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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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besonders gefährlich ist, wenn man sie in die Enge getrieben hat.
    »Kintch, du gehst jetzt zurück.«
    »Tut mir leid, Chef.«
    »Halt den Mund und geh zurück. In Ordnung, Maria? Kintch geht jetzt zurück.«
    Ohne sich umzudrehen, setzt Kintch einen Fuß hinter den anderen und kehrt langsam auf seinen Posten zurück. Aus dem Funkgerät hört man Crossmans Stimme: »Was ist da los, Mulligan?«
    »Nichts Gutes. Sie ist davon überzeugt, dass wir sie umlegen wollen. Sie will sich selbst umbringen.«
    »Geben Sie sie mir.«
    Mulligan gibt Maria das Funkgerät.
    »Er will mit dir sprechen.«
    »Er soll zum Teufel gehen.«
    »Maria …«
    »Ich lass jetzt mein Magazin fallen, Mully. Dann nehm ich meine Waffe hoch, einverstanden?«
    »Nein, Maria.«
    Mit lautem Geräusch prallt das Magazin der Glock auf den Asphalt des Parkplatzes. Langsam lässt Maria den Mantel vom Arm gleiten. Man sieht ihre Waffe blitzen. Nachdem sie sich die Tränen von den Wangen gewischt hat, hebt sie den Pistolenlauf langsam zu ihrem Gesicht.
    »Lass das, Maria! Du musst erst mit ihm reden. Das bist du ihm schuldig.«
    »Ich bin ihm nichts schuldig.«

    »Dann tu es für mich. Tu zumindest das für mich.«
    Maria hält sich jetzt den Lauf unter das Kinn. Mulligan gibt ihr das Funkgerät. Crossman fragt: »Maria?«
    »Ich hab dir nichts zu sagen, Stuart.«
    »Und was mach ich hinterher mit der Kleinen? Soll ich sie der Fürsorge geben? Du weißt ja, dass ich Übung darin habe, kleine Mädchen in Pflegefamilien unterzubringen. Aber vorher wollte ich noch wissen, ob du das auch wirklich willst. Außerdem möchte ich von dir hören, was ich Holly sagen soll, wenn sie mich fragt, warum du sie allein gelassen hast.«
    »Ich bin erledigt, Stuart. Nach allem, was ich getan habe, müsste ich lebenslänglich Knast schieben.«
    »Es wird eine Untersuchung geben, Maria. Man wird versuchen, die Situation zu begreifen. Auf jeden Fall kannst du das nicht tun.«
    »Es ist widerlich, dass du das Mädchen auf diese Weise benutzt.«
    »Du meinst, weil ich versuche, dich zu retten? Damit kann ich gut leben. Jetzt möchte ich, dass du Mulligan deine Waffe gibst. Das könntest du für Holly tun.«
    »Für Holly?«
    »Ja.«
    Unter Schluchzen löst Maria langsam den Lauf von ihrem Kinn. Sie hat ihn so fest dagegen gedrückt, dass auf ihrer Haut ein kreisrunder Abdruck sichtbar ist.
    Mulligan muntert sie auf: »Gut so, Maria. Jetzt solltest du den Finger vom Abzug nehmen. Schön. Ich komm dann ganz langsam auf dich zu und nehm dir die Waffe ab. Einverstanden?«
    »Einverstanden, Mully.«
    »Und keine Dummheiten, nicht wahr?«
    »Keine Dummheiten.«
    Marias Augen stehen voller Tränen. Mulligan kommt
auf sie zu, wozu er das Schussfeld der anderen durchqueren muss. Sie lächelt ihm zu. Sie schließt die Augen. Sie spürt, wie sich seine Finger um ihre Waffe schließen. Sie lässt sie los und drängt sich an Mulligan, wobei sie die Schultern einzieht. Sie presst ihr Gesicht gegen das Hemd des Freundes. Er riecht nach Schweiß und Tabak. Sie spürt, wie seine große Hand tröstend über ihre Haare fährt.
    »Ist ja schon gut, Maria. Man wird sich um dich kümmern. Ich schwöre dir, dass man sich um dich kümmern wird.«
    Dann sagt er mit lauterer Stimme: »Ich habe Maria. Nehmt die Waffen runter. Wir gehen zu meinem Wagen. Macht keine Dummheiten.«
    Maria drängt sich in Mulligans Arme. Mit beruhigender Stimme sagt er dicht an ihrem Ohr: »So, das ist jetzt vorbei. Du bleibst an meiner Seite und lässt dich von mir wegbringen, ja?«
    Als in seinem Ohrhörer ein Rauschen ertönt, hört er auf zu sprechen. Eine Frauenstimme meldet sich: »Außenposten, hier Jones. Die Zielperson hat mich niedergeschlagen und das Gebäude verlassen. Sie trägt einen Revolver am Oberschenkel. Ich wiederhole: Parks hat einen Revolver.«
    Mulligan erstarrt, als er spürt, wie sich Parks’ Arme um ihn legen. Nach wie vor dicht an ihn gedrängt, hält sie ihm mit einer Hand den Colt an die Schläfe und zieht mit der anderen die Waffe, die er in seinen Holster geschoben hat. Mit ihr hält sie die drei anderen nicht mehr schussbereiten Beamten in Schach, die inzwischen näher gekommen sind.
    »Lasst sofort eure Waffen fallen. Ich sag das nicht noch mal.«
    Von diesem blitzschnellen Manöver überrascht, machen Kintch und Alonso eine Bewegung. Sogleich feuert Maria zwei Schüsse ab. Die erste Kugel trifft Alonso am Oberschenkel, sodass er stürzt. Die zweite zertrümmert Kintchs
Hüfte, worauf dieser

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