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Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Die Bücher von Umber: Drachenspiele

Titel: Die Bücher von Umber: Drachenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. W. Catanese
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Sophie konnte hervorragend zeichnen, und mit Hilfe einer künstlichen Hand, die Umber für sie angefertigt hatte, damit sie einen Bogen halten konnte, war sie außerdem eine ausgezeichnete Bogenschützin.
    Hap wartete, bis sie innehielt, um den Pinsel ins Tintenfass zu tauchen. »Hallo, Sophie.«
    Â»Oh, hallo, Hap«, antwortete sie und ließ ihren entstellten Arm unter dem Tisch verschwinden.
    Â»Lass dich nicht stören«, sagte Hap.
    Â»Ist schon in Ordnung. Ich arbeite gerade an einer Skizze der Seeriesen.« Sie betrachtete mit gerunzelter Stirn das Pergament. »Aber ich glaube, ich hab sie nicht richtig getroffen. Sie wirkten irgendwie bedrohlicher.«
    Â»Ich bin sicher, deine Zeichnung ist wunderbar«, erwiderte Hap. »Aber du wirst bald noch andere Dinge zu skizzieren und zu malen haben. Drachen vielleicht.«
    Sophie wandte ihr Gesicht ab und schaute aus dem schmalen Fenster hoch in der Wand. »Ich komme nicht mit auf diese Reise, Hap.«
    Hap starrte sie verblüfft an. »Ich dachte, du würdest immer mitfahren.«
    Â»Diesmal nicht.«
    Â»Aber warum?«
    Â»Ich … äh, ich habe einfach zu viel zu tun.«
    Hap zog die Augenbrauen hoch. Das ergab keinen Sinn. »Aber … du musst mitkommen!«
    Sie drehte sich auf ihrem Stuhl um und beugte sich wieder über ihre Skizze. »Ich möchte wirklich nicht darüber reden. Tut mir leid, Hap.«
    Â»Aber …«
    Â»Würdest du mich entschuldigen, Hap? Ich muss das hier jetzt fertigstellen und brauche dafür Konzentration.«
    Hap zog den Kopf zwischen die Schultern. »Na gut«, sagte er und verließ das Zimmer.
    Die Bounder wollte gerade mit der morgendlichen Flut lossegeln, als ein königlicher Bote in den Hafen galoppiert kam. Er sprang vom Pferd und rannte schreiend und winkend zum Dock. »Ein Brief für Umber!«, rief er.
    Â»Von wem?«, schrie Umber zurück.
    Â»Seiner Hoheit Prinz Galbus«, erwiderte der Bote und rannte den Landungssteg hoch. Umber steckte den Brief in seine Weste. Minuten später waren die letzten Leinen losgemacht und die Bounder legte ab.
    Kaum hatte das Schiff den Hafen verlassen, ließ Sandar nach Westen abdrehen, und die Bounder jagte über die Wellen dahin. Hap spürte die warme Sonne im Rücken, doch sie half nicht gegen die kalten Schauder, die ihn jedes Mal überliefen, wenn er sich aufs Wasser hinauswagte. Aber zumindest verstand er jetzt, warum er solche Angst hatte. Ich bin ertrunken, dachte er. Als ich noch Julian Penny war, bin ich durchs Eis gebrochen und ertrunken .
    Â»Ist es nicht herrlich, wieder einem neuen Abenteuer entgegenzusegeln?«, fragte Umber. Er hielt sich an einem der Taue fest.
    Â»Ja, klar«, log Hap.
    Â»Zuerst suchen wir Caspar. Dann geht’s weiter nach Sarnica, zu den Drachenspielen. Die Bounder wird uns zum ersten Ziel unserer Reise bringen, doch für später habe ich ein Treffen mit einem außergewöhnlichen Transportmittel arrangiert. Aber frag mich nicht, was es ist, und geh auch nicht Oates fragen. Ich möchte dich überraschen!«
    Hap umklammerte die Reling noch ein bisschen fester. Aus Umbers Mund war »außergewöhnlich« kein vielversprechendes Wort, und auch eine Überraschung war für ihn keine erfreuliche Aussicht. Aber noch etwas anderes beunruhigte Hap: Kapitän Sandar, der sonst immer voller Zuversicht war, lief mit besorgter Miene auf und ab. Auch die Seeleute auf dem Schiff sahen unglücklich aus und tuschelten leise miteinander.
    Â»Warum sehen alle so besorgt aus?«, fragte Hap.
    Â»Ach, Seeleute sind manchmal so. Ich bin sicher, sie fragen sich, wie sie das Schiff ins Inferno steuern sollen. Wahrscheinlich haben sie gehört, dass niemand, der dort hineingesegelt ist, je wieder lebend herauskam. Aber Caspar ist schließlich auch reingekommen, oder?«
    Hap widerstand der Versuchung zu sagen: Ja, und jetzt braucht er Hilfe, um wieder rauszukommen.
    Mehrmals an diesem Tag fand Hap Umber breit grinsend über den Brief des Prinzen gebeugt, und einmal drückte er den Brief sogar an seine Brust. Doch wann immer Hap sich ihm näherte, versteckte Umber den Brief, weshalb er ihn lieber nicht nach seinem Inhalt fragte.
    Nach zwei Tagen auf See tauchte eine riesige Rauchsäule am Horizont auf. Als die Bounder näher heransegelte, wurde immer klarer, wie unermesslich groß sie war. Sie hatte einen Durchmesser von

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