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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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auf. Es liegt in den Armenvierteln von New Orleans.
    »Sind Sie bereit, Ash?«
    »Ja.«
    »Gut. Sie spielen den Papa, und ich die Mama.«

8
    Walls springt mit einem Satz in seine Shorts und hockt sich neben Maria auf den Anleger, die jetzt ihre Waffe auf das Unterholz gerichtet hält.
    »Das ist bestimmt ein Tier.«
    Wieder ertönt ein Knacken. Maria entsichert ihre Glock.
    »Kein Tier verursacht zweimal dasselbe Geräusch.«
    »Wir sind in einem Heiligtum, Maria. Hier kann niemand herein.«
    »Du meinst, wie bei Chester? Großer Gott! Holly!«

    »Nein, Maria!« Walls fasst in dem Augenblick, da sie auf die Hütte zueilen will, nach ihrem Bikinihöschen. Sie stößt einen Laut der Überraschung aus und hält das Höschen fest, das ihr über die Hinterbacken geglitten ist.
    »Lass mich los!«
    »Psst, Maria. Keine Bewegung.«
    Sie sieht zu Walls hin. Er hat die Augen geschlossen. Er versucht festzustellen, was sich da nähert. Erneut ist ein Knacken ganz in der Nähe der Hütte zu hören. Maria fährt zusammen, als in der Stille der Nacht eine Stimme ertönt.
    » Eko? Amilak nek an shteh? «
    Gordon lächelt. Er hat die drei weißen Umhänge erkannt, die aus dem Unterholz aufgetaucht sind und jetzt auf den Anleger zukommen, als schwebten sie über dem Gras. Er erhebt sich und macht Kano ein Zeichen, der soeben auf den Anleger getreten ist, gefolgt von Cyal und Elikan.
    » Salom Eko! Kan gag Maria sias epok morkan? «
    »Was sagen die?«
    »Sie wollen wissen, ob du deinen … äh … epok nicht runtertun kannst.«
    »Meinen epok ?«
    »Na, wie soll ich sagen? Das lässt sich schwer übersetzen. Grob gesagt bedeutet es eine Waffe, die viel Krach macht und zu nichts taugt.«
    »Eine Art Angeberdings?«
    »Ja, genau das bedeutet epok .«
    Kano umarmt Gordon, dann wendet er sich Maria zu und sagt mit einem Lächeln in den Augen: » Sabilak nek soy, Walls. Eko em Maria. Sisas kessen oy amilak .«
    Maria hört, wie Cyal und Elikan vor Lachen laut herausprusten.
    »Was sagt er?«
    »Dass du beim sabilak ziemlich viel herumschreist. Ihrer
Ansicht nach ist sabilak gut, weil er das Heiligtum festigt, womit der Erzfeind geschwächt wird.«
    »Soll das heißen, die haben uns zugesehen, während wir …«
    »Nein, sie haben uns gespürt, nichts weiter.«
    »Gordon, spüren oder sehen ist für die doch dasselbe.«
    »Da hast du nicht ganz unrecht.«
    »Das ist entsetzlich demütigend.«
    »Nicht für uns. Immerhin ist das eine ausgesprochen natürliche Sache. Außerdem war Eko ein großer Krieger. Vor Neera hatte er viele Frauen.«
    »Deine Ansprache als Höhlenmensch wärmt mir richtig das Herz, mein Schatz. Möchtest du, dass ich dir ein Bier hole, während ihr euch unter alten Kumpeln eure dämlichen Geschichten erzählt?«
    Gerade als Walls darauf antworten will, ertönt in der Stille ein Knirschen. Cyal dreht sich um und sieht mit zusammengekniffenen Augen zu einer Gestalt im Nachthemd hinüber, die langsam unter der Ulme schaukelt.
    »Die junge Mutter müsste um diese Zeit schlafen. Sie braucht ihre Kräfte.«
    »Was erzählst du komischer Elf da? Holly schläft seit zwei Stunden tief und fest.«
    Maria sieht in die von Cyal angegebene Richtung. Auch sie kneift die Augen zusammen. Hollys Gesicht scheint unter dem Mond zu leuchten.
    »Na, dann werde ich mir die junge Verehrungswürdige mal vorknöpfen. Die nächste Viertelstunde wird sie bestimmt nicht vergessen.«
    Von den Hütern gefolgt, geht Maria über den Anleger auf den Baum zu.
    » Eko, Maria nak kan skoy Holly .«
    »Maria, sie sagen, dass niemand eine Verehrungswürdige bestrafen darf.«

    »Ach ja? Wetten, dass doch?«
    Maria hat jetzt die Lichtung erreicht. Sie eilt auf das schaukelnde Mädchen zu.
    »Holly? Ich bin furchtbar wütend! Komm sofort von der Schaukel runter und leg dich wieder schlafen.«
    Maria hat fast das Gras um die alte Ulme erreicht, als Holly ihr den Kopf zuwendet. Sie bleibt stehen, als sie das Gesicht des Mädchens sieht. Ein sonderbares Lächeln umspielt ihre Lippen. Ihre Augen sind geschlossen, und sie atmet friedlich.
    »Holly?«
    Maria spürt, wie ihre Fußsohlen heiß werden. Rund um den Baum steigt Rauch aus dem Gras auf. Sie will näher treten, als sich Kanos Hand um ihren Arm schließt.
    »Lass mich los, oder ich schreie.«
    Kano beugt sich über sie und sagt ihr leise ins Ohr: »Psst. Maria.«
    Sie hebt den Blick. Die Blätter der Ulme haben angefangen, sich in der reglosen Luft zu bewegen. Manche beginnen, sich unter der Einwirkung

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