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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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laut aufbrüllt und zu Boden sinkt. Mulligan hört, wie die Waffen der beiden über den Asphalt schlittern. Als Nächstes sagt Maria: »Chen, leg deine Waffe hin und dann dreh Alonso um und binde ihm mit seinem Gürtel den Oberschenkel ab.«
    »Was?«
    »Tun Sie, was sie gesagt hat, Chen!«
    »In Ordnung, Mully.«
    Maria hält Mulligan wie einen Schutzschild vor sich. Er ist wütend. Wütend und zugleich betrübt.
    »So. Jetzt rufen Sie Jones. Ich will, dass sie …«
    Ein dumpfer Aufprall. Mulligan krümmt sich. Die von Jones aus großer Entfernung vom Eingang des Krankenhauses abgefeuerte Kugel hat ihn unterhalb des Schulterblatts getroffen. Während er Parks’ Armen entgleitet, hat sie sich umgedreht und auf Jones gefeuert, woraufhin sich die junge Beamtin an den Unterleib greift und in ein Blumenbeet stürzt. Sogleich richtet Parks den Colt auf Chen, die versucht hat, ihre Waffe zu ziehen. Sie hält mitten in der Bewegung inne und richtet sich auf. Maria lächelt.
    »Werden Sie es auch nicht vergessen, Chen?«
    »Was?«
    »Man muss sich auf den Rücken legen und den Oberschenkel mit einem Gürtel abbinden.«
    Dann fällt der Schuss. Mit einem Laut der Überraschung fällt Chen auf die Knie. Parks drückt Mulligan, dessen Gesicht von Schmerz verzerrt ist, mit dem Rücken gegen den Cadillac.
    »Maria …«
    »Halt den Mund, Mully. Du hast einen Lungenschuss und musst aufrecht stehen bleiben, weil du sonst erstickst. Bei den anderen ist kein lebenswichtiges Organ getroffen.«
    Als Mulligan antworten will, legt ihm Maria einen Finger auf die Lippen und küsst ihn auf die Wange. Dann
sagt sie: »Tut mir leid, dass ich dir das mit Jenny vorgespielt habe. Sie fehlt mir.«
    Dann richtet sie sich auf, nimmt das Funkgerät an sich und geht zu ihrem Buick hinüber. Aus dem Krankenhaus strömen Schwestern und Männer mit Tragen. Ein Arzt hat sich bereits über Jones gebeugt. Parks hat den Buick erreicht. Sie steigt ein, startet den Motor, verlässt das Gelände im Schritt und fährt dann Richtung Autobahn. Die ersten Polizeifahrzeuge kommen ihr mit jaulender Sirene entgegen. Sie hebt das Funkgerät an den Mund.
    »Bist du noch da, Stuart?«
    »Ich höre.«
    »Deine kleinen Soldaten werden wieder auf die Beine kommen. Ich sag dir aber gleich: Wenn du mir noch mal welche auf den Hals schickst, knall ich die gnadenlos ab.«
    Seine Antwort hört Maria nicht, denn sie hat das Funkgerät gleich nach dieser Ankündigung ins Gestrüpp am Rande der Autobahn geworfen. Sie gibt Gas.

7
    Zwei Uhr nachts. Maria ist erschöpft. Bei ihrer Rückkehr ins Motel hatte sie Gordon wachgerüttelt. Gemeinsam hatten sie Holly in eine Decke gewickelt, das Motel durch den Notausgang verlassen und sich auf den Weg nach Norden gemacht, um den Straßensperren zu entgehen, die man mit Sicherheit errichten würde. Maria hatte Mulligans Empfangsgerät an sich genommen und es auf die Frequenz der Polizei eingestellt, um überwachte Autobahnabschnitte vermeiden zu können. Im Polizeifunk hieß es, dass sich die auf dem Parkplatz des Christian Hospital niedergeschossenen Beamten in ärztlicher Behandlung befänden und alle außer Lebensgefahr seien. Einer der Beamten hatte hinzugefügt,
die Frau, die sie niedergeschossen hatte, müsse eine verdammt gute Schützin sein.
    Gordon hatte seine Hand auf die Marias gelegt und gesagt: »Es tut mir wirklich leid.«
    Ohne etwas zu antworten, hatte sie den Blick fest auf die Straße gerichtet. Er hatte hinzugefügt: »Es geht Holly nicht gut.«
    Sie hatte sich umgedreht und dem Mädchen, das hinten schlief, eine Hand auf die Stirn gelegt. Sie war glühend heiß. Als sie Saint Louis hinter sich hatten, hatte sich Maria eine Zigarette angezündet und angefangen, sich zu entspannen. Nach langem Schweigen hatte Gordon gesagt: »Die werden uns wohl suchen, was?«
    Maria hatte genickt.
    »Hast du wenigstens etwas in Erfahrung gebracht?«
    »Ich möchte nicht darüber sprechen.«
    Dann hatten sie zwei Stunden lang kein Wort gewechselt. Kurz nach Mitternacht hatten sie die Grenze zum Staat Iowa überquert und am Ausgang von Keokuk an einem heruntergekommenen Motel haltgemacht. Gordon hatte ein Zimmer für zwei Nächte gebucht, ohne Hollys Anwesenheit zu erwähnen. Anschließend hatte Maria die Kleine, die seit Saint Louis nicht ein einziges Mal wach geworden war, auf das Doppelbett gelegt. Sonderbarerweise schien es ihr besser zu gehen. Gordon hatte das damit erklärt, dass Keokuk ganz in der Nähe der Stelle liegt, wo der Des

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