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Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie

Titel: Die Brut des Bösen - Graham, P: Brut des Bösen - L'Apocalypse selon Marie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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»Nichts Auffälliges.«
    Vor Zimmer 311 treffen die beiden Gruppen aufeinander. Die Kreppsohlen ihrer Stiefel verursachen auf dem Teppichboden nicht das geringste Geräusch. Zwischen ihnen liegt die Tür, auf die sie es abgesehen haben. Sie atmen bewusst langsam. Auf ein Zeichen Gekos hin führt einer
der Männer eine Glasfaseroptik unter der Tür hindurch. Auf dem Bildschirm sieht Geko Teppichboden, links das Badezimmer. Ein altes geblümtes Kleid und ein Regenmantel liegen auf dem Boden. Der Duschvorhang ist offen. Niemand ist im Raum zu sehen. Das Objektiv untersucht auch den Schlafraum. Ein eingeschalteter Fernseher, der ohne Ton läuft, wirft einen geisterhaften Schein auf die Tapete. Die Klimaanlage ist ausgeschaltet. Auf einem Doppelbett liegen Gestalten. Der Mann, der die Kamera bedient, wendet sich Geko zu, der ihm ein Zeichen macht, dass er genug gesehen hat. Der Mann holt sein Gerät wieder ein und tritt beiseite. Ein zweiter Mann beugt sich über Geko und fragt leise: »Gas?«
    »Nein. Die Klimaanlage läuft nicht.«
    Der Mann murmelt dem Einsatzleiter zu, dass er das Gas durch einen Schlauch unter der Tür einführen könne. Geko schüttelt den Kopf. Das würde zu lange dauern und möglicherweise Lärm machen. Er bedeutet seinen Männern, sich bereitzuhalten, und schiebt eine Magnetkarte in den Schlitz des Türschlosses. Ein grünes Licht leuchtet auf, ein leises Knacken. Geko drückt sacht auf die Klinke, um sich zu vergewissern, dass Parks die Tür nicht von innen verriegelt hat. Er schiebt sie einige Millimeter weit auf und flüstert in sein Mikrofon: »An alle. Es geht los.«
    Geko stürmt als Erster ins Zimmer. Sechs Männer folgen ihm und sichern in alle Richtungen. Geko richtet seine Maschinenpistole auf das Bett. Von seinen Männer gedeckt, drückt er den Lauf seiner Waffe auf die Gestalten. Er findet keinen Widerstand. Enttäuscht reißt er die Laken beiseite, die über Kopfkissen und zusammengerollte Decken gebreitet sind. Offensichtlich hat Parks das vor dem Verlassen des Motels arrangiert. Er sagt in sein Mikrofon: »Hier Geko. Die Verdächtigen sind auf und davon.«

    »Wundert Sie das?«
    »Offen gesagt, nein, Mr. Crossman.«
     
    Auf dem Parkplatz des Christian Hospital schaltet Crossman sein Funkgerät aus und steckt sich eine Zigarette an. Tief saugt er den Rauch des braunen Tabaks ein und fragt sich, wie Maria ein solches Teufelszeug rauchen kann. Sein Stellvertreter Emmerson ist offensichtlich enttäuscht.
    »Hast du wirklich geglaubt, dass sie so blöde sein würde, nach dem Geballer hier in ihrem Motel zu bleiben?«
    »Ich hatte es gehofft. Es hätte die Sache einfacher gemacht.«
    »In den nächsten Stunden wird nichts einfach sein, mein Bester. Wir brauchen das Mädchen dringend und müssen Parks packen, bevor sie etwas tut, das sich nicht wiedergutmachen lässt.«
    »Du hast gut reden, Stuart! Uns ist schon wieder ein Wissenschaftler hopsgegangen, und fünf Beamte sind mehrere Wochen dienstunfähig. Was soll denn noch passieren?«
    »Findest du nicht auch, dass wir von Glück sagen können, dass die nicht noch viel länger dienstunfähig sind?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Dass es für Parks ein Kinderspiel gewesen wäre, sie zu erledigen. Sie hat es aber nicht getan. Warum wohl?«
    »Sag es mir.«
    »Meiner Ansicht nach wollte sie uns damit ein Zeichen geben. Sie will, dass wir sie gewähren lassen. Sie ist auf einer Fährte und braucht Zeit, um sie bis zu Ende zu verfolgen.«
    »Sag bloß nicht, du willst dir das in aller Ruhe mit ansehen!«
    »Uns bleiben nur zwei Möglichkeiten, Stan. Wir können ein Kesseltreiben auf sie veranstalten, wie bei einer Tigerjagd,
mit allen Gefahren, die das mit sich bringt. Wir können sie aber auch laufen lassen. Dann versuchen wir rauszukriegen, wohin sie will und holen sie im Guten zurück.«
    »Ist dir klar, dass du dem Präsidenten Rechenschaft schuldest? Er hat vor fünf Minuten angerufen und tobt vor Wut.«
    »Ich brauche vierundzwanzig Stunden.«
    »Jetzt, wo der Notstand ausgerufen ist? Er hat dir zehn Stunden zugestanden, danach muss ich Parks’ Personenbeschreibung an die Sperren des Militärs melden, die jetzt mehr oder weniger überall eingerichtet werden. Bis dahin verdreifache ich die Überwachung der anderen Wissenschaftler auf der Liste. Falls ich die Frau in die Finger kriege, wird keine Sekunde gefackelt.«
    »Ich verstehe.«
    Crossman drückt seine Zigarette aus und sieht Emmerson nach. Dieser wendet sich noch einmal

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