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Die Bruderschaft

Die Bruderschaft

Titel: Die Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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umgehört, und so hat er rausgefunden, dass Argrow hier ist und einen Bruder hat, mit dem man sich in Verbindung setzen kann.«
    »Sehr praktisch, findest du nicht?« sagte Beech. »Du traust ihm auch nicht?«
    »Vielleicht. Finn hat Recht. Und wir wissen, dass noch irgendjemand bei dieser Sache mitmischt.«
    »Das kann uns doch egal sein«, sagte Spicer. »Wenn Lake uns hier rausholen kann, ist doch alles prima. Und wenn uns jemand anders hier rausholen kann, ist mir das auch recht.«
    »Denk an Trevor«, sagte Beech. »Er hat zwei Kugeln in den Kopf gekriegt.«
    »Dieser Knast ist vielleicht sicherer, als wir dachten.«
    Spicer war nicht überzeugt. Er trank seinen Kaffee aus und sagte: »Glaubt ihr wirklich, dass Aaron Lake, der Mann, der Präsident der Vereinigten Staaten werden will, einen Mord an einem miesen kleinen Anwalt wie Trevor in Auftrag geben würde?«
    »Nein«, antwortete Yarber. »Das würde er nicht tun. Viel zu riskant. Und er würde uns auch nicht umbringen lassen. Aber der geheimnisvolle Unbekannte würde das sehr wohl tun. Der Typ, der unsere Post gelesen hat, ist derselbe Typ, der Trevor umgebracht hat.«
    »Das glaube ich nicht.« .
    Sie waren dort, wo Argrow sie zu finden hoffte - in der Bibliothek -, und sie schienen ihn zu erwarten. Er trat eilig ein, und als er sah, dass sie allein waren, sagte er: »Mein Bruder war gerade da. Wir müssen uns unterhalten.«
    Sie gingen in das kleine Besprechungszimmer, schlössen die Tür und setzten sich an den Tisch.
    »Es wird alles sehr schnell gehen«, sagte Argrow nervös. »Lake will das Geld bezahlen. Es wird überwiesen werden, wohin ihr wollt. Wenn ihr dabei Hilfe braucht, kann ich euch helfen. Wenn nicht, könnt ihr bestimmen, wie es laufen soll.«
    Spicer räusperte sich. »Das heißt also zwei Millionen für jeden?«
    »Das war doch eure Forderung. Ich kenne Lake nicht, aber offenbar ist er ein Mann schneller Entscheidungen.« Argrow sah auf seine Uhr und blickte über die Schulter zur Tür. »Es sind ein paar Leute aus Washington da, die mit euch reden wollen. Hohe Tiere.« Er zog einige Papiere aus der Tasche, faltete sie auseinander und legte sie vor den dreien auf den Tisch. »Das sind Gnadenerlasse des Präsidenten, gestern unterschrieben.«
    Misstrauisch nahmen sie die Papiere und versuchten sie zu lesen. Die Kopien sahen sehr offiziell aus. Sie starrten auf die fett gedruckten Buchstaben des Briefkopfes, lasen die in verschlungener Bürokratensprache formulierten Sätze und die kompakte Unterschrift des Präsidenten und brachten kein Wort heraus. Sie waren wie vor den Kopf geschlagen.
    »Wir sind begnadigt?« fragte Yarber schließlich mit belegter Stimme. »Ja. Vom Präsidenten der Vereinigten Staaten.«
    Sie lasen die Erlasse. Sie rutschten hin und her, kauten auf der Unterlippe, bissen die Zähne zusammen und versuchten, ihre Überraschung zu verbergen.
    »Man wird euch ins Büro des Direktors holen, wo die Jungs aus Washington euch die frohe Botschaft überbringen werden. Ihr müsst überrascht sein.«
    »Kein Problem.«
    »Das wird ganz leicht sein.«
    »Wie bist du an diese Kopien gekommen?« wollte Yarber wissen.
    »Mein Bruder hat sie mir gegeben. Ich weiß nicht, woher er sie hat. Lake hat mächtige Freunde. Dies ist jedenfalls das Angebot: Ihr werdet nach Jacksonville gefahren, in ein Hotel, wo mein Bruder euch erwartet. Dort wartet ihr, bis die Überweisungen bestätigt sind. Anschließend übergebt ihr eure Unterlagen. Sämtliche Unterlagen. Verstanden?«
    Sie nickten. Für zwei Millionen Dollar konnte Lake alles haben.
    »Ihr seid einverstanden, das Land sofort und für mindestens zwei Jahre zu verlassen.«
    »Wie sollen wir das Land verlassen?« fragte Beech. »Wir haben keine Pässe und keine Papiere.«
    »Die kriegt ihr von meinem Bruder. Ihr erhaltet neue Identitäten und die dazugehörigen Papiere, inklusive Kreditkarten. Es liegt alles für euch bereit.«
    »Für zwei Jahre ?« sagte Spicer. Beech sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    »Genau. Für zwei Jahre. Das ist eine der Bedingungen. Einverstanden ?«
    »Ich weiß nicht.« Spicers Stimme zitterte. Er hatte die Vereinigten Staaten noch nie verlassen.
    »Sei kein Idiot«, fuhr Yarber ihn an. »Eine vollständige Begnadigung und eine Million Dollar für jedes Jahr, das du im Ausland verbringst. Na klar, wir nehmen das Angebot an.«
    Ein plötzliches Klopfen an der Tür ließ sie zusammenzucken. Zwei Wärter sahen durch das Fenster. Argrow raffte die

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