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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Gefecht vom Hauptteil des Heeres abgeschnitten wurde und sich gezwungen sah, sich mit seiner Leibwache und einer klei nen Abteilung ägyptischer Krieger in das Dorf Munyat al-Khols Ab dallah zu flüchten, da verhinderte mein Großvater den Mordan schlag eines Assassinen*, der den König mit einem vergifteten Dolch niederstechen wollte. Dabei wurde er selbst schwer verwundet, überlebte seine Verletzung jedoch wundersamerweise. Vermutlich hatte das Gift schon länger an der Dolchklinge des Meuchelmörders gehaftet und ein Gutteil seiner Kraft verloren.«
    * Die Assassinen waren eine schiitische Sekte (hervorgegangen aus der Spal tung der Muslims in sich feindlich gesinnte Sunniten und Schiiten nach dem Tod Mohammeds). Die Angehörigen dieses religiösen, geheimen Ordens wa ren bekannt und gefürchtet für ihre heimtückischen Mordanschläge auf die Anführer und Herrscher jener Völker, mit denen die Schiiten verfeindet wa ren. Bei ihren Attentaten nahmen die gedungenen Meuchelmörder ihren ei genen Tod furchtlos in Kauf.

    »Alle Achtung!«, entfuhr es Gerolt. »Dein Großvater Said muss ein ungewöhnlich mutiger und wachsamer Mann gewesen sein.« Tarik el-Kharim nahm die Anerkennung mit einem freundlichen Lächeln entgegen. »Das war er in der Tat. König Ludwig dankte ihm für seine Tapferkeit mit gleichfalls ungewöhnlicher Huld. Er erhob ihn nämlich in den erblichen Ritterstand und schenkte ihm als Lehen ein kleines Besitztum mit einer Burg bei Antiochia. Das Lehen ist mittlerweile zwar an die Muslims verloren gegangen, aber zumindest ist mir als Erbe das Recht geblieben, als Ritter dem Templerorden beizutreten. So, nun wisst ihr, wie ich zu mei nem Mantel gekommen bin.« »Ein ritterbürgerlicher Levantiner mit Beduinenblut in den Adern, dessen Großvater Ludwig dem Heiligen das Leben gerettet hat, wer hätte das gedacht!«, verkündete Maurice und hob nun Tarik seinen Humpen entgegen. »Was ich gedacht und gesagt habe, soll dem Orkus des gnädigen Vergessens anheimfallen, Bruder! Auch sei hiermit noch einmal gesagt, dass du wahrlich wie ein Tempel ritter gekämpft und deinem heldenhaften Großvater alle Ehre ge macht hast! Gott sei allzeit mit dir, möge das Banner unseres Or dens stets siegreich über deinem Kopf wehen, mein Bruder!« »So sei es!«, pflichtete Gerolt ihm bei und hob ebenfalls seinen Becher. »Auf unseren Mitbruder Tarik el-Kharim ibn Suleiman al-Bustani!« Mit dumpfem Klirren stießen ihre Humpen aneinander und dann floss der schwere Wein durch ihre Kehlen, deren Durst noch längst nicht gestillt war. »Verzeih mir eine weitere Frage«, sagte Maurice dann nach kur zem Zögern und bedeutete Alexios, ihnen einen weiteren Krug zu bringen. »Ich würde gern noch wissen, warum du keinen christlichen Namen angenommen hast.«
    »Hatten Jesus und Maria, die Jünger und Apostel christliche Na men?«, gab Tarik el-Kharim schlagfertig zurück, dem diese Frage offensichtlich nicht das erste Mal gestellt wurde. »Nein, es waren jüdische Namen und ich denke, sie waren genauso stolz auf ihre hebräische Herkunft und Kultur, wie ich es bin. Nicht der Name macht den rechten Glauben, sondern das, was in deinem Herzen und deiner Seele ist!« »Gut gesprochen!«, rief Gerolt ihm zu. »Aber genug von mir«, sagte Tarik el-Kharim. »Wie wäre es, wenn ihr mir zur Abwechslung ein wenig von euch erzählen würdet und wie ihr zum Templerorden gekommen seid? Wer nimmt, soll auch geben können.« »Das ist nur recht und billig«, pflichtete Gerolt ihm bei. »Mach besser du den Anfang, Gerolt!«, sagte Maurice und warf ihm einen bittenden Blick zu. »Das verschafft mir ein wenig Zeit, meine Gedanken zu sammeln und mir meine Geschichte so zu rechtzulegen, dass sie nicht einen gar zu wüsten Eindruck auf euch macht.« Gerolt zuckte gleichmütig die Achseln. »Ich habe nichts dage gen«, sagte er und erzählte ihnen nun von seinem Vater, dem trinkfesten und grobschlächtigen Raubritter im Eifeler Land, der es trotz vielversprechender Anfänge nicht gerade sehr weit ge bracht hatte. Allzu viel gab sein Leben auch gar nicht her. Das Wichtigste an seiner Geschichte war, dass er nicht als Stammhal ter, sondern nur als drittgeborener Sohn zur Welt gekommen und damit von der Erbfolge ausgeschlossen war. »Lieber ein Hund sein als ein nachgeborener Sohn!«, warf Maurice ein. Die Bitterkeit in seiner Stimme ließ darauf schließen, dass es auch ihm nicht vergönnt gewesen war, als Erstgeborener das Licht der Welt zu

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