Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
Vom Netzwerk:
nehmen sie die Sonnenstrahlung in sich auf und speichern sie in ihren Milliarden Batteriezellen, bis die gesammelte Energie genügt, ihre Anti-Materie-Reaktoren in Betrieb zu nehmen. An Bord befinden sich die Reste der Menschheit: fruchtbare Paare, Naturwissenschaftler, Ingenieure und Greise, deren Erinnerungen verehrt werden. Auch Kinder sind dabei, Tausende folgsamer Kinder, die einander an der Hand halten, während sie die letzten der Siedler-Raumschiffe besteigen. Sie werden unterwegs heranwachsen, heiraten und altern. Sie werden ihre Eltern sterben und ihre Kinder heranwachsen sehen, die ihrerseits Kinder bekommen werden, während sie darauf warten, die neuen Welten zu erreichen. Ungeheuer große Schiffe, die in ihrem Inneren die Metastasen des Großen Krebsübels mit sich führen.
    Maria tritt ein Stück vor. Die Menschen lächeln und sehen zu ihr her. Sie ist ihnen jetzt so nahe, dass die Siedler-Raumschiffe ihr Gesichtsfeld vollständig ausfüllen. Es sieht aus wie eine gewaltige Mauer aus Kohlefaser und Stahl.
    Sie geht auf eine uralte Schwarze zu, die in gebeugter Haltung unmittelbar vor einem Schiff steht. Sie hat eine Art Krummstab in der Hand und eine Bernsteinperle um den Hals, die in bunten Farben schimmert. Die Menschen verneigen sich vor ihr, bevor sie im Inneren des Schiffs verschwinden. Maria bleibt stehen. Die Alte sieht sie an. Eine Verehrungswürdige Mutter. Die anderen Verehrungswürdigen
sind bereits mit den ersten Transporten aufgebrochen, doch sie ist noch da. Sie ist die Matrix, von der alles ausgeht; diejenige, die die Macht neu verteilt. Ihr Gesicht und ihr Blick sind unendlich alt. Maria betrachtet sie aufmerksam. »Wer seid Ihr?«
    »Na hör mal, Maria, kennst du mich nicht mehr?«
    »Holly? Großer Gott, Holly, bist du das?«
    Die Alte runzelt die Stirn. Es sieht aus, als versuche sie, sich an die Zeit zu erinnern, da sie so hieß. Sie lächelt.
    »Du musst jetzt aufwachen, abscheuliche Maria.«
    Maria fährt hoch und richtet den Blick auf Holly. Ein sonderbares Lächeln liegt auf den Lippen des Mädchens. Sie flüstert: »Hab keine Angst, Maria, wir sind da, um euch zu beschützen.«
    Maria nimmt Holly in die Arme und drückt sie an sich. Sie spürt, wie deren Hand ihre Schulter liebkost. Seltsamerweise ist ihre Angst verschwunden.

8
    Die schwarzen Kleinbusse bleiben wenige Meter vom Motel entfernt stehen. Die Schiebetüren öffnen sich nahezu geräuschlos. Rund dreißig Angehörige von Einsatzkommandos des FBI kommen heraus. Sie tragen Helme und kugelsichere Westen und sind mit Maschinenpistolen von Heckler und Koch sowie mit Pumpguns für den Naheinsatz bewaffnet. Sie sind für alle Eventualitäten ausgerüstet und haben Rammböcke, Kameras mit Glasfaseroptik sowie Behälter mit einem Gas dabei, das seine Opfer betäubt und damit kampfunfähig macht. Man kann es durch die Klimaanlage in jeden gewünschten Raum leiten.
    Ihr Anführer heißt Geko. Er ist ein Spezialist auf dem Gebiet der Geiselbefreiung und hat sich beim Sturm auf
Sektenlager in abgelegenen Gegenden die Sporen verdient. Er macht seinen Männern ein Zeichen, sich am Gebüsch entlang voranzuarbeiten. Sie rücken langsam vor und meiden jedes Risiko. Sie haben Zeit. Dem Motel-Betreiber ist ihre Anwesenheit nicht bekannt. Nichts darf Verdacht erregen. Sie wissen, dass ihre Zielperson nicht davor zurückschreckt, Menschen zu töten.
    Geko teilt zwei Gruppen von je zwölf Mann ein. Die erste betritt das Motel durch den Haupteingang und sorgt dafür, dass die Rezeptionistin keine Möglichkeit hat, Alarm zu schlagen. Die zweite geht über die Feuerleiter hinein, wobei die Männer jede einzelne Stufe mit Impulsscannern absuchen, um festzustellen, ob Parks dort Bewegungsmelder angebracht hat. Die übrigen Mitglieder des Kommandos halten sich im Gebüsch neben dem Motel bereit. Es sind Scharfschützen mit Nachtsicht-Zielfernrohren. Sie haben Befehl, ohne Anruf auf die Zielpersonen zu schießen und sich des Mädchens zu bemächtigen, sofern es den anderen entkommen sein sollte.
    Ein Rauschen in der Leitung. Die zweite Gruppe hat die Feuertreppe erreicht, über die man von außen in die einzelnen Stockwerke gelangen kann. Die erste Gruppe geht über die Haupttreppe. Vom Erdgeschoss aus haben sie die Fahrstühle außer Betrieb gesetzt und Wachposten an jeden Ausgang gestellt.
    Von außen kommen Männer durch den Notausgang und suchen mit ihren Nachtsichtgeräten den Weg durch den Korridor. Wieder ein Rauschen. Dann Gekos Stimme:

Weitere Kostenlose Bücher