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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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hochgehumpelt und hinkte auf Umber zu, der sich leise mit Fay unterhielt. Der Mann flüsterte Umber etwas ins Ohr. Umber erbleichte, entschuldigte sich und eilte nach unten.
    Hap folgte ihm und versuchte dabei seine Angst zu ignorieren. Als er nach unten kam, hörte er wütende Stimmen.
    Â»Wir werden der Shark niemals entkommen!«
    Â»Auf diese Weise werden wir alle umgebracht!«
    Â»Vielleicht sollten wir uns ergeben – Magador will bestimmt nur dieses Schiff und verschont uns, damit wir weiterrudern können.«
    Hap schaute die beiden Reihen mit Ruderern an. Er sah schweißnasse Gesichter, gebleckte Zähne, wütend zusammengezogene Brauen und sehnige, muskulöse Arme, die immer noch im Takt ruderten.
    Â»Glauben Sie mir, Gentlemen – Ihre einzige Chance liegt in dem Kurs, den wir eingeschlagen haben«, rief Umber und hob beschwichtigend beide Hände. »Ich verspreche Ihnen: Sie werden alle belohnt. Jeder von Ihnen erhält dreißig Goldstücke. Und ich werde mit meinem Vermögen und meinem Einfluss sicherstellen, dass Sie alle in Ihre Heimat zurückkehren können.«
    Einer der Ruderer stand auf und ließ das Ruder fallen. »Was nützt uns Gold, wenn wir tot sind? Wenn wir uns jetzt ergeben, lässt er vielleicht Gnade walten!« Das nächste Ruder in der Reihe schlug gegen seins, und die Störung des Rhythmus’ setzte sich in beiden Richtungen fort. Das Murren wurde lauter, da plötzlich alle durcheinanderredeten.
    Fay schob sich an Hap vorbei. Sie war so leise heruntergekommen, dass er sie gar nicht bemerkt hatte. Sie ging an Umber vorbei und starrte die Ruderer mit in die Hüften gestemmten Fäusten an.
    Â»Gnade?«, rief sie. Irgendetwas in ihrer Stimme erregte die Aufmerksamkeit der Männer, und alle Köpfe drehten sich zu ihr. Auch Hap schaute sie, von ihrer wilden Schönheit fasziniert, unverwandt an.
    Â»Ihr erwartet Gnade von Magador?«, rief sie und schaute von einem Mann zum nächsten. »Niemand hat mehr Zeit in seiner Gesellschaft verbracht als ich, seine Gemahlin. Und ich sage euch, es wird keine Gnade geben. Und was glaubt ihr wohl, was er mit mir machen wird, wenn er uns kriegt? Der Frau, die aus seinen Fängen geflohen ist? Wollt ihr mich diesem Schicksal aussetzen? Ihr alle?«
    Die Männer starrten sie an und bekamen rote Köpfe bei ihren Worten. Die Ruder schlugen wieder im Takt.
    Â»Aber nicht für mich solltet ihr rudern, ihr tapferen Männer, sondern für euch selbst und eure Freiheit. Habt ihr euch nicht genug an euren Ketten wund gescheuert? Ist es nicht ein Geschenk, dass eure Glieder Bewegungsfreiheit haben? Es muss doch für jeden von euch etwas geben, wofür er leben will!«
    Ein junger Mann in Fays Nähe ergriff das Wort. Sein Gesicht zuckte vor Aufregung. »Ich möchte meine Frau wiedersehen. Und meinen kleinen Sohn.«
    Â»Und das wirst du auch«, sagte Fay. »Ich glaube fest daran. Aber wir müssen den Männern vertrauen, die jetzt unsere Führung übernommen haben. Ihretwegen ist Brugador, der Tyrann, tot, und sein Sohn aus dem Königreich geflohen. Ich sage euch, glaubt diesen Männern.« Sie drehte sich um und schaute Umber an. »Weil ich es auch tue.«
    Umber schloss die Augen und verneigte sich in ihre Richtung.
    Der Trommler behielt sein flottes Tempo bei, doch jeder Schlag klang nun lauter. »Kommt, Brüder!«, rief er. »Das ist jetzt unser Schiff, und was ist schon der Wind gegen unsere Herzen?«
    Umber führte Fay und Hap die Treppe hoch. Oben atmete er erleichtert auf. Er wandte sich zu Fay, schüttelte bewundernd den Kopf und nahm ihre Hand. Dann öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, doch Oates kam ihm zuvor: »Umber!«, rief er. Er stand neben Barber am Ruder. Barber starrte mit offenem Mund nach oben und Oates wies mit dem Daumen in den Himmel.
    Â»Da sind Sie ja!«, rief eine kräftige Stimme von oben. Die Silkship schwebte dreißig Meter über ihren Köpfen.
    Die Männer an Deck griffen hektisch nach ihren Speeren, Äxten, Landungshaken, nach allem, was ihnen zur Abwehr des Eindringlings aus der Luft geeignet erschien. »Beruhigen Sie sich, Gentlemen!«, rief Umber. »Das ist ein Freund.«
    Pilot lehnte über dem Rand der Gondel und spähte mit finsterer Miene zur Shark , wo die Männer mit ihren Bogen Aufstellung nahmen. »Soll ich Ihnen eine Leiter runterlassen, Umber?

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