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Die Bucht der schwarzen Perlen

Die Bucht der schwarzen Perlen

Titel: Die Bucht der schwarzen Perlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Erfolg?«
    »Nichts.«
    »Strand! Das ist eine Idee! Die Poren auslüften und schwimmen in der Lagune.« Willmore setzte sich auf das Bett und gähnte herzhaft. Dann fiel sein Blick auf die regungslose Tama'Olu. Sofort erkannte er, daß sie nackt war, aber im Gegensatz zu Dr. Rudeck regte ihn das nicht auf. »Sie hat schon geschwommen und schläft wieder, was?«
    »Ja. Wir haben uns bei der Nachtwache abgelöst. Sie lagen ja da wie ein nasser Sack.«
    »Verzeihen Sie, Ron. Ich weiß, das war mein Fehler.« Er sah hinüber zum Infusionsgalgen und wischte sich über die Stirn. »Die wievielte Flasche ist das?«
    »Die vierte. Tama'Olu hat sie immer gewechselt. Sie muß auch die Nadel aus der Vene gezogen haben, als die vierte Flasche leer war und Blut in den Schlauch floß. Sie hat Ihnen genau zugesehen und es einfach nachgemacht.«
    »Eine medizinische Naturbegabung.« Willmore schwang die Beine auf die Erde, blieb aber sitzen, weil alles um ihn herum zu schwanken begann. »O mein Kopf! Mir ist, als hätte ich in einer Waschmaschine übernachtet, die nicht abgestellt war. Aber nach einem Bad im Meer bin ich wieder klar, darauf können Sie sich verlassen …«
    »Bevor Sie ins Wasser gehen, Jack, haben wir noch etwas zu besprechen.« Ron setzte sich neben Willmore auf das Bett. Willmore sah ihn erstaunt an.
    »Das klingt ja so ernst und wichtig …«
    »Es ist auch ernst, Jack. Dr. Rudeck ist zwar draußen am Strand – aber er schwimmt nicht. Er liegt mit dem Gesicht im Sand und ist tot.«
    Willmore begriff nicht sofort, was Ron da sagte, aber dann klappte sein Unterkiefer herunter. »Mein Gott«, murmelte er erschüttert, »er hat sich totgesoffen, was? Herzschlag, als er in die heiße Luft kam …« Er wollte aufspringen, aber Ron drückte ihn auf das Bett zurück.
    »Er wurde dabei überrascht, als er Tama'Olu vergewaltigen wollte.«
    »Das sieht ihm ähnlich! Haben Sie nicht bemerkt, wie scharf er auf Ihre Frau war? Und beim Vergewaltigen hat er einen Herzschlag bekommen, ist es so?«
    »Nein. Er wurde von Tamas drei Brüdern mit den Speeren getötet.«
    Willmore riß wieder den Mund auf, aber diesmal lag Entsetzen in seinem Blick. Nur mühsam konnte er hervorstoßen:
    »Diese Wilden … sie haben ihn ermordet? Ron, das ist ja fürchterlich! Wenn ich das in Pangai melde …«
    »Eben. Sie sagen es selbst. Und deshalb, Jack, können Sie nicht nach Pangai zurück.«
    »Was sagen Sie da?« Willmore schoß empor, sein Kater war wie weggeblasen. Völlig klar war er plötzlich im Kopf und begriff seine Situation. »Das können Sie doch nicht machen, Ron! Ich habe Ihre Frau doch nicht angefaßt!«
    »Aber Sie werden in Pangai der Polizei alles berichten.«
    »Dazu bin ich doch verpflichtet!«
    »Und ich bin verpflichtet, mein Paradies zu erhalten. Sie werden bei uns als lieber Gast wohnen.«
    »Ich denke nicht daran! Ich fliege sofort wieder heim.«
    »Zuerst begraben wir Dr. Rudeck.« Ron winkte Willmore zurück, als dieser zur Tür rannte. »Jack, seien Sie kein Narr. An Ihren Hubschrauber kommen Sie gar nicht heran, die drei Krieger stehen dort als Wache.«
    »Das ist Freiheitsberaubung, Ron!« schrie Willmore außer sich.
    »Nennen Sie es, wie Sie's wollen. Sie bleiben bei mir auf der Insel. Wir werden Ihnen eine schöne Hütte bauen, und bei meinem nächsten Ausflug nach Papeete werde ich Ihnen aus der Zivilisation alles mitbringen, was Sie brauchen. Bis dahin sind Sie mein Gast und helfen mir beim Kabelziehen für das elektrische Licht.«
    »Einen Teufel werde ich tun! Ron, überlegen Sie doch mal logisch: Wenn ich heute nicht nach Pangai zurückkomme, wird man mich suchen.«
    »Wo? Diese Insel hier gibt es nicht. Keiner wird so weit außerhalb des Archipels suchen, weil da eben nichts mehr ist als Ozean.«
    Ron erhob sich nun auch von dem Bett, streichelte im Vorbeigehen Tama'Olu über das Haar und stieß vor Willmore die Tür auf. »Begraben wir jetzt Rudeck«, sagte er. »Hinter den Büschen am Waldrand. Ich habe aus Papeete Spaten und Hacken mitgebracht. Aber erschrecken Sie nicht, Jack. Dr. Rudeck sieht nicht sehr vorteilhaft aus.«
    »Im Moment bin ich wehrlos und muß gehorchen, Ron.« Willmore trat neben Ron aus der Hütte ins Freie. Die Hitze schlug ihm entgegen wie ein Hammer. »Aber einmal und irgendwie zahle ich Ihnen das heim. Sie bekommen die Rechnung, verlassen Sie sich darauf.«
    Sie gingen hinunter zum Strand, um Dr. Rudeck zu begraben.
    Aber der Arzt war nicht mehr da. Nur ein großer

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