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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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erneut: Wie lange kann das dauern?«
    Die Wissenschaftler flüstern einige Sekunden lang miteinander, dann wendet sich der Mann im weißen Kittel erneut dem Präsidenten zu: »Wenn wir uns darauf beschränken, den genetischen Code des Virus in der DNA der Mumie zu suchen, würde ich sechs Stunden sagen, da die Sequenzierung bereits läuft. Hinzu kommt der Zeitbedarf für die Blutuntersuchung der Opfer, damit wir nachvollziehen können, auf welche Weise das Virus seine Opfer angreift.«
    »Wie lange?«
    »Achtundvierzig Stunden. Keinesfalls weniger.«
    »Ich gebe Ihnen vierzig.«

4
    Die hohen Regierungsvertreter haben den Raum verlassen, um im kleinen Kreis über die Krise weiter zu beraten. Gerade als Crossman zu ihnen treten will, vibriert sein Mobiltelefon. Auf der Anzeige sieht er die Nummer seines Stellvertreters Stanley Emmerson.

    »Hallo, Stan. Was ist los?«
    »Ich rufe aus Quantico an. Wir haben schon wieder einen Haufen verkohlter Leichen am Hals. Ganz wie am Flughafen von Jackson. Diesmal ist es in Gerald, Mississippi, passiert. Eins unserer Einsatzkommandos ist vor Ort. Bleib dran, ich schick dir die ersten Aufnahmen.«
    Crossman sieht sie sich auf dem kleinen Bildschirm seines Telefons an. Der Park vor einem hochherrschaftlichen Haus. Eine Freitreppe. Ein brauner Kreis, wo vorher Rasen gewesen war, verbrannte Motorräder, neun Leichen auf dem Boden. Der Direktor des FBI beißt die Zähne zusammen und hält sich das Telefon wieder ans Ohr.
    »Ist das alles?«
    »Nein. Das ist eine sogenannte Seniorenresidenz, also ein besseres Altersheim. Außer alten Leuten, die alle miteinander den Verstand verloren zu haben scheinen, haben unsere Männer im Inneren sechs Leichen entdeckt. Drei Pfleger und drei Bewohner. Einer von ihnen gehörte unserem Zeugenschutz-Programm an. Ich schick dir einen Auszug von dem, was die Überwachungskamera da drin eine Stunde vor Eintreffen unserer Leute in einem Aufenthaltsraum aufgenommen hat.«
    Er sieht Parks, die sich mit einem Greis in einem orangefarbenen Morgenmantel unterhält. Dann entsteht Bewegung im Raum. Parks steht auf und zieht ihre Dienstwaffe. Ein erster Schuss fällt. Wieder einer. Eine alte Frau stürzt zu Boden. Crossman hält die Aufnahme an. Er sieht, dass Parks ein kleines Mädchen an sich drückt und ihre Pistole auf einen schwarzen Pfleger richtet. Der Mann ist weder bewaffnet noch wirkt er bedrohlich. Ohne ihn anzurufen, feuert sie kurz hintereinander zwei Schüsse auf ihn ab. Er sinkt zu Boden. Crossman holt das Gesicht des kleinen Mädchens näher heran, das Maria an sich drückt. Er meldet sich erneut bei seinem Stellvertreter.

    »Was noch?«
    »Auf einer anderen Aufnahme, die kurz vor dem Blutbad entstanden ist, zeigt Parks unserem Zeugen ein Dokument: eine Liste mit unserem Briefkopf. Hast du mir was dazu zu sagen?«
    »Soll das ein Verhör sein?«
    »Stuart, ich bin nicht nur dein Stellvertreter, sondern auch dein Freund. Ich weiß, dass du von Jackson aus nach New Orleans gefahren bist, mit Parks gesprochen und ihr ein Dokument übergeben hast. Deshalb frag ich dich noch mal: Worum handelt es sich bei dieser Liste?«
    »Sie enthält die Namen und Anschriften früherer Mitarbeiter der Stiftung, die wir seit den Achtzigerjahren schützen. Es hat unmittelbar mit der Untersuchung zu tun, die Parks führt.«
    »Schön. Und wie erklärst du dir das Vorgefallene?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Sollen wir sie zur Fahndung ausschreiben?«
    »Nein, das regeln wir intern. Sieh zu, dass unsere Leute sie so schnell wie möglich aufspüren. Sobald das der Fall ist, meldet ihr es mir sofort und unternehmt selbst nichts. Ich muss wissen, was für ein Kind sie da auf den Bildern an sich drückt und was für eine Beziehung zwischen der Kleinen und den verkohlten Leichen besteht.«
    »Du meinst, zwischen ihr und der Verseuchung?«
    »Auf jeden Fall besteht da eine Verbindung. Die Zeit drängt. Bald wird im ganzen Land der Notstand ausgerufen, und dann laufen wir Gefahr, Parks’ Spur zu verlieren.«
    »Und was machen wir mit Bezug auf die anderen Wissenschaftler der Stiftung? Sollen wir die verlegen?«
    »Auf keinen Fall. Verstärkt die Überwachung und wartet, bis wir Parks haben.«
    »In Ordnung.«
    »Und noch was, Stan …«

    »Was?«
    »Sag den Leuten, dass sie sich ein bisschen zurückhalten sollen.«
    »Mach dir nichts ins Hemd. Maria ist eine unserer besten Agentinnen, und die Männer gehen für sie durchs Feuer. Es würde mir in der Seele wehtun, wenn man eine

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