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Die Bruderschaft

Die Bruderschaft

Titel: Die Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Wochen hat es auf der 1-95 keine tödlichen Unfälle gegeben. Und es stand auch nirgends was davon, dass eine Frau namens Newman ums Leben gekommen ist. Irgendwas ist da faul.«
    »Danke. Ich werd’s ihm sagen.«
    Sie sah sich noch ein letztes Mal um und grinste schief, als sie die reparierte Tür sah. Ihr Freund starrte Chap an, als wollte er doch noch auf ihn losgehen und ihm das Genick brechen, ließ es aber bei einem Blick bewenden. Die beiden gingen hinaus, ohne etwas zu zerbrechen. Jeder trug einen Karton zum Wagen.
    Chap sah ihnen nach und bereitete sich dann auf die Nervenprobe vor, die ihn in der Mittagspause erwartete.
    Das gestrige Abendessen hatten sie in der Nähe eingenommen, in einem gut besuchten neuen Fischrestaurant, das zwei Blocks vom Sea Turtle Inn entfernt lag. Die Höhe der Preise stand in keinem Verhältnis zur Größe der Portionen, und eben das war der Grund, warum Trevor, der neueste Millionär von Jacksonville, darauf bestanden hatte, dorthin zu gehen. Der Abend ging natürlich auf ihn, und er scheute keine Kosten. Nach den ersten Martinis war er betrunken und wusste nicht mehr, was er bestellt hatte. Wes und Chap erklärten ihm, ihr Auftraggeber erlaube ihnen keinen Alkohol. Sie tranken Mineralwasser und sorgten dafür, dass sein Weinglas immer gefüllt war.
    »Ich an eurer Stelle würde mir einen neuen Klienten suchen«, sagte Trevor und lachte über seinen Witz.
    »Tja, dann muss ich wohl für drei trinken«, verkündete er mitten im Hauptgang und machte sich daran, seine Ankündigung wahr zu machen.
    Zu ihrer Erleichterung stellten sie fest, dass er ein friedfertiger Betrunkener war. Sie schenkten ihm immer wieder nach, um herauszufinden, wann er genug haben würde. Er wurde immer stiller und sank in sich zusammen, und lange nach dem Dessert gab er dem Kellner ein 300-Dollar-Trinkgeld und ließ sich von ihnen zum Wagen helfen. Sie fuhren ihn nach Hause.
    Als Wes das Licht ausschaltete, lag Trevor in seiner verknitterten Hose und dem weißen Baumwollhemd schnarchend auf dem Bett. Seine Fliege war aufgebunden, doch die Schuhe hatte er nicht ausgezogen. Er drückte den neuen Aktenkoffer mit beiden Armen an die Brust. Das Telegramm mit der Benachrichtigung, das Geld sei auf seinem Konto eingegangen, war um kurz vor fünf Uhr gekommen. Klockner hatte Wes und Chap angewiesen, Trevor betrunken zu machen, um zu sehen, wie er sich unter diesen Umständen verhielt, und ihn am nächsten Morgen in die Mangel zu nehmen.
    Um halb acht öffneten sie seine Haustür mit ihrem Schlüssel und stellten fest, dass Trevor sich seit gestern Abend offenbar kaum bewegt hatte. Er hatte einen Schuh ausgezogen und sich auf die Seite gedreht, presste den Koffer aber immer noch an sich, als wäre es ein Football.
    »Aufstehen, los, los!« schrie Chap, während Wes das Licht anschaltete, die Rollos hochzog und so viel Lärm wie möglich machte. Trevor rappelte sich auf, verschwand im Badezimmer, duschte rasch und erschien zwanzig Minuten später in gebügelten Kleidern und mit ordentlich gebundener Fliege in seinem Wohnzimmer. Seine Augenlider waren leicht geschwollen, doch er lächelte und schien entschlossen, den Tag mit frischen Kräften zu beginnen.
    Die eine Million Dollar half ihm enorm. Eigentlich hatte er noch nie einen Kater so schnell überwunden.
    Im Beach Java tranken sie starken Kaffee und aßen ein Muffin, und dann fuhren sie zur Kanzlei. Chap setzte sich an den Empfang, während Wes und Trevor sich im Büro an die Arbeit machten.
    Manches hatten sie bereits im Verlauf des Abendessens erfahren. Trevor hatte schließlich die Namen seiner Komplizen ausgespuckt, und Wes und Chap hatten sehr überzeugend große Überraschung geheuchelt.
    »Drei Richter?« hatten beide ungläubig wiederholt.
    Trevor hatte gelächelt und stolz genickt, als hätte er allein sich diesen meisterhaften Plan ausgedacht. Er wollte, dass sie glaubten, er sei intelligent und gerissen genug, um drei ehemalige Richter dazu zu bringen, Briefe an einsame homosexuelle Männer zu schreiben, damit er ein Drittel des erpressten Geldes einstreichen konnte. Tja, er war im Grunde ein Genie.
    Andere Teile des Rätsels waren noch ungelöst, und Wes war entschlossen, Trevor so lange unter Verschluss zu behalten, bis er mit den Antworten herausrückte.
    »Unterhalten wir uns mal über Quince Garbe«, sagte er. »Sein Postfach war von einer nicht existenten Firma gemietet. Wie haben Sie rausgekriegt, wer er ist?«
    »Das war ganz einfach«, sagte

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