Die Bruderschaft
Trevor und war abermals sehr stolz auf sich. Er war nicht nur ein Genie, sondern auch sehr reich. Gestern Morgen war er mit Kopfschmerzen aufgewacht, hatte sich eine halbe Stunde im Bett herumgewälzt und sich Sorgen über seine Spielverluste, den Niedergang seiner Kanzlei und seine zunehmende Abhängigkeit von der Bruderschaft und ihren Erpressungen gemacht. 24 Stunden später war er mit noch schlimmeren Kopfschmerzen aufgewacht, aber die eine Million Dollar hatte sich als ein wirksamer Balsam erwiesen.
Er war euphorisch und zappelig und hatte es eilig, diese Sache hinter sich zu bringen, damit er sein erträumtes Leben beginnen konnte.
»Ich habe einen Privatdetektiv in Des Moines beauftragt«, sagte er, nahm einen Schluck Kaffee und legte seine Füße auf den Schreibtisch, wo sie hingehörten. »Ich hab ihm einen Scheck über 1000 Dollar geschickt. Er hat zwei Tage in Bakers verbracht - sind Sie schon mal in Bakers gewesen?«
»Ja.«
»Ich hatte schon Angst, ich müsste selbst dorthin fahren. Die Sache läuft am besten, wenn man einen erwischt, der bekannt ist und viel Geld hat. Der zahlt jeden Preis, damit nur nichts herauskommt. Jedenfalls hat der Detektiv eine Postangestellte gefunden, die in Geldnöten war. Allein erziehende Mutter, jede Menge Kinder, ein altes Auto, eine kleine Wohnung - Sie können sich’s vorstellen. Er hat sie abends angerufen und ihr gesagt, er würde ihr 500 Dollar
geben, wenn sie ihm verraten würde, wer im Namen von GMT Investments das Postfach 788 gemietet hatte. Am nächsten Morgen rief er sie im Postamt an. Sie trafen sich in der Mittagspause auf dem Parkplatz. Sie gab ihm einen Zettel, auf dem der Name Quince Garbe stand, und er gab ihr einen Umschlag mit fünf 100-Dollar-Scheinen. Sie hat ihn nicht mal gefragt, wer er eigentlich war.«
»Ist das die typische Methode?«
»Bei Garbe hat sie jedenfalls gut funktioniert. Bei Curtis Gates, dem Typen in Dallas, dem zweiten, den wir erpresst haben, war es ein bisschen komplizierter. Der Detektiv, den wir beauftragt hatten, konnte keinen bestechlichen Postangestellten finden und müsste sich drei Tage lang auf die Lauer legen. Das hat uns 1800 Dollar gekostet, aber schließlich hat er ihn gesehen und sich die Nummer seines Wagens notiert.«
»Und wer ist der Nächste?«
»Wahrscheinlich ein Typ aus Upper Darby in Pennsylvania. Er nennt sich Brant White und scheint ein dicker Fisch zu sein.«
»Haben Sie diese Briefe je gelesen?«
»Nie. Ich weiß nicht, was in den Briefen steht, die hin und her gehen, und ich will es auch gar nicht wissen. Wenn die so weit sind, dass sie einen hochgehen lassen wollen, sagen sie mir, dass ich den Inhaber des Postfachs herausfinden soll. Natürlich nur in dem Fall, dass ihr Brieffreund einen falschen Namen benutzt, wie Ihr Klient, Mr.
Konyers. Sie würden sich wundern, wie viele Männer ihren richtigen Namen angeben. Unglaublich.«
»Wissen Sie Bescheid, wenn ein Erpresserbrief rausgeht?«
»Ja, die sagen es mir, damit ich die Bank auf den Bahamas informieren kann, dass demnächst wahrscheinlich eine Überweisung kommt. Die Bank wiederum informiert mich, sobald das Geld da ist.«
»Erzählen Sie mir von diesem Brant in Upper Darby«, sagte Wes. Er machte sich zahlreiche Notizen, als fürchtete er, etwas zu vergessen. Jedes Wort, das sie sagten, wurde im Haus gegenüber von vier verschiedenen Geräten aufgezeichnet.
»Ich weiß nur, dass Sie ihn zur Kasse bitten wollen. Er scheint ganz wild darauf zu sein, sich mit Ricky zu treffen, denn sie haben sich erst ganz wenige Briefe geschrieben. Bei einigen von diesen Typen dagegen kommen sie, nach der Zahl der Briefe zu urteilen, nur ziemlich langsam voran.«
»Aber Sie führen nicht Buch über die Briefe?«
»Ich habe keine Unterlagen hier. Ich hatte immer Angst, dass eines Tages die FBI-Typen mit einem Durchsuchungsbefehl auftauchen, und wollte keine Beweise im Haus haben.«
»Sehr schlau.«
Trevor lächelte und war stolz auf seine Gerissenheit. »Tja, na ja, ich hab ja eine Menge Strafrecht gemacht. Nach einer Weile fängt man an, wie ein Krimineller zu denken. Jedenfalls ist es mir bis jetzt nicht gelungen, einen Detektiv im Raum Philadelphia aufzutreiben. Ich arbeite noch daran.«
Da Brant White eine Erfindung der CIA war, hätte Trevor jeden beliebigen Detektiv im Nordosten beauftragen können, ohne je herauszufinden, wer der Inhaber des Postfachs in Upper Darby war.
»Eigentlich«, fuhr er fort, »wollte ich mich gerade selbst auf den
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