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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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Arme wirft.
    »Hör mal, wir haben einen Troll umgebracht!«
    Kaum hat sie den Satz gesagt, als sie in Schluchzen ausbricht. Während Gordon sie an sich drückt und ihr
mit heißer Hand über die Haare streicht, beginnt sie zu schreien: » Psst, Holly, psst an lak. Eko sialom. Eko em .«
    Sie entspannt sich ein wenig, kann aber ihre Tränen nicht zurückhalten, während sie auf die verkohlten Leichen weist und sagt: » Lekek mork, Eko? «
    » Ak, Holly. Lekek mork. «

TEIL ZEHN
    COUNTDOWN

1
    »Was ist, Doktor – bin ich fit?«
    »Wenn Sie etwas weniger rauchen und von Zeit zu Zeit mindestens drei Stunden ruhen, müsste es gehen.«
    Während sein Leibarzt Stethoskop und Blutdruck-Messgerät einpackt, rollt sich der Präsident den Hemdsärmel wieder herunter, knöpft ihn zu und sieht zu den Beratern und zahlreichen hohen Offizieren hinüber, die im großen Krisenraum Platz genommen haben. Er liegt in einem der Kellergeschosse des Weißen Hauses gleich neben den Räumen, von denen aus unmittelbar mit der Nationalen Sicherheitsbehörde verbundene Superrechner die ganze Welt bespitzeln. Da die Wände abgeschirmt sind, können keinerlei Mitteilungen hinausgelangen. Lediglich eine einzige abhörsichere Leitung stellt die Verbindung zur Außenwelt her. Den Eingang bewachen zwei Marine-Infanteristen vom Format eines Kleiderschranks, deren Blick ins Leere geht. In den Gängen vor der Tür patrouillieren Bewaffnete, die bereit sind, den ersten Mann des Staates beim geringsten Hinweis der Geheimdienste durch einen Notausgang in Sicherheit zu bringen.
    Der Präsident hat seine Berater noch nie so hilflos gesehen. Unter dem missbilligenden Blick des Arztes gießt ihm ein Hausdiener eine Tasse schwarzen Kaffee mit Zucker ein, zu der sich der Präsident eine Zigarette anzündet.
    »Von mir aus können Sie loslegen, Hollander.«
    Der alte General setzt sich eine Sprechgarnitur auf und flüstert eine Reihe von Anweisungen in das Mikrofon. Alle
Blicke richten sich auf einen riesigen Plasma-Bildschirm, der eine Wüstenlandschaft zeigt. Die Helmkamera des Truppführers eines dort operierenden Spezialkommandos zoomt einen Steilabsturz heran, in dem ein riesiger Spalt klafft. Das weiße Licht wird immer schwächer, während die Männer darin verschwinden. Dann teilt sich der Bildschirm in zwei Dutzend Einzelbilder auf und zeigt, was die Männer vor Ort sehen. Der Ausschnitt in der Mitte, der das Gesichtsfeld des Truppführers erkennen lässt, ist größer als die anderen. Die Befehle, die er seinen Männern erteilt, werden über die Lautsprecher verstärkt, und sein Name samt Dienstgrad blinkt unter dem aufgezeichneten Bild auf: Leutnant Hax. Er ist noch jung und hat erst vor Kurzem die Militärakademie West Point absolviert.
    Jetzt stehen die Männer vor dem gepanzerten Zugang zum Komplex Puzzle Palace. Rote Blitze zucken an den Wänden des Tunnels auf. Aufmerksam lauschen sie, als könnten sie das Heulen der Sirenen durch die meterdicken Betonwände hören, die sie von der Bedrohung trennen: Die Schleuse hat sich automatisch in dem Augenblick geschlossen, in dem der Seuchenalarm ausgelöst wurde.
    Auf ein Zeichen des Truppführers erklettern die Männer die Wände mit Steigeisen an den Stiefeln. Ihr Ziel ist die sieben Meter über ihnen liegende Decke des Raums. Sie breiten eine Kunststoffhülle aus, die ihre Kameraden am Boden über einen Kompressor mit Luft füllen, sodass sie eine Abdichtung zwischen Schleuse und Tunnelausgang herstellt. Als diese Aufgabe erledigt ist, steckt Hax eine Magnetkarte in einen Schlitz und gibt auf einer Tastatur, die hinter einer gepanzerten Klappe ausgefahren ist, einen elfstelligen Zugangscode ein. Ein Knacken ertönt. Die Sirenen verstummen.
    Der gepanzerte Schleusenzugang schwingt langsam nach innen auf. Im Licht der Helmlampe wird eine leicht
geneigte Betonrampe erkennbar, die zum ersten Tiefgeschoss führt. In großer Entfernung voneinander angebrachte Leuchtstoffröhren – die Notbeleuchtung – werfen ein geisterhaftes Licht auf die Männer, die in ihren ABC-Schutzanzügen vorrücken. Jetzt ertönt Hax’ Stimme in den Lautsprechern des Krisenraums. Durch den Filter der Atemschutzmaske klingt sie metallisch.
    »Gruppe eins ist in den Stützpunkt eingedrungen. Bisher kein Lebenszeichen.«
    »Machen Sie weiter, Hax. Wir behalten alles im Auge.«
    »Zu Befehl.«
    Auf ein Zeichen des Leutnants hin verteilen sich die Männer so im Raum, dass sie einander aus den Augenwinkeln sehen können.

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