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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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wir werden tun, was auch immer dazu erforderlich ist.«
    Hap warf erneut einen Blick auf die reglose, in Segeltuch gewickelte Gestalt. Die Spinnenleute hatten Fäden um Knöchel, Knie, Taille, Brust und Hals gewunden und das Paket auf diese Weise fest zugebunden. »Aber es gibt nichts, was wir tun können, Lord Umber. Nur Caspar wusste, wo die Schatulle ist. Und jetzt ist er tot.«
    Umber schürzte die Lippen. »Wie ich schon sagte, Hap. Wir werden tun, was auch immer dazu erforderlich ist .«
    Hap zog die Augenbrauen zusammen. Er konnte sich nicht vorstellen, was Umber meinte.
    Â»Ich tue es nur ungern und ich nehme an, euch wird es nicht anders gehen«, sagte Umber. Er wandte ihnen den Rücken zu und senkte den Kopf. »Aber ich habe Pilot gebeten, uns zurück zu den Seelenkrebsen zu bringen.«
    Hap drehte sich der Magen um. Er sprang auf die Füße, beugte sich über die Seitenwand der Gondel und übergab sich ins Meer.

28
    H aps Blick wanderte unwillkürlich immer wieder zu der verhüllten Leiche hin, auch wenn er es gar nicht wollte. Und jedes Mal steckte er den Kopf zwischen die Knie und verschränkte die Hände im Nacken. Umber musste das mitbekommen haben, denn während Hap sein Gesicht verbarg, flüsterte er Pilot etwas zu. Hap hörte das Getuschel der Spinnenleute und dann die Geräusche von scharrenden Klauen und raschelndem Stoff. Als er das nächste Mal aufschaute, war Caspars Leiche nirgends mehr zu sehen. Hap entdeckte sie eine Weile später, als er durch die Lücken im frisch reparierten Boden blickte – sie baumelte an dünnen Seilen aus Seide unterhalb der Gondel.
    Umber saß neben dem Käfig mit dem kleinen Drachen und fütterte ihn häppchenweise mit Fisch, den die Spinnenleute gefangen hatten. Der Drache verschlang die Stücke mit großem Appetit, riss das Maul auf und verlangte kreischend nach mehr.
    Â»Wie geht es Juwel?«, fragte Hap und kniete sich neben ihn.
    Â»Juwel? Du hast ihr einen Namen gegeben?«, fragte Umber.
    Hap zuckte mit den Schultern. »Das war Sable.«
    Â»Ah, Sable«, sagte Umber und grinste verschmitzt. Er boxte Hap spielerisch gegen die Schulter. »Juwel ist ein toller Name für diese großartige Kreatur. Nach all der Aufregung ist dies meine erste Gelegenheit, sie in Ruhe zu studieren. Zumindest glaube ich, dass es eine Sie ist. Sieh dir diese Glieder an … fast katzenartig. Und siehst du den Flaum an ihren Flügelspitzen und da unten rings um ihren Hals herum? Das werden vielleicht mal Federn, wenn der Drache ausgewachsen ist.«
    Â»Lord Umber«, sagte Hap, »müssen wir das wirklich tun?«
    Umber schürzte erneut die Lippen. »Den Drachen studieren?«
    Hap schüttelte den Kopf und zeigte nach unten, wo Caspars Leiche hing. »Vielleicht brauchen wir ja gar nicht mehr über die Fädenzieher herauszufinden. Ich meine, vielleicht will Willy Nilly es ja gar nicht.«
    Umber trommelte mit den Fingern auf seine Kniescheiben. »Hap, wenn er nicht wollte, dass wir es herausfinden, hätte er dich nicht in meine Obhut gegeben. Dinge zu erforschen ist verdammt noch mal meine größte Leidenschaft. Ich kann da nicht widerstehen.«
    Hap kniff die Augen zu. »Aber Caspar auf die Insel mit diesen Krebsen zu bringen … das ist nicht richtig …«
    Â»Es ist meine Entscheidung, Hap. Du musst die Schuld dafür nicht auf dich nehmen.« Umber steckte ein weiteres Fischhäppchen zwischen die Gitterstäbe des Käfigs, und der Drache schnappte danach.
    Als sie die Insel mit den Seelenkrebsen schließlich erreichten, konnte Hap es nicht mit ansehen. Er ging zum anderen Ende der Silkship und hielt den Blick unverwandt auf den Horizont gerichtet. Nur einmal spähte er ganz kurz nach unten und sah, wie die Seelenkrebse auf dem kleinen Flecken Land zu Hunderten aus den Ritzen und Höhlen strömten. Sie plapperten in all ihren Stimmen und Sprachen und reckten ihre Scheren gen Himmel, als sie das Luftschiff und den verhüllten Körper, der nun herabgelassen wurde, über sich schweben sahen. Danach hielt Hap die Augen für lange Zeit geschlossen, und als er Geräusche hörte, steckte er sich die Daumen in die Ohren und summte vor sich hin.
    Nach einiger Zeit bemerkte er eine allgemeine Unruhe und Umber rief hinter ihm:
    Â»Geschafft! Zieht ihn hoch! Pass auf die Scheren auf, Arabell! Vorsichtig … Sehr

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