Die Brücke
gleichzeitig von der Unruhe
der Jugend und der Torschlußpanik des Alters gepackt sein.
Jetzt war er sechsunddreißig Jahre alt, aber er fühlte
sich wie ein Achtzehnjähriger, der gerade auf die Zweiundsiebzig
zugeht.
Im November sagte Andrea ihm, sie denke daran, in Paris zu
bleiben, um nach Gustave zu sehen. Vielleicht würden sie
heiraten müssen, wenn seine Familie darauf bestehe. Sie hoffte,
er habe Verständnis dafür. »Es tut mir leid,
Kid«, sagte sie mit tonloser Stimme.
»Ja«, antwortete er, »mir auch.«
Ach Scheiße ich kann mich eintlich nicht beklagen. Ich habe
gute Beute gemacht aber Jesus mir ist nicht danach mich jetzt zur
Ruhe zu setzen. Einmal ein Schwertkämpfer immer ein
Schwertkämpfer meine ich. Verdamt wenige erreichen dieses Alter
das kann ich euch sagen. Ich bin eine Ausnahme Tatsache. Vielleicht
hätte ich es ohne den Kleinen auf der Schulter nicht geschaft.
Das sage ich ihm natürlich nicht. Er ist so schon eingebildet
genug auch ohne daß ich ihm noch Rosienen in den Kopf setze.
Aber auch er hatte keine Lösung für unser Problem
nämlich das Altwerden. So schlau war der Kleine wieder
nicht.
Jedenfals sitze ich hier im Bett sehe mir die Schirme des
Überwachungsanlage an habe schmutzige Gedanken und versuche ihn
hart zu bekommen. Ich denke an Angharienne und war wir zu tun
flegten. Das Zeug das wir zu diesem Zweck benutzten! Ihr würdet
es nicht glauben aber wenn man jung ist muß man alles
ausprobieren. Schließlich ist man nur einmal jung wie es
heißt (der kleine Schutzgeist ist nicht dieser Meinung aber das
Gegenteil soll er erst mal beweisen). Ich finde dreihundert und
etliche Jahre ist kein schlechtes Ergebnis aber ich bin immer noch
nicht bereit zu sterben. Nur es sieht aus als hätte ich in der
Sache keine Wahl. Der Schutzgeist hat etliches versucht (er hat auch
keine Wahl er ist auf mich angewiesen). Leider hat bisher nichts
funktioniert und ich glaube dem kleinen Halunken sind die Ideen
ausgegangen. Natürlich muß er gerade jetzt alles versauen
wo ich seine Hilfe wirklich brauchen könte. Er sagt er hat immer
noch ein paar Eisen im Feuer was das auch heißen soll. Entweder
muß ich das Golfspielen aufgeben oder daran denken jemanden zu
überfallen. Der Kleine sitzt auf dem Tisch neben meinem Bett
ganz zusammengeschrumpft und grau sieht er aus. Er hat nicht mehr auf
meiner Schulter gesessen seit wir die fliegende Burg verlassen haben
(er nennt sie ein Schiff aber er liept es ja Dinge beim falschen
Namen zu nennen. Das Schlafzimmer nent er zum Beispiel die
Brücke des Schiffes). Geschehen ist folgendes: Wir kehrten zu
dem Zauberer zurück der mir geholfen hatte in die Unterwelt
einzudringen. Die beiden – der Zauberer und der kleine
Schutzgeist – kämpften miteinander daß die Fetzen
flogen. Ich mußte aus einer Ecke zusehen starr und steif durch
einen Bann den der verdammte Schutzgeist über uns ausgesprochen
hatte. Schließlich siegte der Schutzgeist. Aber dann gerade als
ich den kleinen Halunken hätte loswerden können stellte er
fest daß er nicht tun konte was er wollte nämlich den
Körper des Zauberers übernehmen. Anscheinend war das nicht
möglich es ging gegen die Spielregeln oder sowas. Ich konte ihn
aus der Unterwelt hinausbringen aber er konte einen lebenden
Körper nicht übernehmen er mußte in einem unbelebten
Gegenstand bleiben. Da guckte er dumm aus der Wäsche. Gefangen
in dem kleinen Schutzgeist-Körper das war er und konte nicht
heraus. Er regte sich furchtbar auf und fing an den magischen Keiler
des Zauberers aufzubrechen. Ich fürchtete schon er werde
über mich herfallen. Aber das tat er nicht er beruhigte sich
nach einer Weile und kam wieder auf meine Schulter und nahm den Bann
von mir. Erklärte daß wir im Guten und im Bösen
miteinander verbunden seien und wir müßten eben das Beste
daraus machen. Diesmal.
Vielleicht war es zum Besten das weiß man nie. Ich
bezweifele daß ich ohne ihn so lange am Leben geblieben
wäre. Ein paarmal hatte er richtig schlaue Einfälle. Sein
erster war zu der jungen Hexe zurückzukehren mit der ich den
Handel abgeschlossen hatte kurz bevor ich den Schutzgeist aus dem
Hades rettete. Angharienne das war ihr Name. Der Schutzgeist meinte
ich und sie könnten zu einer Art Übereinkunft kommen. Sie
war anfangs ganz schön mißtrauisch. Dachte der Schutzgeist
wolle sie hereinlegen ihren Körper übernehmen oder etwas
von der Art. Aber sie führten ein schrecklich
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