
    »Ich habe aber Euch nicht Erwählt!« brüllte Raj Ahten. Seine Stimmgewalt war so ungeheuer groß, daß seine Worte sogar den Donner übertönten.
    Während Gaborn Carris im Galopp verließ, lief ihm der Schweiß in Strömen übers Gesicht. Noch immer spürte er, daß tausend kleine Scharmützel andauerten. Sir Langley und Skalbairn metzelten die Greifer ohne Gnade nieder. Zwar waren viele aus Carris geflohen, doch nicht alle waren geneigt, es ihnen nachzutun.
    Mehr noch, er wußte, daß ganz in der Nähe ein äußerst erbitterter Kampf tobte. Raj Ahten stand inmitten seiner Unbesiegbaren. Gaborn hatte geglaubt, ihnen allen drohe Gefahr – womöglich durch eine Greifermagierin.
    Doch durch seine Warnung hatte er Raj Ahten, ohne es zu wissen, beim Töten der Männer geholfen.
    Bestürzt und gekränkt unternahm Gaborn einen letzten
    verzweifelten Versuch, mit dem Mann Frieden zu schließen.
    Doch Raj Ahtens Abfuhr übertönte sogar den Schlachtlärm und den Donner:»Ich habe aber Euch nicht Erwählt!«
    Gaborn konnte seine Schuld nicht ertragen. Er durfte nicht zulassen, daß Raj Ahten, einer seiner Erwählten, mordete.
    Gaborn sah keine andere Möglichkeit, als selbst gegen ihn zu kämpfen.
    Aber würde er damit nicht ein Sakrileg begehen? Die Erde hatte ihm die Kraft zu Erwählen geschenkt, damit er die Menschheit beschützen konnte. Seine Kräfte für einen anderen Zweck zu mißbrauchen konnte durchaus eine Bestrafung durch die Erde nach sich ziehen.
    Doch wenn ich Raj Ahten vernichte, dachte er, rette ich das Leben Tausender anderer.
    Gaborn konnte sich die Szene nur zu gut ausmalen: Raj Ahten, umringt von seinen Unbesiegbaren. Sie hatten zugeschaut, wie er ihre Brüder ermordet hatte, und nun wappneten sie sich für den Kampf.
    Ohne Zweifel handelte es sich bei ihnen um mächtige
    Männer. Sonst hätte er nicht eine so große Gefahr für den Wolflord gespürt.
    Jetzt warnte Gaborn Raj Ahten nicht mehr vor der
    wachsenden Gefahr, die ihn bedrohte. Ganz im Gegenteil forderte er die Krieger um den Wolflord auf: »Greift an, sofort!«
    Raj Ahten hörte keine Warnung. Die Unbesiegbaren rings um ihn stürzten sich gleichzeitig wie von einem unhörbaren Befehl getrieben auf ihn.
    Sein alter

Weitere Kostenlose Bücher