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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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links davonmache, wäh rend Tarik und Gerolt sich unter das Volk im Hafen mischen und fröhlich ihrer Wege gehen«, sagte Maurice sofort mit bissigem Spott. »Treffen können wir uns dann vor dem Sultanspalast, der in Cairo ja wohl nicht zu verfehlen sein dürfte.« »Das wollte ich damit eigentlich nicht sagen«, kam es ruhig von McIvor aus der Dunkelheit. »Ich dachte eher daran . . .« »Woran denn? Sollen wir vielleicht . . .«
    Gerolt fiel Maurice ins Wort. »Lass ihn doch erst einmal ausreden, du Hitzkopf! . . . Also, erzähl, McIvor, was du gemeint hast!« »Ich habe mir überlegt, dass es vielleicht gar nicht so klug ist, wenn wir alle vier im Kerker von Emir el-Shawar Sabuni landen und er glaubt, für uns alle Lösegeld bekommen zu können«, er klärte McIvor. »Dort werden wir bestimmt um ein Vielfaches schärfer bewacht als diejenigen, von denen der Emir weiß, dass sie ihm kein Lösegeld bringen, und die daher auf dem Sklaven markt von Cairo landen. Wie es heißt, gibt es rund um Cairo in den felsigen Schluchten der Mokattam-Berge viele Steinbrüche und Minen, in die wohl die meisten kräftigen Sklaven verkauft werden. Von dort zu fliehen, ist sicher um einiges leichter, als aus dem Kerker auszubrechen.« »Da ist was Wahres dran!«, gestand Maurice verblüfft. »Wirklich keine schlechte Überlegung, McIvor! Wenigstens einer von uns sollte das versuchen! Tut mir leid, dass ich dir gerade so töricht über den Mund gefahren bin.« »Da kommt mir noch eine andere Idee, wie wir unsere Chance vielleicht verbessern können«, sagte Tarik. »Heraus damit, Tarik! Spann uns nicht auf die Folter!«, forderte Gerolt ihn auf. »Was ist dir noch eingefallen?« Tarik sagte es ihnen. »Das klingt gut, ist aber höllisch riskant!«, stellte McIvor sofort fest. »Und ich weiß nicht, ob wir uns darauf einlassen sollten. Das kann schnell den Tod bedeuten!« »Mag sein«, räumte Tarik ein, um dann mit einem Spruch aus sei ner Heimat fortzufahren: »Aber ein Taucher, der sich vor dem Ra chen des Krokodils fürchtet, wird niemals die Perle von großem Wert finden! Ich vertraue darauf, dass der Heilige Geist uns bei stehen wird. Und einen Versuch ist es allemal wert.«
    »Recht hat er«, sagte Gerolt. »Riskant ist zudem alles, was wir frü her oder später versuchen werden, um die Freiheit wiederzuer langen. Unsere Situation ist wahrlich nicht so beschaffen, dass wir wählerisch sein können.« »Auch ich bin dafür«, schloss Maurice sich ihm an. »Wir sollten beides wagen, sowohl Tariks Idee als auch McIvors Vorschlag. Das würde unsere Chancen beträchtlich erhöhen.« Ihnen blieb in der lichtlosen Kammer der Calatrava viel Zeit, näm lich fast zwei Tage, um noch ausführlich das Für und Wider der beiden Vorschläge zu bereden und sich darüber einig zu werden, wer von ihnen sich freiwillig in die Sklaverei begeben sollte. In dieser Zeit brachten ihnen die Wachen nur ein einziges Mal einen Kübel Wasser, den sie sich teilen mussten. Etwas zu essen gab es jedoch nicht. Als sich die Flotte des Emirs nach einer Unterbre chung in Damietta, wo die Schiffe über Nacht vor Anker gingen, am frühen Abend des folgenden Tages der arabischen Metropole Cairo auf dem Nil näherte, hatten sie ihre Entscheidung längst ge troffen, ihre Rollen abgesprochen und die restlichen Edelsteine und Goldstücke, die Maurice und McIvor noch in ihren Seiden gürteln bei sich trugen, neu unter sich aufgeteilt. Nun hing das Gelingen ihres tollkühnen Plans davon ab, dass der Emir auch wirklich so handelte, wie sie es sich erhofften.

8

    Als die vier Templer von den Wachen aus der Segel tuchkammer geholt und noch mit den Fußeisen an ih ren Füßen an Deck geführt wurden, lag die Calatrava zwischen den Schiffen des Emirs am zentralen Kai von al-Maks, dem Hafen von al-Qahira*. Die Kunde, dass die Flotte von Emir Turan el-Shawar Sabuni eine feindliche Handelsgaleere aufgebracht hatte und mit reicher Beu te zurückgekehrt war, hatte sich in Windeseile im Hafenviertel verbreitet und zu einem großen Menschenauflauf geführt. Eine bunte, fröhlich lärmende Menschenmenge aus schaulustigen Kaufleuten, Tagelöhnern, Soldaten, Bettlern, Sänftenträgern und Händlern, die aus Bauchläden, kleinen Handkarren oder auf den Rücken geschnallten Gefäßen und Körben Esswaren und Geträn ke verkauften, drängte sich auf dem Platz am Kai zwischen den Speichern, Lagerschuppen und Schiffswerften. Die schweren Fußeisen mit der kurzen, über die Decksplanken ras

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