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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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nimmt drei Fotos aus der Tasche und legt sie vor den Mann auf die Theke.
    »Fünftens: Könnten die das sein?«
    Der Mann beugt sich mit gerunzelter Stirn über die Bilder. Er scheint nicht einmal die leuchtend roten Sterne darauf zu sehen. Ash nimmt den Druck ein wenig zurück. Das ist der Haken bei Dummköpfen: Man muss sie entsetzlich weit treiben.
    »Lassen Sie mich an Ihrer Stelle antworten.«
    »Können Sie das denn?«
    »Ja.«

    Ash schließt die Augen und dringt in den Geist des Mannes ein, woraufhin dieser vor Schmerz aufstöhnt. Er durchforscht seine Gedanken und seine Erinnerungen. Er sieht Bilder von Baseball, Chipstüten, Pornofilmen und Tätowierungen, dann kommen gleich die Hornissen. Ash bremst das beschleunigte Verfahren ab und kehrt ein Stück in die Vergangenheit zurück. Erinnerungen vom Vorabend. Gäste, Reklamationen, schlüpfrige Gedanken. Und Hornissen. Ash verzieht das Gesicht. Offenbar gibt es ein winziges Stück Erinnerung, das er nicht lesen kann. Als er die geistige Sperre durchbricht, stellen mehrere Neuronen des Mannes ihre Tätigkeit ein. Durch eine Art Nebel erkennt Ash die Empfangstheke. Die Sonne ist bereits untergegangen. Halb neun am Abend. Ein Mann in einer Latzhose tritt ein. Er ist nur unscharf zu sehen, dick, kahlköpfig und offenbar kurzsichtig. Nicht die geringste Ähnlichkeit mit Walls. Trotzdem sucht Ash weiter. Er begreift nicht, woher diese Unschärfe kommt, als sei ein Störsender am Werk. Die Adern des Mannes am Empfang dehnen sich unter dem Druck aus. Ash muss sich beeilen. Rasch geht er die letzten Bilder durch. Der Dicke in der Latzhose unterschreibt und steckt den Zimmerschlüssel ein. Bevor er geht, untersucht er das Gedächtnis des Geschäftsführers. Lächelnd öffnet Ash die Augen wieder. Aus dem Mund des Mannes dringt ein tiefes Stöhnen, während ihm zugleich unaufhörlich Blut aus der Nase läuft. Er sabbert, seine Sicherungen sind durchgebrannt.
    Ash kehrt auf den Parkplatz zurück und sieht sich unter den dort stehenden Wagen um. Keiner hat die von Walls im Anmeldeformular eingetragene Nummer. Höchstwahrscheinlich hat er eine falsche Nummer angegeben, wenn er nicht gleich mit einem gefälschten Nummernschild unterwegs ist. Ein Feuerwehrmann beugt sich über das Geländer im zweiten Stock, um seinen Kollegen unten mitzuteilen,
dass alle Hornissen tot sind und man das Zimmer betreten kann. Ash nimmt auf dem Rücksitz seiner Limousine Platz und konzentriert sich, um seinen Jägern eine telepathische Botschaft zukommen zu lassen. Er erteilt ihnen die Anweisung, sich nach Clarksdale zu begeben und alle Zufahrtsstraßen dorthin zu sperren. Gerade will er die Verbindung lösen, als Kassams Stimme mit Donnerstärke in seinem Geist hörbar wird.
    »Ash?«
    »Ja, Meister.«
    »Wo sind Sie?«
    »In Clarksdale, Mississippi.«
    »Haben Sie die Kleine?‘«
    »Nein, aber es dauert bestimmt nicht mehr lange.«
    »Würden Sie mir bitte erklären, wie es möglich ist, dass eine Elfjährige drei Dutzend bis an die Stirnlappen mit allerlei Mitteln vollgepumpten Jägern entgehen kann?«
    »Sie ist nicht mehr allein. Dr. Walls und eine Mitarbeiterin des FBI begleiten sie.«
    »Ist Ihnen klar, was passiert, falls die Stiftung oder die Bundespolizei sie uns vor der Nase wegschnappen?«
    »Absolut. Aber wir haben sie in die Enge getrieben. Ich spüre, wo sie ist. Ich habe unsere übrigen Leute umdirigiert. Die drei können uns jetzt nicht mehr entgehen.«
    »Ich bin in ein paar Stunden in Memphis. Suchen Sie mich dort auf. Wir werden uns wie in guten alten Zeiten auf die Terrasse eines Cafés setzen und einen Cappuccino und Gebäck bestellen. Ich werde Sie fragen: ›Ist die Sache erledigt?‹, und Sie werden mir antworten: ›Ja.‹ Dann werde ich fragen: ›Sind Sie sicher?‹, und Sie werden mir die Fotos der Leichen zeigen, die Sie aufgenommen haben, bevor Sie die drei so gründlich verbrannt haben, dass nur noch Asche übrig ist. Sollte es sich anders verhalten, werde ich Ihnen die Mittel zum Spritzen entziehen, und Sie werden
inmitten von Pennern unter den Brücken von Memphis an Entzugserscheinungen verrecken. Haben Sie mich verstanden, Ash?«
    »Vollkommen.«
    Während sein Wagen in Richtung Clarksdale davonfährt, entfaltet Ash ein Taschentuch und spuckt den Blutklumpen hinein, der ihm in der Kehle saß. Er sieht auf seine Armbanduhr. Der Countdown zeigt zwei Stunden und sieben Minuten nach dem Beginn der Verseuchung.

6
    »Ich hab Hunger.«
    »Später,

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