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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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als Angus abgehauen ist?«
    »Wer?«
    »Angus.«
    »Nein. Finch. Ich heiße Casey Finch. Ich war der Zweite auf USS Essex .«
    »Mosberg?«
    Maria wendet sich Holly zu. Das Mädchen sieht sie aufmerksam an. Sie hält sich die Hände vor den Mund. Sie ist sehr bleich. Die Alte neben ihr scheint wieder eingeschlafen zu sein. Allerdings hängt ihr Kopf in einem sonderbaren Winkel zur Seite. Erneut wendet sich Maria an den Wissenschaftler: »Zum Kuckuck, Mosberg, was wollen Sie uns …«
    Sie bringt den Satz nicht zu Ende. Als ihr Blick auf den des Greises trifft, sieht er sie mit einem Lächeln an. Er blutet aus der Nase.
    »Katze!«

    Ein Zittern überläuft Maria, als sie die junge Stimme erkennt, die aus dem Mund des Wissenschaftlers kommt. Sie versucht aufzustehen, doch Mosbergs Hände fahren durch die Luft und packen ihre Handgelenke.
    »Verdammte kleine Betrügerin! Ich habe ›Katze‹ gesagt!«
    »Miau, Blödmann.«
    Parks packt ihrerseits die Handgelenke des Alten, die unter ihrem entschlossenen Griff knacken. Mosbergs Aufschrei weckt die anderen Insassen auf. Er stößt Laute aus, die man für Fauchen halten könnte. Er verdreht die Augen und sein Unterkiefer bewegt sich mahlend, wobei er sonderbare Geräusche von sich gibt. Als Maria den blutigen Brei sieht, der aus seinem Mund kommt, geht ihr auf, dass er im Begriff steht, seine Zunge zu verschlucken. Sie weicht entsetzt zurück.
    Eine Pflegerin wird aufmerksam und steht auf, um einzugreifen. In diesem Augenblick ruckt die Schere in der Hand einer neben ihr sitzenden Alten herum und fährt ihr tief in den Hals. Entgeistert richtet die Pflegerin den Blick auf die Alte, während sie sich zugleich mit der Hand an die Schlagader fährt, um dem Blutstrom Einhalt zu gebieten. Auf dem Kinn der alten Irma zeigt sich ein Blutfaden. Unmittelbar, bevor die Pflegerin zusammensinkt, sieht sie mit Entsetzen, wie sich Irma das Blut vom Kinn wischt und sich schmatzend die Finger ableckt. Auch sie beginnt zu fauchen, während die anderen Heiminsassen den Tisch umstoßen und sich Maria mit einem Knurren nähern, das tief aus ihrer Kehle kommt. Ihr Blick ist leer, ganz wie bei den Obdachlosen in New Orleans. Maria zieht ihre Waffe und gibt rasch aufeinander vier Schüsse in die Decke des Raums ab. Ein Gipsregen geht auf die Köpfe der alten Leute nieder, doch sie zögern nur kurz und setzen ihren Weg entschlossen fort. Einige umklammern Brieföffner,
Schreibgeräte mit stählerner Spitze oder Essgabeln. Die alte Irma schwingt die Schere, die sie der Pflegerin in den Hals gestoßen hat. Der Anführer des Trupps nimmt das große Messer zur Hand, mit dem der Geburtstagskuchen angeschnitten worden ist. Maria zielt ihm zwischen die Augen, nachdem sie einen raschen Blick auf Mosberg geworfen hat, der über dem Schachbrett zusammengesunken ist. Sie krümmt den Zeigefinger um den Abzug, als sie den irren Glanz in den Augen des Alten erkennt. Genauso hatten Shelbys Augen geglänzt.
    »Ash? Noch einen Schritt und ich puste Ihnen das Gehirn raus.«
    Als die Heiminsassen den Namen des Wesens hören, das von ihnen Besitz ergriffen hat, fauchen und spucken sie. Der Alte lächelt, sodass man sein rosafarbenes Zahnfleisch sieht. »Sie werden doch wohl nicht auf einen alten Mann schießen, Special Agent Maria Parks?«
    Maria fährt zusammen, als sie Holly aufschreien hört. Die Greise um sie herum sind aufgestanden und versuchen, sie zu umzingeln. Eine Alte greift nach einer Stricknadel, die in einem roten Wollknäuel steckt, und geht damit auf das Mädchen los, das vor Entsetzen wie gelähmt ist. Als die Alte sie würgt und mit der Nadel ausholt, um ihr die Augen auszustechen, bricht Holly in Schluchzen aus.
    »Schieß, Gardener! Schieß schon!«
    Zwei Schüsse fallen. Die Alte sinkt in die Knie. Holly steht mit zitternden Beinen auf. Der Kreis der alten Leute um sie herum beginnt sich zu schließen.
    »Das ist nicht der Augenblick, sitzen zu bleiben wie ein von Autoscheinwerfern geblendetes Ka ninchen. Sieh nicht zu ihnen hin. Hör nur auf meine Stimme und lauf, so schnell du kannst.«
    Mit knapper Not entgeht Holly den Händen und stürzt sich in Marias Arme, die sie an sich drückt, wäh rend sie
mit der anderen Hand erneut die Waffe auf den Alten mit dem Messer richtet. Mit schiefem Lächeln fragt sie: »Was hast du gesagt, Ash?«
    Der Alte scheint zu zögern. In seinen Augen schimmert es jammervoll. Man könnte glauben, dass er Maria anfleht, nicht zu schießen.
    »Lass den Tortenheber

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