Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind
hielten, weg. Den Bogen und das Pfeilbündel gaben sie Destral. Neugierig versuchte er, den Bogen zu spannen, musste jedoch zu seinem Ärger feststellen, dass er die Sehne trotz all seiner Kraft nur ein paar Zoll nach hinten gezogen bekam. «Hackt ihm die Finger ab», befahl er wütend und schleuderte den Bogen ins Gras, «und zieht der Kleinen die Sachen aus.»
Ein Mann und eine Frau schnappten sich Geneviève und zerrten ihr das Kettenhemd über den Kopf, ohne ihre Schmerzensschreie zu beachten. Thomas versuchte, sich den beiden Männern zu entwinden, die ihn festhielten, als plötzlich Philin dazwischensprang. «Hört auf», rief er.
«Wie bitte?» Destral starrte Philin ungläubig an. «Bist du verrückt geworden? Was soll das?»
«Ich habe ihm angeboten, sich uns anzuschließen», sagte Philin nervös. «Weil er meinen Sohn verschont hat.»
Thomas verstand den Wortwechsel nicht, der in der Sprache des Südens geführt wurde, aber es war offensichtlich, dass Philin für ihn um Gnade bat, und es war ebenfalls klar zu erkennen, dass Destral, der eine große Axt über der Schulter trug, nicht gewillt war, dieser Bitte nachzukommen. «Du willst, dass er sich uns anschließt?», brüllte Destral. «Weil er deinen Sohn verschont hat? Grundgütiger, und so was will ein coredor sein! Du bist ein elendes, feiges Stück Hasenscheiße!» Er nahm die Axt von der Schulter, schlang sich das Band, das am Griff befestigt war, um das Handgelenk und ging auf den hochgewachsenen Philin zu. «Ich überlasse dir ein Dutzend meiner Leute, und du lässt die Hälfte davon abschießen! Dieser Mann und seine Frau haben sie getötet, und du willst, dass sie sich uns anschließen? Wenn das Kopfgeld nicht wäre, würde ich ihn auf der Stelle umbringen. Ich würde ihm den Bauch aufschlitzen und ihn an seinen verfaulten Eingeweiden aufhängen. Stattdessen werde ich ihm für jeden Mann, den er getötet hat, einen Finger abhacken.» Er spuckte Thomas vor die Füße, dann wies er mit der Axt auf Geneviève. «Und danach kann er zusehen, wie sie mir das Bett wärmt.»
«Ich habe ihm angeboten, sich uns anzuschließen», wiederholte Philin stur. Sein Sohn, dessen Bein noch immer geschient war, humpelte auf derben, aus Eichenästen gezimmerten Krücken vor und stellte sich neben ihn.
«Willst du um ihn kämpfen?», fragte Destral. Er war nicht so groß wie Philin, aber breit in den Schultern und von einer rohen, gedrungenen Kraft. Er hatte ein plattes Gesicht mit gebrochener Nase und Augen wie ein Bluthund, Augen, in denen die schiere Lust an der Gewalt funkelte. In seinem zerzausten Bart hingen Speicheltropfen und Essensreste. Er schwang die Axt, dass die Schneide im Dämmerlicht aufleuchtete. «Na los, kämpf mit mir», forderte er Philin streitlustig auf.
«Ich will nur, dass er am Leben bleibt.» Philin hatte keine Lust, mit seinem brutalen Anführer die Klingen zu kreuzen, doch die übrigen coredors hatten Blut gerochen. Sie bildeten einen Kreis und feuerten Destral grinsend an. Philin wich zurück, bis es nicht mehr weiterging.
«Kämpft!», riefen die Männer. «Kämpft!» Ihre Frauen fielen in die Rufe ein und forderten Philin auf, ein Mann zu sein und sich der Axt zu stellen. Diejenigen, die hinter Philin standen, stießen ihn nach vorn, sodass er einen Satz zur Seite machen musste, um nicht mit Destral zusammenzustoßen, der ihm eine Ohrfeige verpasste und ihn herablassend am Bart zupfte.
«Kämpf mit mir», sagte Destral, «oder hack dem Engländer selbst die Finger ab.»
Thomas verstand nach wie vor kein Wort, aber Philins unglücklicher Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass die Dinge nicht gut standen. «Na los!», sagte Destral. «Hack ihm die Finger ab! Sonst hacke ich dir deine ab.»
Der junge Galdric zog das Messer und hielt es seinem Vater hin. «Tu es», sagte er, und als Philin das Messer nicht nahm, wandte er sich an Destral. «Ich tue es!»
«Nein, dein Vater wird es tun», erwiderte Destral amüsiert, «und zwar hiermit.» Er löste die Schlaufe von seinem Handgelenk und hielt Philin die Axt hin.
Philin hatte zu viel Angst, um sich zu widersetzen. Er nahm die Waffe und ging auf Thomas zu. «Es tut mir leid», sagte er auf Französisch.
«Was tut dir leid?»
«Dass ich keine andere Wahl habe.» Philin sah elend aus, ein gedemütigter Mann, und er wusste, die übrigen coredors weideten sich an seiner Scham. «Leg die Hände auf den Stamm», sagte er, dann wiederholte er den Befehl in der Sprache des
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