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Die Büchse der Pandora

Die Büchse der Pandora

Titel: Die Büchse der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Freunden einen Streifzug durch die Lokale in Torquay gemacht«, erklärte Tommy.
    »Nein, sie hat hier gespeist.« Die junge Dame lachte und errötete ein wenig. »Sie hatte ein besonders hübsches Kleid aus Chiffon an, mit gelben Stiefmütterchen als Muster.«
    »Tuppence, unsere schöne Theorie ist dahin!«, sagte Tommy, als sie in ihrem Zimmer allein waren.
    »Ja, leider. Allerdings besteht noch die Möglichkeit, dass die junge Dame sich geirrt hat. Wir wollen bei Tisch den Kellner ausfragen. Zu dieser Jahreszeit kommen bestimmt nicht viele Leute hierher.«
    Diesmal war es Tuppence, die den Angriff eröffnete.
    »Könnten Sie mir sagen, ob eine Freundin von mir am letzten Dienstag hier gegessen hat?«, fragte sie den Kellner mit liebenswürdigem Lächeln. »Eine gewisse Miss Drake – sie trug ein hübsches Kleid mit lauter gelben Stiefmütterchen.« Sie zog das Bild heraus: »Das ist die Dame.«
    »Ja, ja, Miss Drake! Ich entsinne mich genau! Sie sagte, sie käme aus Australien.«
    »Sie aß hier zu Abend?«
    »Ja. Es war am letzten Dienstag. Sie fragte mich, was es am Abend in unserer Stadt zu sehen gäbe.«
    »Ja, und?«
    »Ich schlug ihr einen Besuch im Theater vor, aber schließlich beschloss sie, hierzubleiben und unserem Orchester zuzuhören.«
    »Zum Teufel!« brummte Tommy vor sich hin.
    »Erinnern Sie sich vielleicht, um welche Zeit sie gegessen hat?«, fragte Tuppence.
    »Sie kam ziemlich spät herunter. Es dürfte so um 8 Uhr gewesen sein.«
    »Verdammt!«, rief Tuppence, als sie mit Tommy den Speisesaal verließ. »Tommy, alles geht schief! Und wir haben geglaubt, die Aufgabe sei kinderleicht!«
    »Das Leben ist eben ein Kampf.«
    »Ob es wohl noch einen späteren Zug gibt, den sie hätte nehmen können?«
    »Keiner, der sie so rechtzeitig nach London gebracht hätte, dass sie am Abend noch im ›Savoy‹ auftauchen konnte.«
    »Meine letzte Hoffnung ist das Zimmermädchen. Miss Drake hatte ein Zimmer auf der gleichen Etage wie wir.«
    Das Zimmermädchen gab bereitwillig Auskunft. Ja, sie erinnerte sich sehr genau an die junge Dame. Natürlich, so sah sie aus, wie auf dem Bild. Eine sehr nette junge Dame, heiter und gesprächig. Sie hatte ihr viel erzählt von Australien und von den Kängurus.
    Die junge Dame hatte um halb zehn Uhr abends geläutet und gebeten, man möge ihr die Wärmflasche füllen und ins Bett legen. Sie wollte am nächsten Morgen um halb acht geweckt werden. Und keinen Tee zum Frühstück, sondern Kaffee!
    »Sie haben sie geweckt, und sie lag im Bett?«, fragte Tuppence.
    Das Zimmermädchen starrte sie an.
    »Ja natürlich, Madam, was hatten Sie denn erwartet?«
    »Ich wollte nur wissen, ob sie ihre Morgengymnastik gemacht hat«, improvisierte Tuppence rasch. »Ich meine, viele Leute tun das doch am frühen Morgen.«
    »Nun, an der Aussage gibt es nichts zu rütteln«, bemerkte Tommy, als das Mädchen das Zimmer verlassen hatte. »Das lässt nur noch einen Schluss zu: Das Londoner Alibi ist falsch!«
    »Mr le Marchant muss demnach ja ein ganz ausgekochter Lügner sein!«
    »Wir können seine Behauptungen überprüfen«, meinte Tommy. »Er sagte, am Nebentisch hätten Leute gesessen, die Una kannten. Wie hießen sie noch gleich? Oglander, genau! Wir müssen dieses Ehepaar Oglander auftreiben und auch in Miss Drakes Wohnung in der Clarges Street nachforschen.«
    Am nächsten Morgen baten sie um ihre Rechnung und zogen recht niedergeschlagen ab.
     
    Dank des Telefonbuchs waren die Oglanders rasch gefunden. Tuppence übernahm diesmal wieder die Initiative. Als Reporterin einer Illustrierten erschien sie bei Mrs Oglander, um ein paar Einzelheiten über ihre »elegante Abendgesellschaft« am letzten Dienstag im »Savoy« zu erbitten. Mrs Oglander war nur zu gern bereit, diese Auskünfte zu geben. Beim Abschied bemerkte Tuppence ganz nebenbei: »Saß nicht Miss Una Drake an jenem Abend am Nachbartisch? Ist es wirklich wahr, dass sie mit dem Duke of Perth verlobt ist? Sie kennen sie doch, nicht wahr?«
    »Ich kenne sie nur flüchtig«, erwiderte Mrs Oglander. »Sie soll eine ganz reizende Person sein. Ja, sie saß am Nebentisch mit Mr le Marchant. Meine Töchter kennen sie viel besser als ich.«
    Tuppences nächste Station war die Wohnung in der Clarges Street. Hier wurde sie von Miss Marjorie Leicester empfangen, der Freundin, mit der Miss Drake die Wohnung teilte.
    »Verraten Sie mir doch bitte, was das alles zu bedeuten hat!« klagte Miss Leicester. »Una spielt ein Spiel, aber ich

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