Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
Vom Netzwerk:
Stundenglas bringen, Kapitän?«
    Innerhalb einer Stunde war klar, dass Hap und Umber Recht hatten. Die Eruptionen zu beiden Seiten der Spalte verloren in regelmäßigen Abständen zeitgleich an Intensität.
    Â»Ich kann es trotzdem nicht riskieren, mit der Bounder da durchzusegeln«, sagte Sandar. »Es tut mir leid, Umber, aber bei dem schwachen Wind glaube ich nicht, dass sie schnell genug wäre. Sehen Sie sich dieses brennende Zeug da in der Luft an – die Segel würden Feuer fangen. Aber ich glaube, die Jolle mit einigen guten Ruderern – und ihrem Oates darunter – könnte es schaffen. Wäre Ihnen das recht?«
    Umber rieb sich grinsend die Hände. »Das wäre ganz großartig!«
    Sandar wandte sich an die Mannschaft. »Ich brauche sechs Männer am Ruder für Lord Umber. Freiwillige?«
    Die Männer starrten auf die Felsen. Nicht einer trat vor und nicht eine Hand hob sich.
    Â»Wie wäre es, wenn es für jeden Ruderer fünf Goldstücke gäbe?«, fragte Umber, und plötzlich gab es mehr Freiwillige als Plätze auf der Jolle.
    Das kleine Boot näherte sich dem Spalt. Auf beiden Seiten gab es hässliche Erhebungen aus zerklüftetem schwarzen Gestein, das im Wasser dampfte und schwarzen Rauch und glühendes Magma auswarf. Die gewaltige Wand aus Wasserdampf verdeckte vor ihnen den Himmel. Stücke grauer Materie hüpften auf dem Wasser auf und ab und schlugen gegen das Boot. Umber, der am Bug saß, griff ins Wasser, zog eins heraus und hielt es hoch, damit Hap es sehen konnte. »Bimsstein!«, rief er. »Vulkangestein. Der einzige Stein, der auf dem Wasser schwimmt.«
    Hap saß mit einem Eimer Wasser zwischen den Füßen im Heck. Wenn geschmolzenes Gestein oder glühende Asche auf dem Boot landete, war es seine Aufgabe, sie zu löschen. Balfour hockte mit einem weiteren Eimer neben Umber. Die meisten Ruderer, darunter auch Oates, hatten Tücher ins Meer getaucht und sie sich über Kopf und Schultern gelegt. Hap senkte eine Hand ins Wasser – es war fast zu heiß, um es zu berühren. Na, toll, dachte er. Wenn ich diesmal ertrinke, werde ich noch zusätzlich gekocht .
    Â»Haltet hier erst mal, meine Freunde«, sagte Umber, und sie hörten ungefähr dreißig Meter vor dem Inferno auf zu rudern. Hap spürte die Hitze im Gesicht. Die Männer wischten sich mit den Ärmeln über die Brauen, damit ihnen der Schweiß nicht in die Augen lief und dort brannte.
    Umber schaute mit dem üblichen freudigen Grinsen im Gesicht zwischen der Sanduhr in seiner Hand und dem Spalt im Gestein hin und her. Die Eruptionen wurden erst an der linken, dann an der rechten Seite schwächer. Auch die Lavafontänen, die so hoch in die Luft reichten, wie der Mast der Bounder , wurden kleiner, bis sie nur noch etwa die Hälfte ihrer ursprünglichen Höhe hatten.
    Â»Jetzt! Los!«, rief Umber und zeigte nach vorn. »Wir haben weniger als eine Minute!«
    Die Männer legten sich in die Ruder, und die Jolle schoss nach vorn. Dann tauchten die Ruder erneut ins Wasser; die Ruderer stöhnten vor Anstrengung. Hap hob den Eimer in seine Arme, bereit, jederzeit das Wasser zu verspritzen. Die Jolle glitt durch die Wand aus Dampf, die in der Nähe der Meeresoberfläche nur ein dünner weißer Nebel war.
    Â»Und das für mickrige fünf Goldstücke«, murmelte einer der Ruderer. »Meine Mutter hat einen Dummkopf zur Welt gebracht!«
    Â»Halt den Mund und zieh!«, rief sein Nebenmann.
    Rotglühende Hitze strömte über sie hinweg, als sie den Spalt erreichten. Die Eruptionen waren jetzt gefährlich nah. Stücke geschmolzenen, rauchenden Gesteins regneten zischend neben ihnen ins Wasser.
    Â»Wir schaffen es!«, rief einer der Ruderer halb grunzend, halb schreiend. Seine Augen drohten jeden Moment aus ihren Höhlen zu quellen. Der Feuerstrahl zu ihrer Linken grollte und gewann sowohl an Höhe als an Breite. Hap hielt den Atem an.
    Sie waren durch. Die Luft kühlte ab, das Boot tauchte aus dem Dampfschleier auf und trat in das Innere des Infernos ein. Die Ruderer saßen mit Blick zum Heck, so dass Umber, Balfour und Hap zuerst erspähten, was sich darin verbarg. Haps Muskeln erschlafften bei diesem Anblick. Erst als er plötzlich einen scharfen Schmerz am Fuß verspürte, wurde ihm bewusst, dass ihm der Eimer aus der Hand gerutscht war.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher