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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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Moines in den Mississippi mündet. Das mache den Ort zu einem besonders wirkungskräftigen natürlichen Heiligtum, dessen Kräfte zwar nicht genügten, den Erzfeind fernzuhalten, wohl aber, dem Leiden Einhalt zu gebieten, das Holly befallen hatte. Nach kurzem Schweigen hatte er hinzugefügt, er werde auf Decken am Boden schlafen, damit sich Maria und Holly richtig ausruhen könnten. Sie hatte ihm gedankt, sich dann im Badezimmer eingeschlossen
und war unter der Dusche in haltloses Schluchzen ausgebrochen.
    Schon seit einigen Minuten weint sie, und ihre Tränen vermischen sich mit dem Duschstrahl. Jetzt geht es ihr etwas besser. Sie stellt die Dusche ab und sieht zu, wie das Wasser zu ihren Füßen abläuft. Sie muss an Ashcrofts letzte Worte sowie an die Schreie denken, die er ausgestoßen hatte. Maria verlässt die Dusche und legt sich ein großes Handtuch um. Sie schaut sich im Spiegel an. Der Blick Gardeners sieht ihr entgegen. Sie ist jetzt ganz friedlich. Sie weiß, dass es nicht mehr weit ist.
    Sie lässt das durchnässte Duschtuch fallen, legt sich ein frisches Handtuch um und geht nach nebenan. Gordon hat den Fernseher eingeschaltet, den Ton aber heruntergeregelt, damit Holly nicht wach wird. Er ist eingeschlafen und liegt mit angezogenen Knien am Boden. Maria kommt der Gedanke, dass es mit ihm gut war, und sie überrascht sich bei der Vorstellung, dass es zweifellos noch besser gewesen wäre, wenn es länger gedauert hätte. Lächelnd betrachtet sie Holly. Wie immer hat sie sich bloßgestrampelt. Maria streicht ihr sacht über die Haut. Sie fühlt sich wieder glühend heiß an.
    » Sie müssen das Wesen töten, solange es noch nicht zu spät ist. Hören Sie? Sie müssen das Verbrechen Gottes mit dem Blut jenes Scheusals sühnen !«
    Maria schüttelt den Kopf, um die Erinnerung an Ashcrofts von Wahnsinn geprägte Stimme zu verscheuchen. Sie hätte ihn nie in dem Augenblick ansehen dürfen, als er auf die Morphiumpumpe drückte. Das Bild würde sie noch lange verfolgen. Sie nimmt das Handtuch ab und legt sich zu Holly unter die Laken. Sie drängt sich an die Kleine und nimmt ihre winzigen Fäuste in die Hände. Sie lächelt. Sie flüstert: »Ich will, dass du nie wieder Angst haben musst, Schätzchen, hörst du? Mama ist jetzt da.«

    Als Maria die Augen schließen will, öffnen sich Hollys Finger und legen sich sacht um die ihren. Sie sieht zu dem nach wie vor tief schlafenden Mädchen hin. Bevor sie noch etwas sagen kann, sinken ihre Lider. Sie versucht, dagegen anzukämpfen, bringt es aber nicht fertig. Eine warme Schwingung breitet sich in ihrem ganzen Körper aus. Sie kommt von Hollys Fingern. Man könnte glauben, dass es sich dabei um etwas Lebendiges handelt. Der Geruch nach Staub und Desinfektionsmittel im Zimmer löst sich auf. Maria spürt eine Bewegung und sieht in der Ferne ein grelles weißes Licht.
    Maria atmet eine völlig geruchlose Luft ein. Während sie durch die menschenleeren Straßen des neuen San Francisco geht, hebt sie den Blick zur riesigen blauen Kuppel, die sich über die ganze Stadt wölbt. Immer mehr Meteoriten prallen auf diesen atmosphärischen Schild. Tausende winziger blauer Blitze durchzucken das Magnetfeld weit hinten über den leeren Gebäuden.
    Maria ist reglos auf den Höhen oberhalb der alten Golden-Gate-Brücke stehen geblieben. Viel hat sich im Lauf der Jahrhunderte nicht verändert, wenn man davon absieht, dass die Pfeiler durch mehrere Lagen Uran verstärkt worden sind und aus dem aggressiv blauen Wasser, in dem sie stehen, Rauchwolken und türkisfarbene Gaswirbel aufsteigen.
    Maria richtet den Blick auf die Plattform, auf der gigantische Hallen und Raumschiffe von gewaltiger Größe stehen. Zwischen betonierten Flächen, die bis weit jenseits des Sichtfelds reichen, sieht man hier und da ein wenig phosphoreszierendes Wasser, ansonsten scheint das Meer vollständig verschwunden zu sein. Die letzten Transportmaschinen sind gelandet. Tausende von Menschen, die letzten Überlebenden der Erdmutter, strömen aus ihnen zu den Raumschiffen, deren gewaltige Hawking-Reaktoren
sich schon bald daranmachen werden, den Raum zu krümmen.
    Durch den Dunst in der Kuppel nimmt Maria blinkende Punkte in der Tiefe des Raums wahr. Von so ungeheurer Größe sind die vor einem halben Jahr gestarteten ersten Schiffe zur Besiedlung des Weltraums, dass man ihre Kondensstreifen nach wie vor ahnen kann. Noch sind sie nicht in die unsichtbaren Tiefen des Universums eingetaucht. Seit Monaten

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