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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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So machen wir es! Dumm von uns, dass wir nicht eher daran gedacht und auch noch die Gürtel von Maurice und McIvor mitgenommen haben. Wir bringen ihnen einige Steine von uns, die sie vor Beginn des Gefechts noch schnell schlucken können.« Mit ihrem Dolch schnitten sie die Seidengürtel auf und fingerten jeweils ein Dutzend herrlich leuchtende Smaragde und Rubine aus den schmalen Taschen. In einigen der Pumpen und Schläuchen stand noch etwas Wasser. Damit spülten sie jeder neun Edelsteine hinunter, die restlichen sechs nahm Gerolt an sich. Zwei der schweren Fünfecke aus reinem byzantischem Gold behielten sie in ihrem Seidenband. Die anderen sechs stopften sie zusammen mit den beiden geheimen Siegeln, die sie hastig vom Griffstück der Schwerter abgeschraubt hatten, zu dem schwarzen Quader und dem versiegelten Dokument in den Segeltuchbeutel. Damit kletterte Tarik dann in den stinkenden dunklen Kielraum. Gerolt leuchtete ihm mit der Schiffslampe, während Tarik ein Stück von der Luke wegkroch. Ein ekelhafter Gestank drang aus der Bilge, die mit schweren Steinen und verschlammter Erde gefüllt war. »Heiliger Jonas, im Bauch eines Walfisches kann es kaum schrecklicher stinken als hier!«, stöhnte Tarik gequält, atmete nur noch durch die Nase und wuchtete mehrere Steine zur Seite, um eine ausreichend tiefe Höhle für den Beutel zu schaffen. Er deckte ihn mit einer zwei Finger hohen Sandschicht ab, schloss die Öffnung wieder mit Steinen und bedeckte auch sie gut mit dem wasserdurchtränkten Sand. Mit dem restlichen Wasser aus einer der klobigen Handpumpen wusch Tarik sich die Hände und reinigte seine Stiefel, so gut es eben ging, bevor er zur Tunika griff, sich das Schwertgehänge umgürtete und sich den Templermantel überwarf.
    Dann beeilten sie sich, dass sie wieder zu ihren Gefährten zurück auf das Oberdeck kamen. Dort genügte ein Blick nach achtern, um bestätigt zu finden, was sie befürchtet hatten. Die drei mame lukischen Galeeren hatten mittlerweile kräftig aufgeholt und den Vorsprung der Calatrava auf gerade mal eine halbe bis Dreivier telmeile schrumpfen lassen. Mit schäumender Bugwelle rausch ten die feindlichen Schiffe heran. Und die Nebelbänke im Wes ten, die ihre Rettung sein konnten, lagen noch mehrere Meilen entfernt und begannen, sich zudem unter der zunehmenden Kraft der Sonne aufzulösen. Der Kampf war unausweichlich!

6

    Wahrlich, die Welt ist des Teufels! Dreimal verflucht soll der Leibhaftige sein, dass er uns ausgerechnet diesem blutrünstigen Hund in die Arme getrieben hat!«, fluchte Nikos Patrikios, mit dem Schicksal hadernd. Er hatte sich, mit Schwert und Lanze bewaffnet, auf dem Vordeck des Achterschiffs eingefunden und starrte mit verkniffener Miene zu der feindlichen Triere und ihren beiden kleineren, aber schnellen Begleitschiffen hinüber. »Von wem sprecht Ihr?«, fragte Maurice gerade den Kapitän, als Gerolt und Tarik hinter ihnen aus dem Kastell traten. »Von der Ausgeburt der Hölle namens Turan el-Shawar Sabuni, unter dessen Befehl diese drei Galeeren stehen!«, antwortete Nikos Patrikios mit ohnmächtiger Wut, wusste er doch am besten, dass sie trotz aller verzweifelten Anstrengung der Rudermannschaft die Nebelfelder nicht mehr rechtzeitig erreichen würden. »Ihr glaubt, der berüchtigte Emir Turan el-Shawar Sabuni aus Cai ro befehligt die drei Galeeren?«, stieß Gerolt bestürzt hervor. Der Kapitän warf ihm einen grimmigen, fast abfälligen Blick zu, als hätte er eine reichlich dumme Frage gestellt. »Ich glaube es nicht nur, sondern ich weiß es! Die Triere Dschullanar ist sein Flaggschiff und vom Vormast weht seine persönliche Flagge. Sie zeigt an, dass er sich an Bord befindet«, belehrte er sie. »Vermut lich hat er in Cairo von Boten Kunde erhalten, dass sein Sultan Akkon sturmreif geschossen hat, und da wollte er bei der Plünderung der Stadt wohl noch rechtzeitig dabei sein! Er wird zu spät kommen, aber leider nicht für uns! Und er ist der grausamste aller Emire, die im Dienst des Sultans stehen! Schon im Kampf gegen die kriegerischen Berberstämme, die das westliche Grenzland unsicher gemacht hatten, hat er bewiesen, was für ein blutrünstiger Schlächter er ist. Und seit Kurzem spielt er sich mit seinen zu sammengeraubten Schiffen noch als Admiral der Meere auf!« »Dschullanar«, wiederholte Tarik den Namen der Triere leise. »Was für ein Hohn, eine Kriegsgaleere, die Vernichtung und Tod bringt, Meerjungfrau zu nennen!« »Rammsporn des Teufels

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