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Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon

Titel: Die Bruderschaft vom Heiligen Gral 01 - Der Fall von Akkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Ordensgründung existiert und immer wieder neu kopiert worden ist, ist in den vielen Jahren meines Amtes bei mir fast in Vergessenheit geraten. Doch nun kann ich mich der Fragen nicht erwehren, die ich mir damals schon gestellt habe und die mich zu vagen Spekulationen geführt haben, um welche Art von Bruder schaft es sich dabei wohl handeln mag und was sie so mächtig macht, dass sich ihr nicht allein der Großmeister, sondern der ganze Orden beugen muss«, sprach er mit fragendem Unterton weiter. »Kann es sein, dass diese geheime Bruderschaft, in die ihr aufgenommen worden seid, wie mir Villard von Saint-Omer mit geteilt hat, die Aufgabe hat, den Schutz besonders heiliger Reli quien zu gewährleisten? Ist es möglich, dass . . .« An dieser Stelle fiel Maurice ihm schnell ins Wort. »Verzeiht, aber Ihr stellt uns dazu besser keine Fragen, denn wir haben bei unse rer Ehre strengstes Stillschweigen geschworen, Beau Sire!«, er klärte er sehr energisch. Gerolt hatte den Eindruck, dass in den forschen Worten seines Freundes nicht wenig Stolz, ja fast sogar eine Spur Überheblich keit gegenüber ihrem einstigen Befehlshaber mitschwang. Des halb fügte er schnell respektvoll hinzu: »Nur zu gern würden wir Euch bereitwillig Auskunft geben, wenn wir nicht an unseren Schwur gebunden wären und Gefahr liefen, unser Seelenheil zu verwirken, Beau Sire. Zudem ist auch uns noch vieles ein Geheim nis, da wir doch noch nicht alle notwendigen Weihen erhalten ha ben.«
    »Und wir werden auch weiterhin Akkon und das Banner des Tempels gegen die Ungläubigen verteidigen, Beau Sire!«, meldete sich nun auch McIvor mit kräftiger Stimme zu Wort. »In dieser Stunde der Not lassen wir den Orden nicht im Stich!« Tarik nickte. »Unter Eurem Befehl in den Kampf zu ziehen, ist uns allen eine Ehre, Beau Sire!« Der Großmeister nahm die Vertrauensbeweise mit einem müden Lächeln entgegen. »Nun gut, kommen wir also jetzt zu dem, was mir zu tun bleibt . . . besser gesagt, was mir zu tun vorgeschrieben ist«, sagte er und hob die Hand zum Segen. »Kraft meines Amtes löse ich euch hiermit von allen Pflichten und Regeln, denen sich ein Tempelritter in gläubigem Gehorsam zu unterwerfen hat. Ihr werdet dennoch weiterhin unserem Orden angehören und den Mantel tragen, doch von nun an werdet ihr den Befehlen eures geheimen Oberen folgen. Möge der Segen des Allmächtigen und der Schutz der seligen Jungfrau allezeit mit euch sein!« Seine Hand vollführte zum Abschluss das Segenszeichen. Der Großmeister wollte noch etwas sagen, doch in dem Moment öffnete sich hinter ihnen die Tür und der Marschall trat ins Turmzimmer. »Verzeiht die Störung, aber es wird Zeit, die Gesandtschaft auf den Weg zu schicken!«, drängte Gottfried von Vendac. »Und wir sollten ihnen noch zwei von unseren Männern mitgeben, das macht einen besseren Eindruck, als wenn sie nur zu zweit erscheinen.« »Ihr habt recht, der Sultan könnte sich von einer nur zweiköpfigen Gesandschaft beleidigt fühlen. In diesen Dingen sind die Muselmanen recht eigen und ich will nichts unversucht lassen, um Akkon zu retten und die drohende Tragödie vielleicht doch noch von uns abzuwenden«, pflichtete ihm der Großmeister bei. Dann fiel sein Blick auf die vier Ritter, die nun eigentlich nicht mehr un ter seinem Befehl standen, und mit fast spöttischer Herausforderung fragte er: »Wie sieht es mit euch aus? Ist einer von euch noch Templer genug, um zusammen mit meinen beiden Abgesandten vor den Sultan zu treten? Es ist eine riskante Sache und könnte euch je nach Laune des Sultans den Kopf kosten!« Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, trat Gerolt vor. »Zählt auf mich! Noch bin ich zuallererst Templer und meinem Mantel verpflichtet!« Augenblicklich folgten Tarik, Maurice und McIvor seinem Beispiel und stellten sich an seine Seite. »Mich hat noch keiner der Feigheit geziehen, und Ihr sollt nicht der Erste sein, der Grund dazu hat, Beau Sire!«, verkündete Mc-Ivor unerschrocken und mit feierlichem Ernst. Es blieb jedoch bei zweien, die der Großmeister den beiden Gesandten mitschickte. Und seine Wahl fiel auf Gerolt und Tarik.

3

    Gerolt saß aufrecht im Sattel und blickte mit aus drucksloser, scheinbar gleichmütiger Miene über den Kopf seines Pferdes hinweg auf das noch verschlossene Tor vor ihnen. Doch es bedurfte schon einer gehörigen Portion Selbstbeherrschung, um sich zwischen all den Deutschrittern hier am äußeren östlichen Wall nicht anmerken zu lassen, wie es in

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